Gebhard Hinteregger
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Mein Name ist … Ich erzähle die Geschichte von Gebhard Hinteregger. Seine Baufirma hat das Gauhaus errichtet. Hinteregger profitiert vom Bauboom der NS-Zeit – und lässt sich gut bezahlen.
Der Betrieb G. Hinteregger & Söhne geht auf die Gründung einer Zimmererwerkstatt 1882 in Bregenz zurück. Gebhard Hinteregger legt 1914 die Baumeisterprüfung ab. Mit dem Bau der Bergstation der Patscherkofelbahn erfolgt 1927 der erste Großauftrag in Innsbruck, er gründet eine Niederlassung in Innsbruck. Hinteregger bringt für die Errichtung des Gauhauses Bauerfahrung mit, Ortskenntnis – und ein langjähriges Engagement für den Nationalismus. Auch nach dem Verbot der NSDAP im Jahr 1933. Der Unternehmer zählt „zu den aktivsten, illegalen Nationalsozialisten“. Seine NS-Aktivitäten führen Ende Jänner 1934 zu einer Hausdurchsuchung und seiner Verhaftung. Die Polizei findet unter anderem zwei NS-Postkarten bei ihm.
- Postkarten
Nach seiner Entlassung gründet er 1935 in München einen Baubetrieb, da er sich dort – in der „Hauptstadt der Bewegung“ – mehr öffentliche Aufträge erhofft. 1938 kehrt Hinteregger erfolgreich in seine Heimat zurück.
Gauleiter Franz Hofer ist ein guter Bekannter Hintereggers. Er vertraut ihm in finanziellen Angelegenheiten. Ohne die Überprüfung von Rechnungen leistet das Land hohe Vorschusszahlungen. Mehrmals segnet Hofer grobe Kostensteigerungen ab.
- Richtfest
Nach 1945 wird Hinteregger in Paris inhaftiert. Grund dafür sind seine Bautätigkeit für die deutsche Wehrmacht und sein Pariser Büro in einer enteigneten Wohnung. Erst 1949 kehrt er wieder nach München zurück. Seinem beruflichen Erfolg schadet die vierjährige Pause nur wenig. Tatsächlich geht sein Betrieb gestärkt aus der NS-Zeit hervor, gestützt auf die massive Ausbeutung von Zwangsarbeitskräften.