- Tirols Nachhaltigkeits- und Klimastrategie auf Umsetzungskurs
- Zwei Drittel von 191 Maßnahmen bereits in Umsetzung, 16 Prozent bereits abgeschlossen
- Zusätzliche EU-Mittel für Projekte rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Tirol
- Kreislaufwirtschaft, Klimawandelanpassung und Vernetzung im Fokus
Eine klimafreundliche Strom- und Wärmeversorgung, ein noch attraktiveres Öffi-Angebot, eine kreislauffähige Wirtschaft und eine krisenfeste Gesellschaft – das sind zentrale Zielsetzungen der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie unter dem Titel „Leben mit Zukunft“. Vor zwei Jahren wurde das 80 Seiten starke Dokument initiiert. Im dazugehörigen ein Jahr alten ersten Maßnahmenprogramm verankert sind 191 Initiativen – über zwei Drittel davon sind aktuell auf Schiene, sodass sich Tirol nachhaltig entwickelt kann und Herausforderungen rund um den Klimawandel bewältigt werden. „Die Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie, die ich in meiner Zeit als Wirtschaftslandesrat gemeinsam mit Ingrid Felipe ausarbeiten und als Landeshauptmann erfolgreich in die Umsetzung bringen durfte, ist unsere Leitplanke in Sachen Klimaschutz, Energiewende und nachhaltiger Entwicklung. Seither konnten zahlreiche konkrete Projekte umgesetzt und bei europäischen und nationalen Förderstellen eingereicht werden“, betont LH Anton Mattle.
Zur Umsetzung der Strategie wurde im Jahr 2021 die „Plattform Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft“ (Plattform KEK) ins Leben gerufen. Beteiligt sind daran die Standortagentur Tirol, die Energieagentur Tirol und das Klimabündnis Tirol. Seit der Gründung der Plattform KEK wurden für Maßnahmen im Bereich des Klimaschutzes, der Energiewende und der Kreislaufwirtschaft bereits über zwei Millionen Euro an europäischen Fördermitteln zur Verfügung gestellt. Allein im Vorjahr wurden im Rahmen der Plattform KEK acht Projekte bei europäischen und nationalen Förderstellen eingereicht, die nun bewilligt wurden. Nun erhält Tirol weitere sieben Millionen an Fördermitteln.
„Es ist gut, dass zu den bereits bewilligten zwei Millionen Euro aktuell weitere sieben Millionen Euro für gute, nachhaltige Ideen und Projekte nach Tirol fließen. Das bringt wichtige Impulse im Bereich des Klimaschutzes“, freut sich LH Mattle. Der für Umwelt und Klimaschutz zuständige LR René Zumtobel ergänzt: „Die Veränderung des Klimas und die damit verbundenen Auswirkungen sind zwar kein regionales Phänomen, aber um hier vorbeugend und zielgerichtet aktiv werden zu können, benötigt es viele regionale sowie auch grenzüberschreitende Initiativen. Mit den bereitgestellten Mitteln über die KEK können solche auf den Weg gebracht und ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung geleistet werden.“
Nachhaltige Kreisläufe: Reparatur, Wiederverwendung und Sharing im Fokus
Durch die zusätzlichen Mittel können in den kommenden Jahren weitere Schritte im Bereich Kreislaufwirtschaft, ressourceneffiziente Wirtschaftsweise und Bioökonomie gesetzt werden. Hierzu werden unter anderem Beratungsprogramme für Unternehmen entwickelt, sodass diese ihre Geschäftsmodelle nachhaltig entwickeln und transformieren können. Darüber hinaus wird ein „Circular Hub“ als Anlaufstelle für Wissen rund um die Kreislaufwirtschaft über die Standortagentur Tirol eingerichtet. „Das Ziel ist die Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellen, unter anderem in den Bereichen Reparatur, Wiederverwendung und Sharing. Es geht um die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und aller relevanten Akteure“, erklärt LH Mattle, dass „in der Kreislaufwirtschaft eine große Chance liegt, um ökonomisches und ökologisches Handeln miteinander zu verschränken. Wenn die eingesetzten Ressourcen häufiger und länger zur Wertschöpfung beitragen, dann kann der Ressourcenverbrauch deutlich verringert werden. Zudem führen Effizienzmaßnahmen zu direkten Kosteneinsparungen und somit zu einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von heimischen Unternehmen. Dadurch macht sich Tirol unabhängiger und krisenresistenter und es kann die wirtschaftliche Stabilität gestärkt, die Versorgungssicherheit bei kritischen Ressourcen erhöht und die Preisvolatilität verringert werden.“ Der für Nachhaltigkeit und die Abfallwirtschaft zuständige LR Zumtobel ist überzeugt, „dass eine vernetzte Kreislaufwirtschaft nicht nur Ressourcen schont, sondern gleichzeitig auch die regionale Wirtschaft stärkt und somit die Ökologie sowie die Ökonomie gleichermaßen profitieren.“
Innovative Klimawandelanpassungsmaßnahmen – Projekte bereits in Umsetzung
„Wir investieren in Klimaschutz, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Gleichzeitig entwickeln wir innovative Ansätze, um uns an die neuen und künftigen Gegebenheiten anzupassen. Damit sichern wir das wirtschaftliche Leben im Alpenraum ab“, sieht LH Mattle Tirol als Vorreiter.
So werden beispielsweise im Rahmen des Projekts „Mount Resilience“ in Tirol Klimawandelanpassungsmaßnahmen entwickelt – unter anderem für besonders stark vom Klimawandel betroffene Tourismusregionen mit Skigebieten. Für diese werden alternative touristische Angebote entworfen, um Perspektiven für die Zukunft zu schaffen und eine Weiterentwicklung zu ermöglichen.
Das „Reallabor INNERGY“ legt hingegen einen Fokus auf die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Tirol. Dabei entwickeln BürgerInnen gemeinsam mit Energieversorgern, Unternehmen sowie WissenschaftlerInnen innovative Konzepte. Ein erstes Leitprojekt beschäftigt sich mit einer Flexibilisierung der Fernwärmeversorgung im Inntal.
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeits- und Klimastrategie finden sich auf der Website des Landes.