- Land Tirol stellt neue Ausrüstung zur Verfügung
- Schulwegsicherheit: Sichtbarkeit, defensives Fahrverhalten und Rücksichtnahme sind entscheidend
Gut sichtbar sind sie an neuralgischen Stellen entlang von Schulwegen positioniert und unterstützen Kinder dabei, sicher in die Schule und wieder nach Hause zu kommen. In Tirol sind mehrere hundert freiwillige LotsInnen im Einsatz. Unterschieden wird zwischen jugendlichen SchülerlotsInnen und besonders geschulten Erwachsenen – sogenannten SchulwegpolizistInnen – die den Verkehr anhalten und Kinder auch auf dem Schulweg begleiten dürfen.
Nun dürfen sich alle Freiwilligen über eine neue Ausstattung freuen. Präsentiert wurde diese kürzlich durch Verkehrslandesrat René Zumtobel, Oberst Enrico Leitgeb (Leiter der Landesverkehrsabteilung der Polizei) und Martin Pfanner (Kuratorium für Verkehrssicherheit KFV).
Optimal ausgestattet bei Wind und Wetter für mehr Sicherheit
Konkret werden den LotsInnen neue Ponchos, neue Warnwesten, neue Schildkappen und „Kellen“ zur Verfügung gestellt. Dafür wurden vom Verkehrssicherheitsfonds des Landes 16.000 Euro bereitgestellt. „Das ehrenamtliche Engagement unserer Lotsinnen und Lotsen ist von unschätzbarem Wert. Dafür bedanke ich mich herzlich. Mit der neuen Ausrüstung, die optimale Sichtbarkeit bietet, können sie ihre wichtige Aufgabe noch effektiver und gesicherter erfüllen“, so LR Zumtobel.
Da LotsInnen nicht nur tagsüber, sondern auch in der Morgendämmerung und wetterunabhängig im Einsatz sind, spielt ihre Sichtbarkeit eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund kommt ihrer Kleidung eine besondere Bedeutung zu. So sind die neuen neongelben Ponchos wasserdicht, mit Kapuze versehen und verfügen über reflektierende Elemente. Auch die neuen Warnwesten bieten mit den aus 150 Metern Entfernung erkennbaren Reflektorstreifen eine optimale Sichtbarkeit. Abgerundet wird die Ausrüstung durch wetterbeständige Schildkappen sowie den Signalstab, die sogenannte „Kelle“.
Sichtbares Vorbild für alle Verkehrsteilnehmenden
„Die Herausforderungen, denen Schulkinder auf ihrem Schulweg tagtäglich begegnen, haben sich in den letzten Jahrzehnten durch die Zunahme des Verkehrsaufkommens, neue Mobilitätsformen und ablenkende Faktoren wie Smartphones laufend verändert“, weiß Enrico Leitgeb aus der Praxis zu berichten und appelliert an alle VerkehrsteilnehmerInnen, entsprechend Rücksicht auf Kinder im Straßenverkehr zu nehmen.
Insgesamt ereigneten sich 2024 in Tirol 47 Verkehrsunfälle am Schulweg (österreichweit 419), bei denen 51 SchülerInnen (Ö: 451) im Alter von sechs bis 15 Jahren verletzt wurden – vier (Ö: 42) davon schwer. „Die Unfallstatistik zeigt: Kinder gehören zu den schwächsten Verkehrsteilnehmenden. Damit sie sicher zur Schule und wieder nach Hause gelangen, braucht es besondere Achtsamkeit – gerade im Schulumfeld. Schulweglotsinnen und -lotsen leisten dazu einen wichtigen Beitrag“, so KFV-Experte Martin Pfanner.
So wird man SchülerlotsIn bzw. SchulwegpolizistIn
In Tirol geht die Initiative für eine Schulwegsicherung üblicherweise von der Schule oder dem Kindergarten aus. Meist übernimmt anschließend die jeweilige Polizeiinspektion die Beantragung und meldet die potenziell gefährlichen Querungsstellen an die zuständige Behörde. SchülerInnen dürfen ab der siebten Schulstufe als LotsInnen tätig sein, sofern sie die notwendige geistige Reife besitzen und eine erziehungsberechtigte Person ihr Einverständnis gibt. Die Eignung wird von der Schule bestätigt.
Auch Erwachsene können sich als SchulwegpolizistInnen engagieren. Sie sind in Tirol auch als BegleiterInnen auf dem Schulweg – etwa mit dem Pedibus – unterwegs. Die Einschulung erfolgt direkt am Einsatzort durch die örtlich zuständige Polizeiinspektion und dauert etwa zwei bis drei Stunden.
Relevante Informationen zum Thema sind auf der Plattform www.schulwegsicherung.at abrufbar. Die notwendige Lotsenausrüstung kann in Tirol über die Abteilung Mobilitätsplanung des Landes bestellt werden.