Sicherheitsupgrade für Zivilschutzsirenen

Funkansteuerung aller 1.025 Zivilschutzsirenen wird erneuert

  • Zivilschutzsirenen ermöglichen Warnung der Bevölkerung und Alarmierung der Feuerwehren
  • Parallele und notstromversorgte Systeme sorgen für Ausfallsicherheit

Sie ertönen, um die Bevölkerung im Ernstfall zu warnen oder um die Mitglieder der Feuerwehren zu einem Einsatz zu rufen: Die 1.025 Zivilschutzsirenen des Landes sind ein wichtiger Bestandteil des Tiroler Sicherheitssystems. Damit sie auch in Zukunft weiterhin zuverlässig funktionieren, werden in den kommenden beiden Jahren die Funksysteme aller 1.025 Sirenen erneuert. Das Land Tirol investiert dafür gesamt rund 350.000 Euro. 

„Sicherheit hat für uns höchste Priorität. Deshalb investieren wir laufend in den Erhalt und den Ausbau unseres Warn- und Alarmierungssystems“, betont Sicherheitslandesrätin Astrid Mair und führt weiter aus: „Wir arbeiten bewusst mit parallelen Strukturen. So können wir Ausfälle einzelner Systeme jederzeit abfedern. Neben den Zivilschutzsirenen warnen wir die Bevölkerung im Ernstfall auch über AT-Alert. Die Feuerwehren alarmieren wir bei einem Einsatz zusätzlich über das digitale Warn- und Alarmierungssystem des Landes mittels Pager. Diese Mehrfachabsicherung verhindert Totalausfälle.“

Sirenenfunkansteuerung wird nach 18 Jahren Dauerbetrieb getauscht

Jeden Samstag um 12 Uhr wird die Funktionsfähigkeit aller Tiroler Sirenen getestet – mit einem 15-sekündigen Dauerton. Einmal im Jahr, am österreichweiten Zivilschutztag (erster Samstag im Oktober), erklingen alle vier Sirenensignale. Am diesjährigen Zivilschutztag funktionierten 99,7 Prozent der Sirenen einwandfrei – die drei schadhaften Geräte wurden umgehend repariert. „Unsere Sirenen sind zuverlässig – aber sie laufen seit 18 Jahren durchgehend und haben bereits über 155.000 Betriebsstunden hinter sich. Um Ausfälle zu vermeiden, erneuern wir jetzt die Funkansteuerungen über Digitalfunk“, erklärt LRin Mair. 

Ausfallsicheres System dank Notstrom

Die Aktivierung der Sirenen bei einem Zivilschutzalarm oder für die Alarmierung der Feuerwehr erfolgt per Funk durch die Leitstelle Tirol oder das Landes-Warn- und Lagenzentrum Tirol. Das dafür zugrunde liegende Warn- und Alarmierungssystem (WAS-Tirol 2.0) ist doppelt ausfallgesichert und 48 Stunden mit Notstrombatterien versorgt. Zudem werden keine Fremddienste wie Mobilfunk oder Datenleitungen benötigt. 

Gleichzeitig sind rund die Hälfte der Tiroler Sirenen an eine Batterienotstromversorgung angeschlossen. Sie funktionieren also auch bei einem großflächigen Stromausfall. Auch das Digitalfunknetz (Digitalfunk BOS-Austria) für die direkte Kommunikation unter den Behörden und Einsatzorganisationen bleibt dank eines österreichweiten einzigartigen Systems von notstromversorgten Funkstationen und landeseigenem Richtfunksystem selbst bei einem Blackout für alle Organisationen nutzbar.

„Selbst wenn der Strom großflächig ausfällt, müssen Alarmierung, Warnung und Kommunikation weiter funktionieren. Mit unseren mehrfach abgesicherten Systemen stellen wir das sicher““, so Sicherheitslandesrätin Mair. 

Was tun, wenn eine Zivilschutzsirene heult?

Wird ein Zivilschutzalarm durch die Behörde ausgerufen, wird die Bevölkerung über die Sirenen gewarnt. Das geschieht entweder durch einen dreiminütigen gleichbleibenden Dauerton (Warnung) oder einen einminütigen auf- und abschwellenden Heulton (Alarm). 

Parallel wird ein AT-Alert an alle Mobiltelefone, die im Gefahrengebiet in eine Funkzelle eingebucht sind, übermittelt. Über AT-Alert erhalten Betroffene bereits erste Handlungsempfehlungen. Diese werden bei einem Zivilschutzalarm auch vom Österreichischen Rundfunk (z. B. Ö3 und ORF-Landesradios) bekannt gegeben. Zudem finden sich im Ereignisfall auch auf den offiziellen Kanälen des Landes Tirol Informationen.

„Hört man einen Zivilschutzalarm, gilt es sich eigenverantwortlich zu informieren und die Handlungsempfehlungen zu befolgen“, so LRin Mair. 

Überblick Zivilschutzsirenen 

Tirolweit: 1.025 (österreichweit rund 8.300)

  • Kufstein: 123

  • Kitzbühel: 78

  • Schwaz: 131

  • Innsbruck-Land: 215

  • Imst: 109

  • Reutte: 99

  • Landeck: 111

  • Lienz: 119

  • Innsbruck-Stadt: 40

Bedeutung Sirenensignale

  • Sirenenprobe – 15 Sekunden gleichbleibender Dauerton

  • Warnung – „Herannahende Gefahr!“ – dreiminütiger gleichbleibender Dauerton

  • Alarm – „Gefahr!“ – einminütiger auf- und abschwellender Heulton

  • Entwarnung – „Ende der Gefahr“ – einminütiger gleichbleibender Dauerton