Große Tour für die Kleinen

Auftakt von Gesprächen im Bezirk Reutte und Imst

  • LRin Hagele eröffnet tirolweite Gesprächsreihe zur Kinderbetreuung mit BürgermeisterInnen in Bezirken Reutte und Imst
  • Fokus auf Personal, Angeboten, Infrastruktur und Verwaltungsvereinfachungen
  • LRin Hagele: „Unser aller Ziel müssen praxistaugliche Lösungen für Kinder, Eltern und Gemeinden sein“

Vergangene Woche fiel der Startschuss für eine wichtige Gesprächsreihe zu Kinderbildung und Kinderbetreuung: Bildungslandesrätin Cornelia Hagele besuchte die Bezirke Reutte und Imst, um gemeinsam mit den BürgermeisterInnen über die Umsetzung des zukünftigen Rechtes auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes zu sprechen. Reutte war dabei nicht nur der erste Halt auf einer Tour durch ganz Tirol. Der Bezirk übernimmt ab Herbst 2025 auch eine Vorreiterrolle als eine der vier Pilotregionen. „Unser Ziel ist es, Lösungen zu finden, die in der Praxis funktionieren – für Kinder, Eltern und Gemeinden“, so LRin Hagele. In persönlichen Gesprächen mit den GemeindevertreterInnen standen Themen wie Finanzierung, Organisation und Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Reutte als Modellregion, Imst in Vorbereitung

Im Kinderbildungsjahr 2026/27 soll das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes flächendeckend auf ganz Tirol ausgerollt werden. Der Bezirk Reutte nimmt dabei als eine der vier Pilotregionen eine besondere Stellung ein. Gemeinsam mit den Modellregionen laufen die Vorbereitungen wie die Entwicklung einer neuen Anmeldeplattform bereits auf Hochtouren. Rund 260 Fachkräfte betreuen derzeit über 1.300 Kinder in 34 Kindergärten, elf Krippen, sechs Horten und bei acht Tageseltern. Mit diesem Angebot ist die Region bestens vorbereitet, um neue Wege in der Kinderbetreuung zu erproben. Aber auch im Nachbarbezirk Imst sind die Vorbereitungen bereits in vollem Gange: Aktuell werden rund 2.780 Kinder von über 510 PädagogInnen und Assistenzkräfte in 46 Kindergärten, 26 Kinderkrippen, sechs Horten, bei zwölf Tageseltern sowie in zwei betrieblichen Einrichtungen betreut.

„Die Gemeinden in den Bezirken Reutte und Imst zeigen schon jetzt großes Engagement. Dieses Miteinander ist entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung“, betont LRin Hagele.

Digitale Plattform und Koordinationsstellen schaffen Erleichterung

Ein wichtiger Baustein der Neuerungen ist eine digitale Anmeldeplattform. Diese soll voraussichtlich im Dezember 2025 starten. Eltern können damit ihren Betreuungsbedarf online bekannt geben. Eine transparente Übersicht aller Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen soll künftig der Kinderbildungsatlas bieten. 

Die Hauptwohnsitzgemeinde ist dabei immer die erste Wahl für die Platzvergabe. Nur wenn dort kein geeigneter Platz verfügbar ist, wird nach Lösungen in umliegenden Gemeinden gesucht. In diesem Fall unterstützt eine zentrale Koordinierungsstelle bei der Vermittlung. Gleichzeitig profitieren Gemeinden von einer spürbaren Verwaltungsvereinfachung durch die digitale Plattform. 

„Die Gespräche waren sehr wertvoll, um zentrale Punkte gemeinsam abzustimmen. Dabei wurde auch deutlich, welchen Nutzen die Plattform bringt: Sie schafft nicht nur Transparenz für Eltern, sondern auch mehr Planungssicherheit für uns Gemeinden“, so Bürgermeister Patrick Holzknecht aus Wenns. „Auch für uns im Bezirk Reutte war der Austausch wichtig, um den Mehrwert der Koordinationsstellen klar herauszuarbeiten. Sie werden viele Abstimmungswege verkürzen und uns bei der Vermittlung passender Betreuungsplätze gezielt unterstützen“, ergänzt Bürgermeister Stefan Lagg aus Lermoos.

Viele Schritte bereits umgesetzt

Seit Herbst 2023 hat das Land Tirol bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Kinderbetreuung auf den Weg gebracht:

  • Gezielte Ausbildungsinitiativen wie Implacementstiftung „Elementarpädagogik Tirol“ für QuereinsteigerInnen,
  • Angebotserweiterung durch neue Förderrichtlinie für Tageseltern,
  • einfachere Verwaltung dank benutzerfreundlicher Plattform zur Kinderbetreuungsverwaltung (KIBET) und vereinfachte Förderabwicklung für Gemeinden,
  • Unterstützung der Infrastruktur durch adaptierte Förderrichtlinie zum Ausbau von Einrichtungen,
  • Mehr Unterstützung durch Koordinierungsstellen.

„Wir setzen laufend Schritte, die Familien in Tirol spürbar entlasten. Eine verlässliche, gut erreichbare und leistbare Kinderbetreuung ist unser gemeinsames Ziel“, so LRin Hagele.