Die Energiewende ist Chefsache. Beim Gipfeltreffen TIROL 2050 energieautonom kamen auf Einladung von LHStv Josef Geisler und LHStvinIngrid Felipe erstmals die Geschäftsführer jener öffentlichen Organisationen zusammen, die in Tirol maßgeblich am Gelingen der Energiewende beteiligt sind. „Tirol hat den Weg in die Energieautonomie eingeschlagen. Dieses Treffen zeigt: die großen Organisationen des Landes gehen diesen Weg engagiert mit“, freuen sich LHStv Geisler und LHStvin Felipe über die geschlossene Teilnahme der Führungsetagen von heimischen Energieversorgern (TIWAG, IKB, Energie West, TINETZ), gemeinnützigen Bauträgern (Neue Heimat Tirol, Innsbrucker Immobiliengesellschaft) und Verkehrsunternehmen (VVT und IVB).
Vorrangiges Ziel des Treffens war es, erzielte Erfolge sichtbar zu machen, Grundlagen und Zukunftsfragen zu diskutieren und den Austausch und die Vernetzung zwischen den wesentlichen Akteuren der Energiewende zu verstärken. „Wir wollen unsere Kräfte bündeln. Wir wissen dass wir alle brauchen“, so Klimaschutzlandesrätin Ingrid Felipe zumal der Klimaschutz in einem nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wirtschaftraum in der Landesverfassung festgeschrieben werden soll. Politische Ansagen erfordern große Anstrengungen im Hintergrund, weiß Energielandesrat Josef Geisler. Es gilt, den Energiebedarf bis 2050 annähernd zu halbieren, den Ausstieg aus Öl und Gas zu schaffen und den Energiebedarf unterm Strich aus heimischen erneuerbaren Energieträgern zu decken.
Die Liste der Initiativen, die von den öffentlichen Organisationen bereits umgesetzt oder im Laufen sind, ist lang. Sie reicht von der Attraktivierung und Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs, den Aufbau der Ladestruktur für Elektroautos und die Entwicklung von E-Car-Sharing-Modellen über den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energie aus Photovoltaik (PV), Wasserkraft und Biomasse, der Etablierung des Passivhausstandards im Wohnbau bis hin zu Unterstützung von Energieeffizienz-Programmen sowie die Forcierung der Wärmepumpe. Über 125.000 VVT-Jahrestickets, 18.000 Tonnen CO2-Einsparung durch Effizienzprogramme der TIWAG oder 6.500 energetisch voll sanierte Mietwohnungen der Neuen Heimat sowie PV-Anlagen der IKB mit 330 kWp sind aber erst der Anfang auf dem Weg in die Energieautonomie.
Fazit des Gipfeltreffens: Es gibt noch viel zu tun. Es gibt aber noch vielfältige Möglichkeiten anzusetzen. Und auch ein paar Hürden müssen noch aus dem Weg geräumt werden. Einig sind sich alle, dass elektrische Energie und die sogenannte Sektorkopplung an Bedeutung gewinnen werden. Das heißt, gängige Systemgrenzen werden durchbrochen und Strom, Wärme und Mobilität greifen ineinander. Dabei wird etwa das Elektroauto zum Energiespeicher für das Wohnhaus. Klar ist auch, dass Energiewende und Klimaschutz auch Investitionen erfordern.