- Über 70 Prozent der Tiroler Gemeinden sind Teil eines Klimaprogramms
- Breite Maßnahmenpalette zur Anpassung an den Klimawandel
- Schulterschluss für klimaschonendes Verhalten in allen Regionen
Aktiver Klimaschutz ist im Leben der Menschen in Tirol immer präsenter. Laut aktuellen Daten leben rund 86 Prozent der Tiroler Bevölkerung in einer Gemeinde, die an mindestens einem Klimaprogramm teilnimmt. Ob Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!), Klima- und Energie-Modellregion (KEM), als Mitglied des Klimabündnis Tirol oder im e5-Programm – 198 der insgesamt 277 Gemeinden engagieren sich mit großem Einsatz für ein zukunftswertes Tirol und sind oftmals sogar Teil mehrerer Programme. Klimaschutzlandesrat René Zumtobel zeigt sich erfreut über die aktuelle Bilanz: „Ich spüre eine positive Kraft, mit der in ganz Tirol Maßnahmen zum Schutz des Klimas und der Umwelt sowie zur Anpassung an den Klimawandel vorangetrieben werden. Mit viel Optimismus sind die Menschen im ganzen Land dabei und setzen Projekte um, die in ihrer jeweiligen Region einen positiven Effekt auf das Leben von heute und morgen haben.“ Die Bandbreite an gesetzten Maßnahmen reicht von Großprojekten wie dem Ausbau des Öffi-Angebots und der Gründung von Energiegemeinschaften bis hin zu kleineren Initiativen wie der Förderung von Regenwassertanks und der nachhaltigen Almbewirtschaftung. Als Mitglied eines Klimaprogramms erhalten die jeweiligen Regionen finanzielle Unterstützung und Beratung. Zudem profitieren sie von regelmäßigen Veranstaltungen und Treffen, bei denen sie sich mit anderen austauschen und so in einem österreichweiten Netzwerk gegenseitig voneinander lernen können. Das Land Tirol unterstützt zudem interessierte Regionen bei der Bewerbung für ein Bundesprogramm (KLAR! und KEM).
Folgen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar
Der aktuelle Klimastatusbericht für Österreich zeichnet 2024 als ein Jahr der Extreme nach – das wärmste Jahr seit Beginn der Messgeschichte, die längsten Hitzeperioden, die meisten Tropennächte. „Auch 2025 wird wohl wieder mit Negativrekorden in die Geschichtsbücher eingehen. Global betrachtet gibt es zunehmend Hitzeperioden, die mit Dürren und Wasserknappheit einhergehen sowie eine deutliche Zunahme an kurzfristigen Extremwetterereignissen. In Tirol gab es diesen Sommer mit den Murereignissen in Gschnitz und im Stubaital bisher zwei verheerende Naturereignisse. Klimawandel geschieht vor unserer Haustür, weshalb wir ihm auch mit lokalen Maßnahmen begegnen sollten“, so LR Zumtobel.
Übersicht: Tiroler Gemeinden in klimarelevanten Programmen:
Klimawandel-Anpassungsmodellregionen (KLAR!):
Aktuell gibt es zehn KLAR!-Regionen in Tirol, an denen insgesamt 80 Gemeinden beteiligt sind. Ziel des Programms, das beim Klima- und Energiefonds des Bundes angesiedelt ist, sind frühzeitige Anpassungsmaßnahmen, um die Folgen des Klimawandels zu minimieren. Darunter fallen beispielsweise der Ausbau von Trinkwasserbrunnen in der Region, die gezielte Schulung von Feuerwehren für Waldbrände oder auch Baumpflanzaktionen.
Klima- und Energie-Modellregionen (KEM):
112 Gemeinden sind Teil von insgesamt elf KEM-Regionen in Tirol. Der Fokus dieses Programms liegt darauf, gemeinsam Maßnahmen zur Energie- und Klimawende zu setzen. Die beiden jüngsten KEM in Tirol sind die KEM Seefelder Plateau und die KEM Hohe Salve, die nun in die Umsetzungsphase starten. Von der nachhaltigen Energieerzeugung über die Nutzung des öffentlichen Verkehrs oder im Wohnbau bis hin zum Energiesparen bei der Straßenbeleuchtung – bei den Klima- und Energiemodellregionen dreht sich alles um die Energiewende. Im Bezirk Landeck wurde von der KEM etwa im Jahr 2023 ein flächendeckendes E-Carsharing-Angebot mit neun Standorten eingeführt.
Klimabündnis-Gemeinden
Das Klimabündnis unterstützt interessierte Gemeinden mit einem Klima-Check, bei dem der Status quo festgestellt wird. Anschließend wird gemeinsam ein Katalog an umsetzbaren Maßnahmen erarbeitet, um die Verwaltung, die Infrastruktur und das Zusammenleben in der Gemeinde klimafreundlicher auszurichten und die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Jede dritte Tiroler Gemeinde ist bereits Teil des Klimabündnis-Netzwerk.
e5-Programm
In diesem Programm der Energieagentur Tirol geht es hauptsächlich darum, Energie effizienter und umweltverträglicher zu nutzen und den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern auszubauen. Eine Mitgliedschaft beim e5-Programm bietet Gemeinden neben materiellen Vorteilen (z.B. Kosteneinsparung durch Energieeffizienzsteigerung) vor allem auch langfristige Strukturen und Arbeitsmethoden. Regelmäßig unterziehen sich die Gemeinden einer externen Prüfuung sowie Bewertung durch eine unabhängige Kommission. Je nach Umsetzungsgrad der möglichen Energieeffizienzmaßnahmen werden zwischen einem und fünf „e“ verliehen. Aktuell gibt es 60 e5-Gemeinden in Tirol.
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