VCÖ-Mobilitätspreis Tirol 2025

Radwegprojekt im Bezirk Lienz holt sich den Sieg

  • Lückenschlüsse im Radwegenetz: Projekt des Planungsverbands Lienzer Talboden ausgezeichnet
  • Vorbildliche Projekte: Stadtrad Innsbruck, Regionalterminal Stams und Busspur auf der A 12 Inntalautobahn
  • VCÖ-Mobilitätspreis dieses Jahr unter dem Motto: „Zukunftsfit für Stadt und Land“

Heute, Freitag, wurde der VCÖ-Mobilitätspreis Tirol 2025 im Innsbrucker Landhaus verliehen. Das Siegerprojekt kommt aus dem Bezirk Lienz und fördert den Radverkehr: Unter dem Titel „Lückenschluss im Radwegenetz“ haben die 15 Gemeinden des Planungsverbands „Zukunftsraum Lienzer Talboden“ ein umfassendes Konzept ausgearbeitet, um die Erreichbarkeit des Zentralraums Lienz mit dem Fahrrad zu verbessern. „Rund 18.000 Menschen pendeln täglich nach Lienz. Mit einem E-Bike sind mittlerweile auch etwas längere Strecken gut zu bewältigen. Damit sich aber mehr Menschen für das Rad statt dem Auto entscheiden, braucht es gut ausgebaute und sicherere Radwege. Ich freue mich über das große Engagement im Lienzer Talboden und gratuliere ganz herzlich zum Sieg“, so Mobilitätslandesrat René Zumtobel bei der heutigen Preisverleihung.

Konkret umfasst das Projekt insgesamt zwölf Streckenabschnitte mit einer Gesamtlänge von 7,1 Kilometern, die notwendig sind, um vorhandene Radwege optimal zu verbinden und somit den Lückenschluss zu schaffen. Begonnen wurde 2024, bis 2026 sollen alle Bauabschnitte fertiggestellt sein. Zudem wurden potenzielle Gefahrenstellen beseitigt und die Ortskerne der Gemeinden besser an die Radwege angebunden. „Die Mobilität der Zukunft muss den Herausforderungen in Städten und ländlichen Räumen gleichermaßen gerecht werden. Wenn wir die Mobilität nachhaltig verbessern, es mehr öffentlichen Verkehr und mehr Sharing-Angebote gibt und die Infrastruktur für das Gehen und Radfahren ausgebaut wird, dann verringern wir nicht nur den Energieverbrauch, die Emissionen, den Lärm und die Staus, sondern machen die Mobilität für die Bevölkerung auch kostengünstiger und gesünder“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest.

„Das diesjährige Siegerprojekt zeigt auf, dass durch enge Kooperation mehrerer Gemeinden Verbesserungen für die gesamte Bevölkerung erzielt werden können. Gerade im Bereich der nachhaltigen Radmobilität braucht es einen Schulterschluss über Gemeindegrenzen hinweg“, sagt LR Zumtobel. Radfahren ist kostengünstig, umweltfreundlich und zudem gut für die Gesundheit. Wer statt mit dem Auto mit einem (Elektro-)Fahrrad fährt, trägt zudem dazu bei, die Straßen zu entlasten und Abgase und Lärm zu reduzieren. „Als ÖBB sind wir eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich. Gemeinsam mit unseren Partnern, dem Land Tirol und dem VCÖ, ist es unser Ziel, für eine nachhaltige Mobilitätswende zu sorgen. Deshalb unterstützen wir auch heuer wieder gerne den VCÖ-Mobilitätspreis, der innovative Projekte in diesem Bereich vor den Vorhang holt“, so der Leiter Assetmanagement West Michael Mangeng von der ÖBB-Infrastruktur AG.


Neben dem Hauptpreis wurden heute auch drei vorbildliche Projekte ausgezeichnet:

Die Truck to Train Service GmbH hat den Regionalterminal in Stams (Bezirk Imst) umgesetzt. Seit dem Jahr 2022 werden hier Güter verschiedener Branchen umgeschlagen, von Baustahl bis Rundholz. Die Nachfrage bestätigt das Potenzial des Modells. Bei einer jüngst durchgeführten Fachpersonenbefragung des VCÖ wurde der Ausbau der Umschlagskapazitäten als zentrale Maßnahme genannt, um mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Die Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene entlastet die Straßen, reduziert Abgas- und Lärmbelastung und klimaschädliche CO2-Emissionen. 

Auch das Stadtrad Innsbruck der Innsbrucker Verkehrsbetriebe IVB wurde heute als vorbildliches Projekt vor den Vorhang geholt. Seit dem Jahr 2021 haben sich die Nutzungszahlen jährlich fast verdoppelt: Im Vorjahr wurden die Fahrräder bereits 830.000 Mal ausgeliehen und in Summe wurden damit 1,6 Millionen Kilometer gefahren. Das sind etwa 40 Erdumrundungen. Aktuell stehen an 52 Stationen 560 Citybikes zur Verfügung. Zusätzlich bietet das Stadtrad Innsbruck auch vier Transporträder und ein Elektro-Transportrad zum Ausleihen an. Durch Kooperationen mit Unternehmen nutzen auch viele PendlerInnen das Stadtrad Innsbruck. Damit wird das Angebot für die Bevölkerung laufend verbessert und ein wichtiger Beitrag geleistet, um die Verkehrsbelastung, Abgase und Lärm zu reduzieren. Die Wartung und Verteilung der Fahrräder erfolgt durch den sozialökonomischen Verein WAMS. Seit Oktober 2024 ist für die Verteilung der Räder ein abgasfreier Elektro-Transporter im Einsatz. 

Um Vorteile für Öffi-NutzerInnen geht es beim Projekt „Freie Fahrt für Öffis auf der A 12“ der ASFINAG. Nach einem Pilotbetrieb im Vorjahr dürfen Linienbusse seit April 2025 bei Stau auf der Inntalautobahn zwischen Zirl-Ost und Innsbruck-West den Pannenstreifen nutzen. Damit sind die Linienbusse schneller, zuverlässiger und damit für die Bevölkerung attraktiver. Fahrgäste leisten einen wichtigen Beitrag, dass es weniger Staus auf den Straßen gibt und sollen daher nicht selbst im Stau stehen. Ein Bus kann bis zu 50 Pkw ersetzen und trägt dazu bei, Staus zu vermeiden.