Tirol investiert kräftig in Kinderbildung und -betreuung

Neuer Höchststand: Über 42.800 Kinder unter 15 Jahren in Betreuung, 70 Einrichtungen mehr als vor fünf Jahren

  • Kinderbetreuungsstatistik 2024/2025 liegt vor: www.tirol.gv.at/statistik
  • Land Tirol nimmt 174 Millionen für Kinderbildung und Kinderbetreuung in die Hand
  • Vorzeigeprojekt Ferienbetreuung: LRin Cornelia Hagele besuchte Einrichtungen in Sellrain und Gries im Sellrain

Mehr als 42.800 Kinder unter 15 Jahren sind momentan in Tirol in Betreuung – ein neuer Höchstwert. Insgesamt stehen 2025 mehr als 174 Millionen Euro Budget bereit: Der Ausbau der Kinderbildung und Kinderbetreuung schreitet in Tirol weiter kräftig voran. Aktuelle Zahlen und Daten zu den Tiroler Kindergärten, Krippen und Horten, anderen Betreuungsformen sowie Besuchsquoten sind in der jüngsten Statistik der Kinderbetreuungseinrichtungen für 2024/25 gesammelt. Und sie zeigt: Die Anzahl der Horte hat in den letzten fünf Jahren um 17 Prozent zugenommen, auch die Zahl der Kinderkrippen stieg um rund 15 Prozent. Die Gewährleistung von Kinderbildung und Kinderbetreuung ist für Eltern gerade auch in der Ferienzeit wichtig. LRin Cornelia Hagele besuchte deshalb kürzlich Einrichtungen in Sellrain und Gries im Sellrain (Bezirk Innsbruck-Land) und machte sich von Vorzeigeprojekten ein Bild. 

„Unser Ziel und Auftrag ist weiterhin klar: Wir wollen das landesweite Betreuungsangebot ausbauen, die Tiroler Familien weiter entlasten und mit dem Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes österreichweit Vorreiter sein. Unsere Kinder sollen den bestmöglichen Start bekommen – mit leistbarer, wohnortnaher, ganzjähriger und ganztägiger Betreuung“, betont Bildungslandesrätin Hagele und führt weiter aus: „In den letzten fünf Jahren haben wir in Tirol 70 neue Kinderbetreuungseinrichtungen eröffnet – das entspricht einem Plus von mehr als acht Prozent. Dafür investieren wir im heurigen Jahr rund 174 Millionen Euro in die Kinderbildung und Kinderbetreuung.“

Entwicklung der Kinderbetreuung in Tirol 2024/25

Mit rund 42.800 betreuten Kindern unter 15 Jahren wurde in Tirol im Betreuungsjahr 2024/25 erneut ein Höchststand erreicht – ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Der Großteil davon, knapp 33.500 Kinder, besucht eine der 933 institutionellen Einrichtungen (489 Kindergärten, 324 Kinderkrippen, 120 Horte), weitere 9.330 Kinder werden bei alternativen Formen wie Kinderspielgruppen, Tageseltern oder Ganztagsschulen betreut. 

Die Zahl der Einrichtungen und der betreuten Kinder wächst seit Jahren – ein Beleg für den erfolgreichen Ausbau in den Regionen. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Horten, deren Zahl in den letzten fünf Jahren um mehr als 17 Prozent zugenommen hat. Auch die Kinderkrippen und Kindergruppen verzeichnen mit einem Plus von rund 15 Prozent ein deutliches Wachstum. „Das bedeutet konkret, dass es heute 42 Kinderkrippen und 18 Horte mehr gibt als noch im Arbeitsjahr 2019/20“, so LRin Hagele. Die Zahl der Kindergärten mit zehn neuen Einrichtungen hat ebenfalls leicht zugenommen. 

Die Betreuungsquote liegt im Kindergartenalter (drei bis fünf Jahre) bei 97 Prozent, bei den unter 3-Jährigen bei 34,5 Prozent und sinkt altersbedingt auf 32 Prozent (6 bis 9 Jahre) sowie neun Prozent (10 bis 14 Jahre). Insgesamt sind in Tirol über 6.460 Fachkräfte in der Kinderbildung und -betreuung tätig. „Damit stützen wir auch das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes – mit dem wir ab 2026 flächendeckend eine hochwertige Betreuung in Wohnortnähe sicherstellen“, informiert Bildungslandesrätin Hagele.

