Spatenstich für Hallenbad in Axams

Erstes Projekt wird dank Tiroler Bädertopf umgesetzt

  • 16,5 Millionen Euro der 31,5 Millionen Euro Gesamtkosten entstammen Bädertopf
  • Schwimmbad-Neubau: von Erlebnisbecken für NichtschwimmerInnen bis hin zu Eltern-Kind-Bereich, Freibad und Saunalandschaft
  • Bäderstudie zeigte Bedeutung des Schwimmbad-Standortes Axams im Vorfeld auf
  • Bädertopf in Tirol einzigartig in Österreich

Ein gemeinsamer Kraftakt von vierzehn Gemeinden, Tourismus und Land Tirol lässt Regionalbad entstehen: Mit dem Spatenstich durch LH Anton Mattle, LHStv Philip Wohlgemuth, Peter Paul Mölk, Obmann von Innsbruck Tourismus, sowie den 14 BürgermeisterInnen der beteiligten Gemeinden gibt es nun endgültig grünes Licht zur Umsetzung des Regionalbades Mittelgebirge. Es ist das erste Projekt, das auf Basis der Tiroler Bäderstudie 2024 und mit Unterstützung des Bädertopfes umgesetzt wird. Der Neubau eines modernen Schwimmbades mit Erlebnisbecken für NichtschwimmerInnen, einem Sport- und Bewegungsbecken (Schwimmbahnen, Sprunganlage, Boulder Wall, Aqua Cross-Schwimmparcours), dem Eltern-Kind-Bereich, Liegezonen, Großrutsche, die Integrierung des bestehenden Freibades sowie eine Saunalandschaft mit vier Kabinen, Erlebnisduschen, Liegezonen, Solebecken und weitläufigem Saunagarten mit einer zentralen Gastro ist damit auf Schiene. 

LH Anton Mattle betont: „Schwimmen ist eine Tiroler Grundsportart und wir arbeiten auf Basis der Bäderstudie gemeinsam daran, die entsprechende Infrastruktur flächendeckend sicherzustellen. Das Hallenbadprojekt in Axams zeigt vor, wie eine Region mit 14 Gemeinden, der Tourismus und das Land erfolgreich zusammenarbeiten. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, insbesondere bei Bürgermeister Thomas Suitner, für die professionelle Zusammenarbeit und den Einsatz. Der Spatenstich beweist, dass der eingeschlagene Weg mit dem Tiroler Bädertopf der richtige ist und trotz budgetär angespannten Zeiten, auch Investitionen in den Schwimmsport möglich sind!“

Kosten werden auf mehreren Schultern verteilt

Die Baukosten wurden auf knapp 30 Millionen Euro geschätzt, das unterschriftsreife TU-Angebot liegt aufgrund einer benötigten Pfahlgründung am Areal nun bei 31,2 Millionen Euro. Diese Last wird nutzungsgerecht auf mehrere Schultern verteilt: 16,5 Millionen Euro kommen aus dem neu ins Leben gerufenen Bädertopfes des Landes Tirol, drei Millionen Euro vom Tourismusverband Innsbruck und 9,2 Millionen Euro finanzieren die vierzehn beteiligten Gemeinden über einen Kredit, wovon 2,3 Millionen Euro von der Standortgemeinde Axams aufgebracht werden. Axams hat darüber hinaus auch den jährlichen Abgang der Anlage zu tragen. Die restlichen 2,5 Millionen Euro stammen aus Fördermitteln wie jene von EU und Bund sowie aus Sponsoring.

Die breite Kostentragung zeige auch, welches Potenzial in einer starken regionalen Zusammenarbeit liegt, wie LHStv Philip Wohlgemuth betont: „Mit dem Bau dieses Regionalbades setzen wir ein starkes Zeichen für die Lebensqualität in unserer Region rund um die Gemeinde Axams. Es geht dabei nicht nur um Sport und Freizeit, sondern auch um Gesundheit, Bildung und Gemeinschaft. Dass sich 14 Gemeinden gemeinsam mit dem Land und dem Tourismusverband für dieses Projekt engagieren, zeigt, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Der Tiroler Bädertopf erweist sich dabei als entscheidendes Instrument, um regionale Infrastrukturprojekte in die Realität umzusetzen – gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Mein aufrichtiger Dank gilt allen, die dieses zukunftsweisende Projekt mittragen und ermöglichen.“

Neubau alternativlos

Nach fast 50 Jahren schloss das beliebte Freizeitzentrum in Axams im September 2024 endgültig seine Pforten. Neben exorbitant steigenden Energiepreisen und Personalkosten belasteten die in immer massiveren und in kürzer auftretenden Intervallen anfallenden Reparaturen im Altbestand das Budget des Freizeitzentrums in einem derart großen Ausmaß, sodass eine Weiterführung des Betriebs unmöglich wurde. Externe Experten aus Statik, Bäderplanung und Technik wurden zu Rate gezogen und kamen zu dem Schluss, dass die Freizeiteinrichtung in dieser Form nicht mehr weiterbetrieben werden kann und auch eine Generalsanierung wirtschaftlich nicht vertretbar wäre. 

