Große Tour für die Kleinen

Sommertour macht Halt in Bezirken Kufstein und Kitzbühel

  • Tirolweite Gesprächsreihe zur Kinderbetreuung: LRin Cornelia Hagele im Austausch mit BürgermeisterInnen in Bezirken Kufstein und Kitzbühel
  • Fokus auf Personal, Angebote, Infrastruktur und Verwaltungsvereinfachungen
  • Kufstein weist zweithöchste Anzahl an Betriebskinderbetreuungseinrichtungen auf

Mit der tirolweiten Gesprächsreihe zur Kinderbildung und Kinderbetreuung besuchte Bildungslandesrätin Cornelia Hagele diese Woche die Bezirke Kufstein und Kitzbühel. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Personal, Infrastruktur und besonders die betriebliche Kinderbetreuung. Ziel der Sommertour ist es, im direkten Austausch mit den BürgermeisterInnen die Umsetzung des Rechtes auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes zu diskutieren. „Wir brauchen Lösungen, die in der Praxis funktionieren – für Kinder, Eltern und Gemeinden gleichermaßen“, betont die Landesrätin.

Starker Fokus auf Betriebskinderbetreuung

Mit insgesamt sechs Einrichtungen – drei Kinderkrippen und drei Kindergärten – verfügt der Bezirk Kufstein tirolweit über die zweithöchste Anzahl an betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtungen in Tirol. Dort stehen aktuell 146 Plätze zur Verfügung, die einen wertvollen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten. Insgesamt werden im Bezirk Kufstein rund 4.900 Kinder von über 1.000 PädagogInnen und Assistenzkräften in 63 Kindergärten, 51 Kinderkrippen, 14 Horten und bei 13 Tageseltern betreut. Im Bezirk Kitzbühel bilden und betreuen rund 476 PädagogInnen und Assistenzkräfte insgesamt über 2.500 Kinder in 27 Kindergärten, 28 Kinderkrippen, neun Horten und bei vier Tageseltern. Davon sind fünf Kindergärten bzw. Kinderkrippen betriebliche Einrichtungen.

„Die betriebliche Kinderbetreuung ist eine wertvolle Ergänzung zu den öffentlichen Angeboten und trägt wesentlich dazu bei, Familien zu entlasten und Fachkräfte in den Regionen zu halten“, betont LRin Hagele. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol wurde dazu ein umfassender Leitfaden entwickelt, der interessierten Betrieben alle Informationen zu Modellen, Voraussetzungen und Fördermöglichkeiten bietet. „Die Broschüre schafft eine professionelle Grundlage, damit Unternehmen leichter in die Kinderbetreuung einsteigen können. So gelingt es uns, gemeinsam mit den Gemeinden und der Wirtschaft, Familien gezielt zu unterstützen.“ 

Die Broschüre „Möglichkeiten der betrieblichen Kinderbetreuung“ steht auf der Website der Wirtschaftskammer Tirol als Download zur Verfügung.

Digitale Plattform und Koordinationsstellen unterstützen Gemeinden

Im Fokus der Gespräche mit den BürgermeisterInnen standen vor allem die geplante Vermittlungsplattform sowie die Arbeit der Koordinationsstellen, die in der Umsetzung ab Herbst 2026 eine wichtige Rolle einnehmen werden. „In Zusammenarbeit mit dem Land Tirol können wir sicherstellen, dass die Umsetzung optimal auf die Bedürfnisse unserer Gemeinden abgestimmt wird. Der direkte Austausch mit der Landesrätin bietet uns die Möglichkeit, diese Themen offen und konstruktiv zu erörtern“, betont Bürgermeister Thomas Mai aus Münster. „Die Koordinationsstellen helfen uns, die vorhandenen Ressourcen bestmöglich einzusetzen. Ziel ist es, dass Land und Gemeinden Hand in Hand arbeiten und so Angebote entstehen, die für Familien wirklich funktionieren“, ergänzt Bürgermeister von Scheffau am Wilden Kaiser und Gemeindeverbandsvizepräsident Christian Tschugg. „Das Gespräch war auch von großer Bedeutung, um den Mehrwert der Vermittlungsplattform klar hervorzuheben. Diese schafft nicht nur Transparenz für Eltern, sondern gibt auch uns Gemeinden mehr Planungssicherheit“, so Bürgermeister Paul Sieberer aus Hopfgarten im Brixental. „Gerade die Kombination aus Plattform und Koordinationsstellen bedeutet für uns als Gemeinden eine spürbare Entlastung in der Verwaltung. Weniger Bürokratie vor Ort heißt, dass wir mehr Zeit haben, uns auf die konkrete Unterstützung der Familien zu konzentrieren“, erklärt Bürgermeister Konrad Walk aus Hochfilzen. 

Viele Schritte bereits umgesetzt

Seit Herbst 2023 hat das Land Tirol bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Kinderbildung und -betreuung auf den Weg gebracht:

  • Gezielte Ausbildungsinitiativen wie Implacementstiftung „Elementarpädagogik Tirol“ für QuereinsteigerInnen,
  • neue Förderrichtlinie und Vereinfachungen in der Schaffung von Tageseltern-Angeboten,
  • einfachere Verwaltung dank benutzerfreundlicher Plattform zur Kinderbetreuungsverwaltung (KIBET) und vereinfachte Förderabwicklung für Gemeinden,
  • Unterstützung der Infrastruktur durch adaptierte Förderrichtlinie zum Ausbau von Einrichtungen,
  • mehr Unterstützung durch Koordinierungsstellen.

„Wir setzen laufend Schritte, die Familien in Tirol spürbar entlasten. Eine verlässliche, gut erreichbare und leistbare Kinderbetreuung ist unser gemeinsames Ziel“, so LRin Hagele.