INFF 2024 zum Thema Boden
Das 23. Innsbruck Nature Film Festival (INFF) vom 9. bis 13. Oktober 2024 bietet den wichtigen Themen Natur, Ökologie und Nachhaltigkeit eine internationale Bühne und legt besonderen Wert auf Vernetzung im Sinne des European Green Deal.
Im Rahmen des Festivals wird heuer zum zehnten Mal in Folge der vom Land Tirol initiierte Bodenfilmpreis verliehen. Dieses Jubiläum soll zum Anlass genommen werden, um das Thema Boden in mehreren festivalbegleitenden Aktivitäten einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.
Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Schutzgut Boden geht Hand in Hand mit mehreren Sustainable Development Goals, allen voran Leben an Land (SDG 15), nachhaltigem/r Konsum/Produktion (SDG 12), Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13) sowie sauberes Wasser (SDG 6).
Die Bedeutung des Bodens spielt auch für die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie eine wichtige Rolle. Der Schutz des Bodens wird hier in folgenden Teilzielen der Strategie direkt bzw. indirekt genannt:
- Teilziel Landwirtschaft – Für unsere Landwirtschaft sind gesunde Böden die Grundlage um Nahrungsmittel zu erzeugen. Der nachhaltige Schutz unserer Böden soll garantieren, dass auch die nächsten Generationen davon leben können.
- Teilziel Wasserhaushalt – Nicht nur für die Landwirtschaft spielen intakte Böden eine essenzielle Rolle, auch für den Wasserhaushalt sind sie unverzichtbar. Böden speichern Wasser und geben es verzögert ab, Sie reduzieren dadurch das Hochwasserrisiko und tragen zur Bildung von Grundwasser und damit auch Trinkwasser bei.
- Teilziel Ökosysteme und Biodiversität – Gesunde Böden sind Lebensraum für unzählige Tier-, Pflanzen-, und Pilzarten. Auch wir Menschen profitieren von funktionierenden Ökosystemen und somit trägt der Schutz der biologischen Vielfalt auch wesentlich zum Erhalt des Wirtschaftsstandorts Tirol bei.
Generell kann gesagt werden, dass für unser Klima intakte Böden unumgänglich sind, da sie mitunter als Kohlenstoffspeicher dienen und mittels Verdunstung des Bodenwassers einen positiven Beitrag zur Temperatur-Regulierung leisten.
Die Aktivitäten im Rahmen des Innsbruck Nature Film Festival haben daher den Zweck mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung des Bodens zu schaffen. Es soll darüber hinaus Wissen zum Schutz und zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung vermittelt, sowie Erfahrungen verschiedenster Fachleute aus Wissenschaft und Praxis ausgetauscht werden.
Im folgenden Teil werden die jeweiligen Aktivitäten und deren Ziele sowie Umsetzung genauer vorgestellt.
Bodenfilmpreis
Mit dem weltweit einzigen, seit dem Internationalen Jahr des Bodens 2015 jährlich vergebenen, Filmpreis zum Thema Boden konnte das Land Tirol in Kooperation mit dem Innsbruck Nature Film Festival schon vielfach den Fokus der Filmschaffenden sowie der KinobesucherInnen auf dieses wichtige Thema lenken.
Wie in den letzten Jahren ist auch 2024 mit mehr als 300 Filmeinreichungen aus etwa 70 Nationen zu rechnen, was die Prämierung von außergewöhnlichen Filmen ermöglicht.
Die Kosten für die Bewerbung, Auswahl und Prämierung des Bodenpreises werden vom Land Tirol übernommen.
Langjähriger Partner ist die Firma Fröschl, welche das Preisgeld von € 2.000,- stiftet.
Bodenausstellung
Ziel der Ausstellung ist die Bewusstseinsbildung eines breiten Publikums über die vielfältigen Funktionen die Böden für uns Menschen übernehmen.
Die Ausstellung wird im Zeitraum von 9. bis 13.10.24 (5 Tage) gezeigt werden und ist für alle Kino-Besucher*innen frei zugänglich. Von Seiten der Festival-Veranstalter wird mit einer Besucherfrequenz von 8.000 Personen gerechnet.
Die Ausstellung ermöglicht einen wissenschaftlich-kreativen Zugang zum komplexen Thema Boden und verstärkt das Thema am Nature Film Festival 2024. Das Konzept sieht einen Rundgang im Foyer des Kinos der Boden mit allen Sinnen erleben lässt.
Terroir-Exkursion
Die Exkursion dient als eine Anregung zur Integration von Bodenthemen in zukünftige Filmprojekte und zur Schaffung von Bewusstsein für den Schutz und die nachhaltige Nutzung des Bodens.
Das Programm richtet sich an Filmschaffende sowie Landwirt*innen die ihr Verständnis für die Bedeutung des Bodens vertiefen möchten. Darüber hinaus bietet der Workshop eine Plattform um sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und potenzielle Kooperationen zu diskutieren.
Die vorbereiteten Bodenprofile werden von Dr. Gernot Bodner, Wissenschaftler an der Universität für Bodenkultur in Wien präsentiert.
Zentral ist die Verknüpfung von Böden im Freiland mit den darauf angebauten Lebensmitteln. Dafür werden aus den Bodenprofilen Proben entnommen, Bodenextrakte hergestellt und gemeinsam mit den auf diesen Böden angebaut Äpfeln verkostet. So ist es möglich das Terroir in den Früchten zu erforschen.
Bodenvermittler*innen-Tagung
Die Tagung zielt darauf ab, ein Forum für den Austausch von innovativen Unterrichtsmethoden, bewährten Praktiken und aktuellen Forschungsergebnissen im Bereich der Bodenvermittlung zu schaffen. Sie trägt dazu bei, das Bewusstsein für die erfolgreiche Kommunikation von Bodenwissen zu stärken und die Fähigkeiten der TeilnehmerInnen in der Vermittlung dieses wichtigen Themas zu verbessern.
Die Tagung wird eine Kombination aus Vorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und praktischen Übungen bieten, um verschiedene Impulse zu setzen und um möglichst viele Anliegen der TeilnehmerInnen anzusprechen. Die Zielgruppe sind BodenvermittlerInnen wie beispielsweise Lehrkräfte der Sekundarstufe sowie Vereine zur Naturvermittlung und Umweltbüros, welche anschließend als MultiplikatorInnen in ihren eigenen Netzwerken aktiv werden.
Veranstaltet wird die Tagung als Kooperation der Universität Innsbruck und dem Land Tirol in Räumlichkeiten des Volkskunstmuseums.