Historische Bilder aus Tiroler Gemeinden in einem digitalen Bildarchiv, eine digitale Tirolkarte mit eingezeichneten Kulturgütern wie Kunst-am-Bau-Bildern, Fotos von Kapellen und Bauernhöfen oder Landschaftsdarstellungen sowie umfassende Recherchemöglichkeiten rund um Tirols Kulturinventar wie Möbel oder Kunstwerke: Das alles bietet der Tiroler Kunstkataster – die Kulturgüterdokumentation des Landes Tirol. Der Kataster wurde im Jahr 1968 ins Leben gerufen. Heute umfasst die in dieser Form österreichweit einzigartige Kulturgüterdatenbank rund 151.000 Objekte und ein digitales Bildarchiv mit rund 471.000 Aufnahmen – und die Zahlen steigen weiter.
„Man kann im Bemühen um die Bewahrung des reichhaltigen kulturellen Erbes in Tirol nur pflegen und schützen, was man kennt. Nach diesem Grundsatz erfasst, erforscht und dokumentiert der Tiroler Kunstkataster alle Kulturgüter Tirols und ist bestrebt, die Inhalte regelmäßig zu aktualisieren und zu erweitern. Die landesweite, wissenschaftliche Bestandserhebung schafft die Grundlage für den Diskurs über einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit den Zeugnissen unseres Kulturraumes. Folglich ist die schnelle und effiziente – digitale – Vermittlung der Fachinhalte an die breite Öffentlichkeit zentrales Anliegen und Ziel des Tiroler Kunstkatasters. Dafür stellt der Kunstkataster die Sammlungen online auf so genannten Kulturgüterkarten und in einem Bildportal zur Verfügung“, verweist Kulturreferent LH Anton Mattle auf den reichen Fundus, den es im Tiroler Kunstkataster unter www.tirol.gv.at/kunstkataster zu entdecken gilt. Das Bildportal beispielsweise wird täglich von rund 400 InternetnutzerInnen besucht.
Umfassende Dokumentation kultureller Schätze
Im Tiroler Kunstkataster wird jedes kulturell bedeutende Objekt sorgfältig dokumentiert und in digitaler Form gespeichert. Die Datenbank enthält sowohl Text- als auch Bildinformationen, die modernen Standards entsprechen und eine weitere Nutzung erleichtern. Akzente setzt der Tiroler Kunstkataster in jüngster Zeit in der Dokumentation wertvoller bäuerlicher Kulturlandschaft sowie in der Erfassung moderner Architektur der Nachkriegszeit (1945-1979). Aktuell arbeiten die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen auf Basis eines Beschlusses der Tiroler Landesregierung an einer systematischen Bestandsaufnahme zur NS-Bautätigkeit im Bundesland Tirol zwischen 1938 und 1945 als Beitrag zur Erinnerungskultur.
Mit dem Internet-Portal „Kulturgüter online“ können interessierte BürgerInnen unkompliziert Informationen zu ortsgebundenen Objekten abrufen. „Dieses benutzerfreundliche Angebot macht Tirols Kulturgüter einem breiten Publikum zugänglich und fördert das Bewusstsein für das kulturelle Erbe Tirols“, betont LH Mattle.
Mit seinem digitalen Wertekatalog zum (bau-)kulturellen Erbe Tirols ist der Tiroler Kunstkataster in seinem Wirkungsbereich bestrebt, auf die Wichtigkeit eines nachhaltigen und sensiblen Umgangs mit Kulturgut hinzuweisen.