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Land Tirol würdigt Verdienste auf dem Gebiet der Alten Musik

Jakob-Stainer-Preis geht an Cembalistin Anne Marie Dragosits

  • Auszeichnung ist mit 5.100 Euro dotiert
  • Verleihung findet beim Fest der Kultur im Herbst statt

Das Land Tirol zeichnet die Cembalistin Anne Marie Dragosits mit dem diesjährigen Jakob-Stainer-Preis aus. „Die Künstlerin ist eine Gallionsfigur der Alten Musik und eine verdiente Preisträgerin. Sie ist hochqualifiziert und national wie international eine äußerst geschätzte Künstlerin und Wissenschaftlerin“, betont Kulturlandesrätin Beate Palfrader. „Der Jakob-Stainer-Preis würdigt Tiroler Künstlerinnen und Künstler, die sich international um die Alte Musik sowie die historische Aufführungspraxis verdient machen, diese prägen und weiterentwickeln. Anne Marie Dragosits ist dafür ein leuchtendes Beispiel.“ Die Verleihung der Auszeichnung für besondere Verdienste um die Alte Musik findet beim Fest der Kultur im Herbst statt.

Die in Tirol geborene Cembalistin lebt in Wien. Seit 2016 ist Dragosits Professorin für Cembalo an der Bruckner Universität Linz, seit dem Vorjahr unterrichtet sie Basso continuo an der Haute école de musique de Genève. Neben ihren zahlreichen Auftritten als gefragte Solistin konzertiert sie mit renommierten Ensembles wie vivante, die Barocksolisten München oder l’orfeo Barockorchester bei bedeutenden europäischen Festivals und Veranstaltungen.

Dragosits studierte in Wien und in Den Haag. Im Jahr 2012 schloss sie ihr künstlerisches Doktorat über den Komponisten Giovanni Girolamo Kapsperger ab. Ihre besondere Passion gilt der Auseinandersetzung mit historischen Cembali. Sie hat mehrere CDs auf Originalinstrumenten eingespielt, unter anderem ihre erste Solo-CD „Italia!“ mit italienischer Cembalomusik aus dem siebzehnten Jahrhundert, eine CD mit Musik von Johann Jacob Froberger und eine weitere mit hochbarocker französischer Musik. Ihre aktuellste CD „Ich schlief, da träumte ich mir“ erschien im Vorjahr bei L’Encelade. Im April 2022 wird die Künstlerin die musikalische Leitung des Oratoriums „Caino e Abele“ von Bernardo Pasquini im Landestheater Linz innehaben.

Über den Jakob-Stainer-Preis

Der Preis ist nach dem Absamer Geigenbauer Jakob Stainer benannt, der zwischen 1619 und 1683 lebte. Die Auszeichnung wurde im Jahr 1983 vom Land Tirol geschaffen, um Persönlichkeiten für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Alten Musik vor den Vorhang zu holen. Der Preis wird alle zwei Jahre auf Vorschlag des Kulturbeirats für Musik vergeben und ist mit 5.100 Euro dotiert.