- Workshop-Format Demokratielandschaft Tirol erreicht seit 15 Jahren junge TirolerInnen
- Fokus auf Demokratiebildung und Medienkompetenz
- Selbst gestaltete Medienbeiträge sorgen für Reflexion
Wenige Tage vor Ferienbeginn tauschten mehr als 420 SchülerInnen aus ganz Tirol ihre Klassenzimmer gegen die Räume des Tiroler Landtags. Sie beschäftigten sich dort im Rahmen des Workshop-Formats Demokratielandschaft Tirol mit Parlamentarismus, der Europäischen Union, Kinder- und Jugendrechten sowie dem Umgang mit Sozialen Medien. Dabei hieß es zunächst: recherchieren! Mit Fact Sheets, Fachbüchern, Broschüren und Laptop ausgestattet, erarbeiteten sie sich in Kleingruppen das nötige Basiswissen zu unterschiedlichen Themen wie Wahlen, Jugendschutz, Pressefreiheit, Hate Speach oder auch Mitbestimmungsmöglichkeiten in der EU. Dabei wurden die SchülerInnen von Politik- und MediendidaktikerInnen der Agentur Müllers Freunde unterstützt. Außerdem standen ihnen Abgeordnete sowie ExpertInnen aus Wissenschaft und Verwaltung in Interviews Rede und Antwort.
„Die Workshops der Demokratielandschaft sind so ausgelegt, dass sich die jungen Teilnehmenden primär selbst Wissen aneignen und dabei mit unterschiedlichen Informationsquellen auseinandersetzen. So gewinnen sie ein tiefergehendes und nachhaltiges Verständnis für die bearbeiteten Themen und schärfen ihren kritischen Blick im Umgang mit Medien“, erläutert Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann das Konzept der Demokratielandschaft. „Der Austausch mit Abgeordneten rundet diese Erfahrung ab, indem Landespolitik für die Schülerinnen und Schüler im direkten Gespräch greifbarer wird.“
Reflexion in Bild, Ton und Text
Die Ergebnisse des jeweiligen Workshops verpackten die Teilnehmenden abschließend in einen Zeitungsartikel, eine Podcasts-Folge bzw. einen Filmbeitrag. „Die Schülerinnen und Schüler reflektieren so die gewonnenen Eindrücke und das erworbene Wissen. Damit wird nachhaltiges Interesse an Politik geweckt“, erklärt Petra Zimlich von der Agentur Müllers Freunde. Die Formate stehen in den nächsten Tagen auf der Webseite www.muellersfreunde.at/demokratielandschaft-tirol zum Download bereit.
„Wissen um die Grundzüge unseres politischen Systems und unterschiedliche Partizipationsmöglichkeiten stärken unsere Demokratie. Zugleich haben auch Fake News und Verschwörungstheorien weniger Chance, Einfluss zu nehmen. Der Tiroler Landtag geht hier besonders auch auf junge Menschen zu und lädt sie ein, sich aktiv mit unserer Demokratie auseinanderzusetzen – etwa in der Demokratielandschaft Tirol. Seit ihrer ersten Ausgabe vor 15 Jahren haben wir tausende Schülerinnen und Schüler aus allen Teilen unseres Landes erreicht, ihnen die Basics unseres politischen Systems vermittelt und wichtiges Handwerkszeug für kritisches Denken und Handeln mit auf den Weg gegeben“, so LTPin Sonja Ledl-Rossmann.
Dieses Angebot wurde 2025 von 17 Schulen – von der VS Rinn bis zur HAK Lienz – angenommen. Eine vollständige Auflistung der Bildungseinrichtungen ist am Ende der Meldung angefügt.
Diese vier Workshops standen den SchülerInnen zur Auswahl:
"Du und dein Landtag"
Welche Aufgaben hat das Landesparlament? Wie wird man Abgeordnete/r? Was hat Politik mit mir zu tun? Diese und viele weitere Fragen wurden im Rahmen dieses Workshops diskutiert. Die MandatarInnen nutzten dabei die Gelegenheit, einen Einblick in ihre Tätigkeit zu geben, mit Mythen aufzuräumen, aber auch unterschiedliche Formen der politischen Partizipation vorzustellen.
"Dein Landtag und die EU"
Oft ist der Einfluss der Europäischen Union auf die heimische Politik für viele BürgerInnen nicht wirklich greifbar – etwa beim Thema Verkehr. Gemeinsam mit Abgeordneten und einem Experten der Abteilung Südtirol, Europaregion und Außenbeziehungen wurden Schnittpunkte und Handlungsmöglichkeiten erörtert.
"Du und deine Rechte"
Neben Abgeordneten stand den SchülerInnen hier MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendanwaltschaft Tirol (Kija) Rede und Antwort – der Fokus lag auf Jugendschutz, Möglichkeiten der Mitbestimmung und Schul- sowie Bildungspolitik.
"Social Media and Me"
WissenschafterInnen der Uni Innsbruck und MandatarInnen besprachen mit den Jugendlichen etwa die Wirkung von Sozialen Medien auf die politische Meinungsbildung und wie man auf Instagram, TikTok und Co. „Fake News“ von glaubwürdigen Nachrichtenquellen unterscheiden kann.
An der Demokratielandschaft 2025 haben folgende Schulen teilgenommen:
VS Am Stiftsplatz Hall in Tirol, VS Rinn, MS Dr. Aloys Weissenbach Telfs, MS Hopfgarten, MS Ilse-Brüll-Gasse Innsbruck, MS Kematen, MS Kettenbrücke Innsbruck, MS Leopoldstraße Innsbruck, MS Schulzentrum Hall in Tirol, Praxis-MS der PHT Innsbruck, PTS Axams, HAS Schwaz, HAK Lienz, HTL Anichstraße Innsbruck, BRG Adolf Pichler Platz Innsbruck, Franziskanergymnasium Hall in Tirol, Reithmanngymnasium Innsbruck