Sommerferienbetreuung in Tirol: kontinuierlicher Anstieg bei Einrichtungen

Quer durch alle Tiroler Bezirke bieten Gemeinden mittlerweile eine Betreuung während der Sommerferien an. Tirolweit sind es 41 Prozent der Krippen, knapp 30 Prozent der Horte und 19 Prozent der Kindergärten – sprich insgesamt 28 Prozent der Einrichtungen. Zum Vergleich: 2023/24 waren es nur 9,3 Prozent der Kindergärten. In den Weihnachtsferien haben 18 Prozent der Krippen, Kindergärten und Horte durchgehend geöffnet. Während der Osterferien gibt es bei 56 Prozent der Einrichtungen eine Betreuung, während es in den Semesterferien sogar mehr als 73 Prozent der Einrichtungen sind. Ein Vergleich der geöffneten Kinderkrippen während der Ferien seit 2012/13 zeigt einen kontinuierlichen Anstieg der Einrichtungen, die auch in den klassischen Urlaubszeiten Betreuung für Kinder und Familien anbieten.

Das Sellraintal: „Musterbeispiel für funktionierende Zusammenarbeit“

Kürzlich machte LRin Hagele in Kindergärten und Volksschulen in Sellrain und Gries im Sellrain Halt, um sich vor Ort ein Bild von den Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen zu machen. Im Mittelpunkt des Besuchs stand die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit, die sich besonders in der Organisation der Sommerferienbetreuung für das gesamte Sellraintal zeigt. 

„Das Sellraintal ist Musterbeispiel für funktionierende Kooperationen in der Kinderbetreuung – über Gemeindegrenzen hinweg. Die drei Ortschaften Sellrain, Gries und St. Sigmund zeigen es vor und arbeiten zum Wohl der Familien und Kinder bei der Ferienbetreuung zusammen. Das schafft Flexibilität für Eltern, stärkt die regionalen Bildungsangebote und bietet den Kindern eine verlässliche Betreuung – auch während der Sommerzeit“, zeigt sich LRin Hagele erfreut.

Kinderbetreuung als Gemeinschaftsprojekt

Ursprünglich war die Ferienbetreuung während der Sommermonate auf vier Wochen beschränkt. Heuer dehnen sie die Gemeinden auf fünf Wochen aus. Kinder aus dem gesamten Tal werden in der Krippe, im Kindergarten und im Hort der Gemeinde Sellrain betreut – unter Mitwirkung pädagogischer Fachkräfte aus den anderen Gemeinden.

Kinderkrippe, Jugendraum und Bücherei unter einem Dach

Während des restlichen Jahres umfasst das Angebot in Sellrain eine Kinderkrippe (zwölf Plätze), einen Kindergarten mit zwei Gruppen (40 bewilligte Plätze) und einen Hort mit 20 bewilligten Plätzen. In Gries im Sellrain bietet die Kinderkrippe Platz für elf Kinder und ist direkt im Widum angesiedelt – dank einer Partnerschaft mit dem Stift Wilten, das die Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung stellt. Diese wurden während der letzten Jahre restauriert und vereinen neben der Kinderkrippe mit Spielecken und einem großen Garten auch einen Jugendraum und eine neu eingerichtete Bücherei unter einem Dach. Der Kindergarten der Gemeinde befindet sich im selben Gebäude wie die Volksschule und umfasst zwei Gruppen mit 36 bewilligten Plätzen. Kinder aus Gries, St. Sigmund und sogar aus Silz besuchen diese Einrichtung – ein weiterer Beleg für die überregionale Zusammenarbeit.


Factbox: Statistik der Kinderbetreuungseinrichtungen in Tirol 2024/25

Gesamtzahl der Kinder unter 15 Jahren in Tirol: circa 112.000 Kinder

Anzahl der betreuten Kinder unter 15 Jahren: 42.836 Kinder

  • davon 33.507 Kinder in 933 institutionellen Betreuungseinrichtungen (489 Kindergärten, 324 Kinderkrippen und 120 Horte)
  • davon 9.329 Kinder in 314 alternativen Betreuungsformen (12 Kinderspielgruppen, 108 Tageseltern für eine Tagesbetreuung sowie 194 Ganztagsschulen)

Anzahl Betreuungspersonal: 6.460 PädägogInnen

Alle weiteren Zahlen zur aktuellen Kinderbetreuungsstatistik 2024/25 sind ab sofort auf der Website des Landes unter www.tirol.gv.at/statistik einsehbar.