- Landesregierung sichert Anlaufstellen für Freiwilligenarbeit
- Elf Tiroler Freiwilligenzentren bieten kostenlose Beratungen und Vernetzung mit Vereinen und Organisationen
- Freiwillige in Tirol erhalten eine subsidiäre Unfall- und Haftpflichtversicherung
Ob freiwillige Dienste in der örtlichen Bücherei, SeniorInnen oder kranken Menschen Zeit schenken oder beim Müllsammeln helfen: In Tirol ist die Freiwilligenarbeit stark verankert – im Schnitt jede und jeder zweite TirolerIn engagiert sich in ihrer Freizeit für die Gemeinschaft. Als organisatorische Stütze für die Freiwilligenarbeit gibt es in Tirol flächendeckend in allen Bezirken insgesamt elf Freiwilligenzentren. Sie beraten, unterstützen und vernetzen interessierte Personen sowie Vereinen und Organisationen, initiieren und begleiten Projekte und organisieren Veranstaltungen. Auf Antrag von LH Anton Mattle hat die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, beschlossen, die Freiwilligenzentren für das kommende Jahr 2026 mit insgesamt 370.000 Euro zu unterstützen.
„Ohne den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen und Freiwilligen wäre vieles, was wir als selbstverständlich ansehen, nicht möglich. Das Ehrenamt ist unverzichtbar. Mit den Freiwilligenzentren haben wir bereits flächendeckend Anlaufstellen. Als Ehrenamtsreferent in der Tiroler Landesregierung möchte ich im kommenden Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf die Freiwilligenarbeit in Tirol legen. Die Freiwilligenzentren bieten eine ideale Struktur, die wir noch stärker auf das ehrenamtliche Engagement der Tirolerinnen und Tiroler ausrichten wollen. Mein großer Dank gilt allen, die sich in ihrer Freizeit für andere einsetzen. Sie sind die stillen Heldinnen und Helden unseres Alltags“, so LH Mattle.
LHStv Philip Wohlgemuth betont, wie wichtig Freiwilligenarbeit für die Gesellschaft ist: „Ehrenamtliche Tätigkeiten leisten einen wesentlichen Beitrag zu den sozialen, ökologischen und kulturellen Bereichen in Tirol und schaffen damit nicht nur einen Mehrwert für unsere Gesellschaft, sondern auch für jede und jeden Einzelnen. Die große Bereitschaft für Freiwilligenarbeit in Tirol ist zugleich auch ein Zeichen für den Zusammenhalt in unserem Land. Wir unterstützen uns gegenseitig – und genau das hält unsere Lebensqualität hoch.“
Große Bandbreite an Projekten mit Unterstützung der Freiwilligenzentren
Zehn der elf Tiroler Freiwilligenzentren sind bei den jeweiligen Regionalmanagementvereinen angesiedelt, das Freiwilligenzentrum Tirol Mitte wird von der Caritas Tirol geleitet. Die Tiroler Freiwilligenzentren begleiten jedes Jahr eine große Bandbreite an Projekten, die unmittelbar Wirkung zeigen: Dazu gehören Lern- und Freizeitbegleitungen für Kinder und Jugendliche, Besuchsdienste für SeniorInnen, sowie Mobilitäts- und Unterstützungsdienste für Menschen mit Behinderungen. Auch Sprach- und Integrationsangebote nehmen einen wichtigen Stellenwert ein. Hinzu kommen Natur-Klima- und Artenschutzprojekte – etwa Amphibien-Rettungsaktionen oder regionale Clean-Up-Initiativen.
Freiwilligenwoche auch im Jahr 2026
Als landesweite Koordinationsstelle der Tiroler Freiwilligenzentren fungiert die Freiwilligenpartnerschaft Tirol. „Wir setzen inhaltlich einen klaren Schwerpunkt auf soziale Projekte. Neben dem Sozialbereich setzen wir regelmäßig auf ergänzende Schwerpunktthemen, um bestimmte Bereiche zu forcieren oder neue Freiwillige anzusprechen. Aktuell haben wir einen Fokus auf Nachhaltigkeits-, Natur- und Klimaprojekte“, erklärt Andrea Fink, Koordinatorin der Freiwilligenpartnerschaft Tirol, und ergänzt: „Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist die Gewinnung neuer Freiwilliger – etwa durch Projekte und Sensibilisierungsmaßnahmen wie die jährliche Freiwilligenwoche.“ Diese wird auch im Jahr 2026 wieder stattfinden. Allein bei der Freiwilligenwoche 2025, die heuer im April in ganz Tirol stattfand, konnten sich über 2.000 Interessierte bei 137 Veranstaltungen über das freiwillige Engagement informieren.
