- Verbesserte Arbeitsbedingungen
- Lehrgänge für hochbautechnische Sachverständige beschleunigen Abläufe: Bereits knapp 100 AbsolventInnen seit 2024
- Nach Großbrand in Nußdorf-Debant: eigens veranstaltete zweitägige Fortbildung in Osttirol
- Einheitliche Standards, effizientere Verfahren und gestärkte Prävention im Bauwesen
Brandgefährlich – schnell wird aus einem kleinen Funken oder einer kurzen Unachtsamkeit ein (Groß-)Brand, der auch Menschenleben bedrohen kann. Genau hier setzt die Arbeit der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung (LSBV) an: Ziel ist es, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren, um Katastrophen zu verhindern. Daher wurde auch die Tiroler Landesstelle für Brandverhütung 2024 neu aufgestellt. Im Zuge dessen zog die Landesstelle von der Sterzinger Straße kürzlich in die Ing.-Etzel-Straße 9 in Innsbruck. Dort sind insgesamt 13 MitarbeiterInnen beschäftigt. Die Büroräumlichkeiten wurden modernisiert und optimiert, um die tägliche Arbeit der Sachverständigen und der Verwaltung zu erleichtern. Verbesserte Strukturen ermöglichen eine schnellere Bearbeitung von Anfragen, Gutachten und Beratungsleistungen.
„Im Brandfall zählt nicht nur das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte, sondern vor allem die Prävention. Die Arbeit rund um den vorbeugenden Brandschutz ist für die Sicherheit unverzichtbar: Durch die Prüfung von Bauplänen, die Kontrolle von Brandschutzanlagen, Beratung von Gemeinden und Bauherren sowie die Ausbildung hochbautechnischer Sachverständiger werden Risiken frühzeitig erkannt, mögliche Katastrophen verhindert und schlussendlich Menschenleben geschützt“, so Sicherheitslandesrätin Astrid Mair.
Lehrgänge sichern Fachkompetenz und Verfahrensbeschleunigung
Eine zentrale Aufgabe der LSBV im Zuge der Neustrukturierung ist die Aus- und Weiterbildung hochbautechnischer Sachverständiger in den Grundlagen des vorbeugenden Brandschutzes. Der gemeinsam mit dem Tiroler Gemeindeverband und dem Bildungsinstitut Grillhof entwickelte Zertifikatslehrgang bringt amtliche und nichtamtliche Sachverständige auf einen hohen einheitlichen Qualitätsstandard. Mit dem Abschluss des Lehrgangs können Sachverständige bestimmte Bauvorhaben direkt im Rahmen der behördlichen Prüfung beurteilen, ohne dass ein zusätzliches Gutachten eines brandschutztechnischen Sachverständigen erforderlich ist. Dies verkürzt Verfahren, vereinfacht Abläufe und führt zur Verwaltungsvereinfachung in allen Bauprozessen.
Seit November 2024 wurden vier Lehrgänge mit insgesamt 92 AbsolventInnen erfolgreich durchgeführt. Die Inhalte umfassen Tiroler Bau- und Raumordnungsrecht, Sachverständigenrecht, technische Bauvorschriften und technische Standards des Österreichischen Instituts für Bautechnik (OIB), praktische Beurteilungen, Veranstaltungsrecht in Bezug auf feuerpolizeiliche Bestimmungen sowie die Tiroler Feuerpolizeiordnung. Ergänzend werden jährliche Praxisaustauschtreffen angeboten, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und die Qualität dauerhaft zu sichern.
In Osttirol wurde nach dem Großbrand im Recyclinghof in Nußdorf-Debant eine zweitägige Fortbildung mit 34 TeilnehmerInnen erfolgreich abgehalten. Thematisch standen die Tiroler Bauordnung und die OIB-Richtlinien im Mittelpunkt, um die regionalen Baubehörden gezielt in Fragen des vorbeugenden Brandschutzes zu unterstützen.
„Gut ausgebildete Sachverständige sind ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitskette in Tirol. Mit den Lehrgängen schaffen wir die Basis für fundierte Entscheidungen, kürzere Verfahren und eine nachhaltige Stärkung des vorbeugenden Brandschutzes“, erklärt LRin Mair abschließend.


