- Wichtig: Aufmerksamkeit und angepasste Fahrweise insbesondere auf Straßen im Nahbereich von Feldern und Wäldern
- Rund 26.000 Wildwarnreflektoren und Wildwarngeräte sorgen in Tirol für mehr Sicherheit auf Landesstraßen
- Landes-Film unter www.youtube.com/watch?v=ep54owqEYmA
„Achtung Wildwechsel“ – dieses Verkehrszeichen ist oft an Straßen im Nahbereich von Feldern und Wäldern zu sehen. Es handelt sich um neuralgische Stellen, an welchen es vermehrt zu Verkehrsunfällen mit Wild wie Rehen und Hirschen kommt. Laut den Daten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) wurden in Tirol im Jahr 2024 insgesamt 21 Wildunfälle mit Personenschäden dokumentiert – über 1.400 Wildtiere wurden getötet.
Im Herbst erhöht sich das Risiko, Wild auf der Straße zu begegnen. Gründe dafür sind die früher einbrechende Dämmerung ebenso wie die höhere Zahl an Wild in tieferen Lagen, die vor dem einbrechenden Winter auf Futtersuche sind. LHStv Josef Geisler und Landesjägermeister Anton Larcher appellieren daher an alle Verkehrsteilnehmenden besonders aufmerksam zu fahren.
Dämmerung, Brunft und Futtersuche sorgen für erhöhtes Unfallrisiko
„Unfälle mit Wild können fatale Folgen haben. Insbesondere im Frühjahr und Herbst steigt die Wahrscheinlichkeit, Wild auf den Straßen zu begegnen. Umso wichtiger ist es bei neuralgischen Bereichen aufmerksam zu bleiben und die Fahrweise anzupassen, um schnell reagieren zu können. Um Mensch und Tier zu schützen, setzen wir zudem in Zusammenarbeit mit dem Jägerverband auf Wildwarnreflektoren und Wildwarngeräte auf den Tiroler Straßen. Doch auch mit den Wildwarnreflektoren und Wildwarngeräten müssen Verkehrsteilnehmende stets aufmerksam bleiben“, appelliert LHStv Geisler an die Eigenverantwortung.
Landesjägermeister Larcher ergänzt: „Wildtiere sind meist dämmerungsaktiv – gerade im Herbst zieht es sie auf Nahrungssuche zudem vermehrt in die Täler. Auch die Brunft- und Paarungszeiten verstärkt dies: Hirsche sind beispielsweise in der Brunftzeit im September und Oktober besonders aktiv. Deshalb gilt weiterhin besondere Vorsicht.“
Wildwarngeräte als Schutz für Mensch und Tier
Neben Verkehrszeichen zur Warnung vor Wildwechsel werden seitens des Landes in Zusammenarbeit mit dem Jägerverband Tirol an gefährdeten Straßenabschnitten Wildwarngeräte installiert. Rund 26.000 Wildwarnreflektoren und Wildwarngeräte befinden sich an Tiroler Straßen und sorgen für mehr Sicherheit.
Hierbei wird sowohl auf optische, als auch akustische Signale gesetzt: Wildwarnreflektoren lenken das Scheinwerferlicht der Fahrzeuge in Richtung Wald oder Feld. Dadurch entsteht ein abschreckender Lichtzaun, der das Wild vom Überqueren der Straße abhalten soll. Bei akustischen Wildwarngeräten wird bei entsprechendem Verkehrsaufkommen ein akustisches Signal ausgesendet, um das neben der Fahrbahn befindliche Wild zu warnen.
Mehr Informationen zu den Wildwarngeräten und wichtige Tipps für VerkehrsteilnehmerInnen gibt es im Landes-Film auf dem Youtube-Kanal des Landes unter www.youtube.com/watch?v=ep54owqEYmA.
Factbox: Verhaltenstipps für VerkehrsteilnehmerInnen
Was tun, wenn ein Wildtier in Sichtweite ist?
- Fernlicht ausschalten: Nur mehr das „Abblendlicht“ benutzen (Wildtiere bleiben im hellen Fernlicht häufig stehen).
- Hupen: Das laute Geräusch kann helfen, die Tiere auf den Verkehr aufmerksam zu machen und nicht auf die Straße zu laufen.
- Bremsen: Denn je höher die Geschwindigkeit, desto heftiger der Aufprall.
- Ausweichmanöver vermeiden: Ist ein Zusammenstoß mit einem Wildtier unvermeidlich, sollte stark gebremst werden. Das Lenkrad muss dabei gut festgehalten werden. Bei richtiger Reaktion bleibt die Verletzungsgefahr für die Autoinsassen geringer. Ausweichmanöver sind nicht zu empfehlen, da diese meist riskanter sind als ein Zusammenstoß mit dem Tier.
Was tun nach einem Wildtier-Unfall?
- Unfallstelle absichern: Nach dem Unfall muss die Unfallstelle sofort abgesichert werden (Fahrzeug möglichst abseits der Fahrbahn abstellen, Warnblinkanlage einschalten Warnweste anziehen und Pannendreieck aufstellen)
- Bei verletzten Personen: Erste Hilfe leisten und Rettung verständigen
- Unfall melden: Es ist wichtig, jeden Wildunfall zu melden. Auch wenn das Wildtier verletzt die Flucht ergreift. Bitte auf alle Fälle die Polizei informieren. Meldet man den Unfall nicht, macht man sich strafbar.
- Wildtiere nicht berühren: Wildtiere sind nicht an Menschen gewöhnt und können auf eine unvorhersehbare Art und Weise reagieren, wenn sie verängstigt und verletzt sind. Nach einem Unfall ist sofort die Polizei zu verständigen und die Unfallstelle bestmöglich mit Fotos für etwaige Versicherungsfragen zu dokumentieren. Zur eigenen Sicherheit sollte man Abstand zum Wildtier einhalten.