Impfungen für ältere Personen
Mit zunehmendem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems ab. Gleichzeitig nehmen Krankheiten zu, wie zum Beispiel die Blutzuckerkrankheit, die ihrerseits zusätzlich das Immunsystem schädigen. Auch bestimmte Medikamente, z.B. Cortison oder Antikrebsmittel, sind in der Lage, das Immunsystem negativ zu beeinflussen. Weiters treten vermehrt Erkrankungen auf, die es Erregern leicht machen sich anzusiedeln, etwa die chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
Insgesamt wird man mit zunehmendem Alter anfälliger für schwerwiegende Infektionserkrankungen. Einige dieser schweren Erkrankungen kann man jedoch durch konsequentes Impfen unter Einhaltung der richtigen Impfabstände verhindern:
Empfohlene Basisimpfungen für 20 bis 60-jährige gegen:
- Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Polio: Auffrischung mit einer Impfung alle fünf Jahre; Polio nach zwei Impfungen im Erwachsenalter nur bei Indikation (z.B. Reise)
- FSME: Auffrischung mit einer Impfung alle fünf Jahre; ab 60 Jahren alle drei Jahre
- Masern-Mumps-Röteln: Zwei Impfungen reichen für eine lebenslange Immunität
Zusätzlich zu den Basisimpfungen ab dem 60. Lebensjahr gegen:
- Pneumokokken (gegen einen Erreger einer Lungenentzündung): Immunisierung mit zwei Impfungen mit je einem unterschiedlichen Impfstoff
- Herpes-Zoster/Gürtelrose: Immunisierung mit zwei Impfungen
- respiratorisches Synzyteal Virus (RSV): Dzt, einmalig. Ob weitere Impfungen nötig sind, ist Gegenstand laufender Studien.
- Influenza/echte Grippe: Eine Impfung jedes Jahr im Herbst erforderlich
- Covid-19: Eine Impfung ist jedes Jahr im Herbst empfohlen
Allgemein: Liegen besondere Risikofaktoren vor kann auch schon früher geimpft werden.
Weitere Informationen
Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz:
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Erkrankungen
Informationen zu Impfungen
Kurzfassung Impfempfehlungen Österreich
Impfmythen: Falschinformationen wirksam aufklären (RKI)
Infektionskrankheiten A-Z (RKI)
Impfthemen A - Z (RKI)
Impfungen A-Z (RKI)
Minifakten zu den durch Impfung verhinderbaren (ansteckenden) Infektionskrankheiten
- Diphtherie: Hochfieberhafte ansteckende Rachenerkrankung mit häufig tödlichem Ausgang.
- Covid-19: Ansteckende virale fieberhafte Infektionskrankheit, schwere Verläufe mit Lungenentzündung vornehmlich im Alter, langandauernde Krankheitsverläufe mit unterschiedlichsten Symptomen bekannt.
- FSME: Durch Zecken übertragbare Gehirn- und Gehirnhautentzündung, mit Gefahr von bleibenden Nervenschäden, langdauernden Kopfschmerzen und Anfällen. Bei ca. 1% der Erkrankten mit Beteiligung des Zentralen Nervensystems führt die Erkrankung zum Tode.
- Influenza/echte Grippe: Ansteckende jährlich im Winter auftretende Infektionskrankheit, besonders gefährlich für Säuglinge, Kleinkinder, Personen mit Grunderkrankungen und im Alter durch Komplikationen, wie Lungenentzündung oder Gehirnentzündung.
- Herpes-Zoster=Gürtelrose: Stark schmerzhafte bläschenbildende Folgeerkrankung in einem Körpersegment infolge einer Windpockeninfektion (Schafblattern/Varizelleninfektion) in der Kindheit. Die Häufigkeit von Herpes-Zoster steigt mit zunehmenden Alter deutlich an. Je nach Lokalisation der Gürtelrose kann das Sehvermögen bedroht werden, langanhaltende starke Schmerzen im betroffenen Segment sind möglich.
- Keuchhusten: Hochansteckende langwierige Erkrankung mit Husten über Monate, mit heftigen Hustenattacken, besonders gefährlich für Säuglinge durch Atemstillstände. Bei älteren Personen kann es zu Rippenbrüchen, Leistenbrüchen, Blutungen ins Auge oder in das Gehirn kommen.
- Kinderlähmung: Lebensbedrohliche hochansteckende Infektionserkrankungen, mit der Gefahr bleibender Lähmungen; Routineimpfung.
- Masern: Hochansteckende hochfieberhafte Erkrankung mit typischem Ausschlag und hoher Gefahr von Komplikationen, wie Lungenentzündung oder Gehirnentzündung. Personen, die vor 1970 geboren sind, haben die Erkrankung zumeist bereits durchgemacht.
- Mumps: Ansteckende fieberhafte Erkrankung mit Schwellung der Speicheldrüsen, Taubheit, Unfruchtbarkeit nach Infektion möglich.
- Pneumokokken: Ansteckende Erkrankung mit schwer verlaufender Lungenentzündung bei Kleinkindern und älteren Personen mit Neigung zur eitrigen Gehirnhautentzündung.
- Röteln: Ansteckende Infektionserkrankung mit Ausschlag, besonders gefährlich in der Frühschwangerschaft, Gefahr von Fehlbildungen.
- RSV (Respiratorisches Synzyteal Virus): Ansteckende Infektion der Atemwege mit Husten und Fieber, verursacht als Komplikation u.a. Lungenentzündung besonders bei Neugeborenen, Kleinkindern und älteren Personen.
- Wundstarrkrampf: Lebensbedrohliche Infektion durch weltweit vorkommenden Tetanusbakterien. Tetanus kann auch nach kleinsten Verletzungen auftreten. Nicht ausreichend geimpfte ältere Personen sind besonders gefährdet durch die Giftwirkung muskuläre Krämpfe zu erleiden, die letztlich die Atmung bedrohen.