- Maßnahmen werten Uferbereich des Inn im Gemeindegebiet Zams auf
- Neuer Lebensraum für zahlreiche heimische Arten
- Land Tirol unterstützt Maßnahmen mit einer halben Million Euro
Mehr Platz für die Natur und günstige Lebensbedingungen für heimische Tiere und Pflanzen. Dieses Ziel verfolgt das Land Tirol gemeinsamen mit zahlreichen Partnern auf vielen Ebenen im gesamten Landesgebiet. Ein Fokus liegt auch auf dem Inn: In Kürze startet die Revitalisierung eines Teilabschnitts im Gemeindegebiet von Zams, die in den nächsten zwei Niederwasserperioden umgesetzt werden soll.
Der Inn hat an einigen Stellen, auch im Gebiet von Zams, nicht mehr den besten Zustand, um vielen heimischen Arten ausreichend Lebensraum zu bieten. In enger Zusammenarbeit der Abteilung Wasserwirtschaft, der Abteilung Umweltschutz und der Gemeinde Zams wird deshalb ein rund 8.200 Quadratmeter großer Bereich aufgeweitet. Dabei werden mehrere Maßnahmen getroffen, die dem Fluss nicht nur mehr Platz geben, sondern auch die Lebensqualität für die Artenvielfalt am Inn deutlich verbessern, ohne die wasserbaulich notwendigen Sicherheitsstandards zu verringern.
Lebensraum für Pflanzen, Vögel, Fische und Amphibien
Das Land Tirol unterstützt das Projekt mit Mitteln aus der Abteilung Wasserwirtschaft und der Abteilung Umweltschutz in Höhe von insgesamt 530.000 Euro. Das entspricht rund einem Drittel der Gesamtprojektkosten von gut 1,6 Millionen Euro. Die weiteren Kosten werden vom Bund gefördert. „Intakte Fließgewässer mit der Möglichkeit zur Ausbreitung in Auwäldern bieten uns natürlichen Schutz – vor allem, wenn der Inn einmal mehr Wasser führt. Das Land unterstützt das Projekt nicht nur in finanzieller Hinsicht, die Bauarbeiten werden federführend vom Baubezirksamt Imst umgesetzt“, so der für Wasserbau zuständige LHStv Josef Geisler und führt weiter aus: „Solche Revitalisierungen sind kein neues Kapitel im Wasserbau, sondern bereits seit Jahrzehnten ein wesentlicher Bestandteil davon. Moderner Wasserbau bedeutet immer auch ökologischer Wasserbau. Es geht nicht nur um den Schutz vor Hochwasser, sondern auch darum, unsere Flüsse als lebendige Lebensräume zu erhalten und weiterzuentwickeln.“
Aktuell ist das betreffende Gebiet durch Verbauungsmaßnahmen und die fortschreitende Ausbreitung von Neophyten nicht im besten Zustand. Doch die Fläche hat laut ExpertInnen ein hohes Potenzial, wieder zu einem hochwertigen Lebensraum zu werden. „Der Inn ist eine wahre Schatzkammer der Artenvielfalt. Wir müssen sicherstellen, dass sich das Gewässer und seine Uferbereiche in einem ökologisch guten Zustand befinden, damit sich die für Auwälder typischen Pflanzenarten wie Grauerlen und lebensraumtypische Tiere hier wieder heimisch fühlen. Die Artenvielfalt kann hier von kiesbankbrütenden Vogelarten über Insekten und Amphibien bis hin zu Fischen reichen“, betont Naturschutzlandesrat René Zumtobel.
„Durch die geplanten Maßnahmen im Rahmen des Revitalisierungsprojekts wird der Uferbereich des Inn im Gemeindegebiet Zams ökologisch aufgewertet und zugleich für die Naherholung erschlossen. Damit schaffen wir einen nachhaltigen Mehrwert – sowohl für die Umwelt als auch für die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger. Ein tolles Projekt, das in enger Zusammenarbeit zwischen Land, Bund und Gemeinde umgesetzt wird,“ so der Bürgermeister von Zams, Benedikt Lentsch.
Naturnahe Ufergestaltung für mehr Artenvielfalt
Die Bauarbeiten sind für zwei Niederwasserperioden geplant – Beginn ist im Herbst 2025, abgeschlossen werden soll das Projekt im Frühjahr 2027. Im Rahmen des Projekts wird ein rund 300 Meter langer Abschnitt des Inns bei Zams revitalisiert. „Das Flussufer wird wieder flacher und natürlicher gestaltet, damit Tiere und Pflanzen dort bessere Lebensbedingungen vorfinden“, erklärt Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft. Konkret wird in der ersten Phase ab Herbst damit begonnen, rund 30.000 Kubikmeter Bodenmaterial abzutragen. „Dadurch entsteht ein neuer, etwa 8.200 Quadratmeter großer Aufweitungsbereich mit flachen und strukturierten Uferzonen“, so Federspiel weiter.
So werden Wasserflächen und Uferbereiche naturnah gestaltet, damit etwa Amphibien wie der Grasfrosch, Fische und verschiedene Vogelarten wieder bessere Lebensbedingungen vorfinden.