Über die Freiwilligenpartnerschaft Tirol werden jährlich über 800 Personen an Projekte vermittelt. Zudem wurde mittlerweile ein umfangreicher Freiwilligenpool von über 500 Menschen aufgebaut, der für kurzfristige und einmalige Freiwilligentätigkeiten genutzt werden kann.
Kostenlose Beratung und umfassender Versicherungsschutz
In den Freiwilligenzentren können sich Interessierte kostenlos beraten lassen – rund um einmalige Projekte ebenso wie für ein langfristiges Ehrenamt. „Ich lade alle Tirolerinnen und Tiroler ein, sich freiwillig zu engagieren. Ob regelmäßig bei der Feuerwehr oder einmalig bei einem Nachmittag im Seniorenheim – jedes Engagement bringt Freude und stärkt unsere Gesellschaft“, so LH Mattle, der zudem ergänzt: „Um die Freiwilligen in den Freiwilligenzentren zu unterstützen, hat das Land bereits 2016 eine Unfall- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Damit sind Freiwillige bei ihrem Einsatz rechtlich bestens abgesichert.“
Alle Informationen zur Freiwilligenpartnerschaft Tirol und den Freiwilligenzentren findet sich auf www.freiwilligenzentren-tirol.at.
Factbox: Die Tiroler Freiwilligenzentren im Überblick
Freiwilligenzentrum Außerfern
Freiwilligenzentrum Bezirk Landeck
Freiwilligenzentrum Bezirk Imst
Freiwilligenzentrum Kitzbüheler Alpen
Freiwilligenzentrum Pillerseetal/Leukental
Freiwilligenzentrum Wipptal
Freiwilligenzentrum Osttirol
Freiwilligenzentrum Bezirk Schwaz
Freiwilligenzentrum KUUSK
Freiwilligenzentrum Innsbruck Land
Freiwilligenzentrum Tirol Mitte
Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung
Effiziente Umsetzung und Planungssicherheit bei Sicherung von Bahnübergängen – Wöchentliches Update „Vereinfachung & Entbürokratisierung“: Im Sinne des Tirol Konvent hat die Tiroler Landesregierung eine Verbesserung für die Tiroler Gemeinden auf den Weg gebracht. Auf Antrag von Verkehrslandesrat René Zumtobel wird die Richtlinie für Förderungen von Investitionen in Eisenbahnkreuzungen auf Gemeindestraßen angepasst. Zentral werden dabei die Überprüfungs- und Finanzierungszeiträume für Eisenbahnkreuzungen auf Gemeindestraßen bis 2034 verlängert – das bringt neben mehr Geld zur Sicherung der Bahnübergänge vor allem auch Planungssicherheit.
Sämtliche Eisenbahnkreuzungen in Tirol müssen überprüft und dem Stand der Technik angepasst oder aufgelassen werden. Für die Tiroler Gemeinden stehen jährlich rund 700.000 Euro zur Verfügung, mit denen sie beispielsweise neue Schranken, Lichtzeichenanlagen oder Ersatzwege errichten können. Bisher hatten die Gemeinden bis 2029 Zeit, um finanzielle Unterstützung für Maßnahmen im Zuge der behördlichen Überprüfung anzusuchen. Dieser Zeitraum wurde jetzt um fünf Jahre auf 2034 verlängert. Damir erhöhen sich auch die maximal zur Verfügung stehenden Fördermittel: Bis 2034 stehen in Tirol rund 12 Millionen Euro zur Verfügung. „Die Verlängerung um fünf Jahre bedeutet eine Verbesserung und damit mehr Zeit für die Gemeinden. Dadurch können Maßnahmen langfristig vorbereitet, Projekte ausgearbeitet und Investitionen besser koordiniert werden. So schaffen wir Klarheit und Planungssicherheit für unsere Gemeinden. Gleichzeitig wird der gesamte zur Verfügung stehende Förderbetrag deutlich erhöht“, so LH Anton Mattle. LR Zumtobel ergänzt: „Bei der angepassten Richtlinie geht es nicht um eine abstrakte bürokratische Verordnung, sondern ganz konkret um mehr Sicherheit an Bahnübergängen. Jeder überprüfte oder verbesserte Bahnübergang kann Leben retten. Die neue Förderrichtlinie ist eine praxisnahe Lösung, die den Gemeinden hilft, technische Sicherungen und Auflassungen zu finanzieren und damit die Verkehrssicherheit zu erhöhen.“