Budget nimmt Formen an: Landesregierung erhöht Tarife in der Behindertenhilfe

Moderate Budgeterhöhung möglich: Tarife werden 2026 um 1,5 Prozent erhöht

  • Möglich machen dies zusätzliche Einsparungen aus anderen Bereichen und eine absehbar höhere Dividende der TIWAG
  • Weitere Anpassung der Tarife im Jahr 2027 bereits jetzt gesichert

Angesichts der anhaltenden Diskussionen über die noch nicht abgeschlossenen Budgetverhandlungen hat sich die Tiroler Landesregierung bereits jetzt eine Erhöhung der Tarife in der Behindertenhilfe um 1,5 Prozent für das Jahr 2026 festgelegt, um den Einrichtungen Planungssicherheit zu geben und die Leistungen nachhaltig abzusichern. Damit kommt es zu moderaten Budgeterhöhung im Bereich der Behindertenhilfe. Möglich machen diesen Schritt die laufenden Budgetgespräche, zusätzliche Einsparungen aus anderen Ressorts und eine absehbar höhere Dividende des Landesenergieversorgers TIWAG. 

Damit wird das Budget, das speziell für die Behindertenhilfe vorgesehen ist, im kommenden Jahr rund 253,7 Millionen Euro betragen. Im Budget 2025 waren 227,8 Millionen Euro berücksichtigt, im Rechnungsabschluss 2025 werden Ausgaben in Höhe von rund 250 Millionen Euro erwartet. 

Gleichzeitig sollen gemeinsam mit den zuständigen ExpertInnen strukturelle Änderungen vereinbart werden – darunter eine Flexibilisierung bei den Gruppengrößen und beim Qualifizierungsgrad. Damit werden auch die Einrichtungen selbst entlastet. Für das Jahr 2027 werden die Mittel im Doppelbudget nochmals auf 255 Millionen Euro erhöht. 

„Tirol ist ein starkes und soziales Land. Das Wichtigste ist, dass wir auf das soziale Gefüge in unserem Land achten. Die Ausgaben für den Sozialbereich sind in den vergangenen Jahren davongaloppiert. Deshalb ist es wichtig, dass wir das soziale Auffangnetz nachhaltig und finanziell absichern. Ich bin froh, dass wir den sensiblen Bereich der Behindertenhilfe weiterhin mit mehr als 250 Millionen Euro unterstützen können. In der gesamten Legislaturperiode werden die Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderungen um rund 55 Millionen Euro erhöht. Für das Land Tirol war immer klar, dass es im Vergleich zu den Vorjahren zu keinen Kürzungen in diesem Bereich kommen wird, aber jedes Einsparpotential genützt wird, um die Preissteigerungen abzufangen. Wir sparen im System, aber nicht bei den Menschen“, erklärt Landeshauptmann Anton Mattle

LHStv Philip Wohlgemuth unterstreicht: „Mit diesem Schritt schaffen wir Sicherheit und Stabilität in einem besonders sensiblen Bereich. Die Behindertenhilfe ist ein zentraler Bestandteil unseres sozialen Netzes. In den vergangenen Monaten haben wir alles daran gesetzt, sicherzustellen, dass die Leistungen nicht nur aufrechterhalten, sondern auch weiterentwickelt werden können. Die Tariferhöhung ist nun ein klares Signal: Tirol steht zu seiner Verantwortung gegenüber Menschen mit Behinderungen, ihren Familien und den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Einrichtungen. Finanziell herausfordernde Zeiten ändern nichts an unserem Anspruch: Tirol bleibt sozial verlässlich.“ 

Soziallandesrätin Eva Pawlata führt aus: „Wir haben immer betont, dass niemand in der Behindertenhilfe im Stich gelassen wird – und wir halten Wort. Mit der Budgeterhöhung schaffen wir Planungssicherheit für die Träger und langfristige Stabilität für die Betroffenen. Gleichzeitig nutzen wir die Gelegenheit, gemeinsam mit Expertinnen und Experten die Strukturen zu modernisieren – etwa durch flexiblere Modelle bei Gruppengrößen sowie angepasste Qualifikationsanforderungen. Ziel ist es, die Qualität der Betreuung weiter zu verbessern, die Einrichtungen zugleich organisatorisch zu entlasten und eine effiziente und transparente Finanzierung sicherzustellen. Fest steht: Wir investieren in Teilhabe, Selbstbestimmung und Menschlichkeit – Werte, auf denen unser Land aufbaut.“