Nach einem ersten Meinungs- und Erfahrungsaustausch im Jahr 2004 nützte der Petitionsausschuss des Landtages von Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Landtagsvizepräsidenten Bernhard Braun zum zweiten Mal die Gelegenheit, um sich über die verschiedenen Aufgabenbereiche und die Praxisarbeit der Landesvolksanwaltschaft, des Petitionsausschusses im Tiroler Landtag und des Europäischen Ombudsmanninstitutes zu informieren. „Ziel unseres Besuches ist es, neben einem allgemeinen Informationsupdate hinsichtlich der hier in Tirol geleisteten Arbeit gemeinsam mit unseren Tiroler Kolleginnen und Kollegen weiter intensiv an der Schaffung einheitlicher Qualitätsstandards im europäischen Ombudsmannbereich zu arbeiten“, so der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Petitionsausschusses Peter Dröscher. Landtagspräsident Herwig van Staa betonte, dass es in einem modernen Europa zum rechtsstaatlichen Auftrag und zur Stärkung der Demokratie gehöre, den Bürgerinnen und Bürgern eine unabhängige Stelle zur Verfügung zu stellen, die sie bei Konflikten mit der Verwaltung unterstützt und Verwaltungshandlungen überprüft. Der Tiroler Landtag habe bereits im Jahr 1989 den Volksanwalt als Organ des Landtages geschaffen, der in den verschiedenen Verwaltungsbereichen jedermann auf Verlangen Rat erteile und Beschwerden entgegennehme. „Neben Vorarlberg ist Tirol damit das einzige von insgesamt neun österreichischen Bundesländern, das – neben der Volksanwaltschaft des Bundes – eine eigene Landesvolksanwaltschaft eingerichtet hat“, informierte van Staa die anwesenden Delegationsmitglieder.
Das Präsidium des Landtages Mecklenburg-Vorpommern unter dem Vorsitz von Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider traf am Nachmittag zu einem politischen Meinungsaustausch bei LTP van Staa ein. Neben Fragen zur aktuellen EU-Regional- und Kommunalpolitik sowie zur jeweiligen Landtagsarbeit zeigten sich Präsidentin Bretschneider und ihre drei Vizepräsidentinnen vor allem über aktuelle Entwicklungen in der heimischen Wirtschaft, insbesondere in der Tourismusbranche, interessiert. LTP van Staa verwies auf seine Aktivitäten als österreichischer Delegationsleiter und Vizepräsident des AdR sowie als langjähriger Vertreter Österreichs und aktueller Präsident der Kammer der Regionen beim Europarat. „Mecklenburg-Vorpommern und Tirol haben bereits jetzt schon zahlreiche Berührungspunkte, sei es im Ausschuss der Regionen der EU, in der CALRE oder im Kongress der Gemeinden und Regionen des Europarates. Diese gilt es zu kanalisieren und den Dialog zwischen den beiden Ländern nachhaltig zu stärken“, so Präsident van Staa.