- Trittsteinbiotope fördern Erhalt der Artenvielfalt
- Einreichungen für Plakette „Natur im Garten“ für 2025 noch möglich
Häuser, Straßen, Mauern, eintönige Grünflächen – dicht besiedelte Gebiete stellen für viele Pflanzen- und Tierarten unüberwindbare Barrieren dar. Damit sich heimische Arten ihrem Lebenszyklus entsprechend bewegen und Pflanzen sich ausbreiten können, ist die Unterstützung von Tirols GartenbesitzerInnen wesentlich. Wer seinen Garten naturnahe gestaltet, der schafft ein sogenanntes „Trittsteinbiotop“. Darunter versteht man die „Vernetzung“ des eigenen Gartens mit der umliegenden Natur, sodass Pflanzen und Tiere ein- und auswandern können und Natur-Hotspots über urbane Lebensräume hinweg miteinander verbunden sind. Der Garten muss dafür keineswegs unordentlich oder ungepflegt sein. Vielmehr kommt es auf die richtige Mischung an.
In Tirol setzt sich die Initiative Natur im Garten, die beim Tiroler Bildungsforum angesiedelt ist und vom Land Tirol unterstützt wird, für vielfältige, heimische Gartenvielfalt ein. In Workshops und Schulungen werden GartenbesitzerInnen beraten, wie sie im heimischen Grün gute Bedingungen für Flora und Fauna schaffen können. „Damit sich Pflanzensamen verbreiten können, Amphibien auf ihren saisonalen Wanderungen bessere Überlebenschancen haben und Insekten, kleine Säuger und Vögel ausreichend Schutz und Nahrung finden, braucht es Rückzugsorte und ,sichere Wege‘ abseits von Straßen und Beton. Liegen ausreichend viele naturnahe Gärten aneinander, kann das gelingen“, lädt Tirols Naturschutzlandesrat René Zumtobel ein, sich über die wichtigsten Faktoren im Garten zu informieren. Besonders engagierte GärtnerInnen werden mit der Plakette „Natur im Garten“ belohnt. Dafür ist ausschlaggebend, welche Pflanzen gesetzt werden, ob genügend Rückzugsorte für Tiere vorhanden sind – wie beispielsweise Totholz oder Steinhaufen – und, dass auf künstlichen Dünger und Torf verzichtet wird. Einreichungen für die Plakettenverleihung sind heuer noch möglich.
Mehr Informationen zum Ablauf: www.naturimgarten.tirol/angebote/hausgarten-balkon/
Biodiversität und Klimawandelanpassung müssen aktiv gefördert werden
„Die zwei Schutzgebiete ‚Innsbrucker Küchenschelle‘ und ‚Arzler Kalvarienberg‘ im gleichnamigen Stadtgebiet in Innsbruck sind ein gutes Beispiel, wie Naturräume durch Siedlungsbau voneinander getrennt sind. Werden Lebensräume zu klein, kann es zum Verschwinden von Tier- und Pflanzenarten kommen. Zwischen den zwei Schutzgebieten finden sich allerdings viele Gärten und Grünflächen. Bei einer naturnahen Gestaltung möglichst vieler dieser Gärten können Tiere und Pflanzen zwischen den Schutzgebieten hin- und herwandern und haben somit mehr Möglichkeiten sich fortzupflanzen“, weiß Matthias Karadar von Natur im Garten, der appelliert, auf gebietsfremde Pflanzen zu verzichten: „Ob Sommerflieder, Thuja oder Lupinen – sie sind bei uns nicht heimisch und stehen bei pflanzenfressenden Insekten nicht hoch im Kurs. Denn ob Schmetterlingsraupen oder Wildbienen-Arten – sie sind auf heimische Pflanzen spezialisiert und zum Überleben auf sie angewiesen“, so der Experte.
„Bodengesundheit und eine vielfältige Flora und Fauna, die den Veränderungen des Klimas gegenüber möglichst resilient ist, sind auch Teil unserer Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie. Neben zahlreichen Maßnahmen in Land- und Forstwirtschaft sind es auch Gemeinden und Privatgartenbesitzerinnen und -besitzer, die hier einen Beitrag leisten können. Die Initiative Natur im Garten unterstützt und berät Sie gerne“, so die aktive Einladung zum Mitmachen von LR Zumtobel.
Mehr Informationen: www.naturimgarten.tirol