Einzigartiger Bäderfonds

Die Tiroler Landesregierung hat die Wichtigkeit ganzjährig geöffneter Hallenbäder, insbesondere für das Schulschwimmen und die Naherholung von Einheimischen und Gästen, erkannt. In einer in Auftrag gegebenen Bäderstudie kam zutage, dass das Freizeitzentrum Axams mit 125.000 Jahreszutritten zu den meistbesuchten Schwimmbädern des Landes zählte und der Standort abgesichert werden sollte. Über den neu geschaffenen Tiroler Bädertopf stehen für Neubauprojekte und Sanierungen in den nächsten fünf Jahren 50 Millionen Euro zur Verfügung.

Für den Neubau des Regionalbades wurde im Bäderbeirat eine Förderung von 55 Prozent gewährt. Tirol ist das einzige Bundesland mit einem solch beispielgebenden Fonds. Eine Voraussetzung für den Zugang zu diesen Geldmitteln ist ein Bekenntnis und ein Beitrag der Umlandgemeinden zur Realisierung eines Regionalbades. Dieses Bekenntnis gab es in den 14 Gemeinden Natters, Mutters, Götzens, Birgitz, Axams, Grinzens, Sellrain, Gries im Sellrain, St. Sigmund, Oberperfuss, Ranggen, Unterperfuss, Kematen und Völs, in denen positive Beschlüsse zur Umsetzung gefasst wurden. Auch Innsbruck Tourismus beschloss die Unterstützung des Vorhabens. 


Statements

Obmann Innsbruck Tourismus Peter Paul Mölk | „Tourismus und Lebensqualität vor Ort stärken“: „Innsbruck Tourismus ist sich seiner Verantwortung für die Region und den Lebensraum der Bevölkerung bewusst. Deshalb investieren wir gezielt in Projekte, die sowohl den Gästen als auch den Einheimischen zugutekommen. Für die Förderung des Freizeitzentrum Axams hat der Tourismusverband eine absolute Rekordsumme beschlossen, damit setzen wir ein Zeichen: Wir wollen nicht nur den Tourismus stärken, sondern auch nachhaltig in die Lebensqualität vor Ort investieren.“

Bürgermeister Thomas Suitner | „Harte Prüfung“: „Für mich persönlich ist dieses Projekt wohl meine bisher härteste Prüfung. In Zeiten wie diesen ein über 30-Millionen-Euro-Vorhaben auf die Beine zu stellen, bei dem Land Tirol, Tourismusverband und 14 Ortsparlamente mit 190 Gemeinderäten, die rund 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner vertreten, zu überzeugen sind, ist eine Herkulesaufgabe. Ohne die vielen Unterstützerinnen und Unterstützer wäre das Projekt nicht umsetzbar – vor allem nicht ohne meine Bürgermeisterkolleginnen und Bürgermeisterkollegen, die viel Überzeugungsarbeit in ihrer Gemeinde leisten mussten. Umso mehr freut es mich, dass wir heute gemeinsam am Gipfel stehen und ich möchte allen danken, die uns auf diesem Weg begleitet haben. Sie alle haben bewiesen, dass wir gemeinsam stärker sind als allein, dass das Wir größer ist als das Ich. Eine Bergtour ist aber erst dann beendet, wenn alle wieder gesund im Tal ankommen. Es wurde noch nie ein Projekt in dieser Größenordnung in unserer Gemeinde realisiert. Es liegt jetzt in unserer Verantwortung, die Baukosten einzuhalten und die Umsetzung gut zu begleiten.“

Bürgermeister Josef Singer, Planungsverbandsobmann | „Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg“: „Das Regionalbad Mittelgebirge beweist erneut, dass durch die enge Zusammenarbeit von Gemeinden, dem Tourismusverband und dem Land Tirol auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Großes erreicht werden kann. Das neue Regionalbad ist zweifellos eine große Bereicherung für unsere Region und bietet sowohl Einheimischen als auch Gästen ein attraktives Freizeitangebot. Herzlichen Glückwunsch an meinen Bürgermeisterkollegen Thomas Suitner für sein großes Engagement! Die verstärkte Zusammenarbeit der Gemeinden wird auch künftig der Schlüssel für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Region sein.“

Bürgermeister Klaus Gritsch, Planungsverbandsobmann | „Hallenbad trägt erheblich zur Lebensqualität unserer Region bei“: „Das Regionalbad stellt eine zukunftsfähige Lösung für die öffentliche Daseinsvorsorge im Bereich Freizeit, Sport und Gesundheit dar. Schwimmkurse, Reha-Angebote, Vereins- und Schulsport unter einem Dach vereint – es ist ein Anziehungspunkt für alle Altersgruppen und trägt erheblich zur Lebensqualität unserer Region bei. Ich sehe die Beteiligung der Gemeinde Kematen als Investition in die junge Generation sowie als positiven Beitrag zur Entwicklung von Tourismus und Freizeitwirtschaft.“