„Wald findet Stadt“: Eine Woche im Zeichen des Waldes

Themenwoche vom 10. bis zum 14. Juni 2025 mit zahlreichen Veranstaltungen, Vorträgen und Mitmach-Aktionen in Innsbruck

  • Abschließendes Highlight: Fest des Waldes am Samstag, 14. Juni, am Marktplatz
  • Waldarbeit ist Profiarbeit: Der Landesforstdienst stellt sich vor
  • Ziel der Themenwoche: Für die Bedeutung und Herausforderungen rund um den Wald sensibilisieren
  • Weniger Fichten: 2,2 Millionen Lärchen wurden in vergangenen zwei Jahren als Mischbaumarten gepflanzt
  • Informationen und Veranstaltungsübersicht: www.wochedeswaldes.tirol 

Warum braucht es den Wald? Wie können Tirols Wälder künftig dem Klimawandel standhalten? Und welche Funktionen erfüllen Wälder eigentlich? Die „Woche des Waldes 2025“ liefert nicht nur Antworten darauf – sie macht den Wald heuer auch erlebbar. Und das mitten in Tirols Landeshauptstadt. Unter dem Motto „Wald findet Stadt“ verwandelt sich Innsbruck vom 10. bis zum 14. Juni 2025 in ein „Tor zum Tiroler Bergwald“. Gemeinsam mit der Stadt Innsbruck wurde ein buntes Rahmenprogramm organisiert, das seinen Abschluss am Samstag, den 14. Juni 2025, beim großen „Fest des Waldes“ am Innsbrucker Marktplatz sowie dem angrenzenden Waltherpark findet. Von 9 bis 16 Uhr bringt das Fest Natur, Genuss und Austausch rund um das Thema Wald mitten in die Stadt. Der Eintritt ist frei. Das gilt auch einen Tag davor, wenn der Landesforstdienst von 10 bis 15 Uhr seine Arbeit vorstellt. Auch Schulklassen sind herzlich eingeladen – eine Voranmeldung ist notwendig. Alle Informationen zur Themenwoche sowie zu den Programmhighlights finden sich unter www.wochedeswaldes.tirol

„Die heuer erstmals in dieser Form umgesetzte Themenwoche bringt den Wald, die Menschen und die Stadt zusammen. Wälder bedecken in Tirol 41 Prozent der Fläche. Davon sind mehr als 75 Prozent Schutzwald. Gleichzeitig ist der Wald auch wertvoller CO2-Speicher. Gerade das zeigt, wie sehr wir auf den Wald angewiesen sind. Doch auch der Wald leidet unter den Folgen des Klimawandels – Extremwetterereignisse, Hitzeperioden und Schädlingsbefall machen ihm zu schaffen. Deswegen ist es uns ein Anliegen, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass der Wald aktiv und vorausschauend gestaltet werden muss, um langfristig zu überleben. Ein zentraler Beitrag dazu ist der Aufbau eines klimafitten Bergwaldes. Dafür stellt die öffentliche Hand jährlich 20 Millionen Euro zur Verfügung. Ebenso wichtig sind professionelle Wald- und Forstarbeit sowie die gezielte, klimaangepasste Aufforstung. Wir tragen Verantwortung – gegenüber der Bevölkerung und gegenüber dem Wald. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst“, betont LHStv Josef Geisler

Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber ist von der Themenwoche in Innsbruck ebenfalls überzeugt: „Mehr als 60 Prozent bzw. 10.000 Hektar des Stadtgebietes ist Wald. Der Wald ist damit ein wertvoller Erholungsraum für die urbane Bevölkerung und bietet zudem Schutz vor Naturgefahren. In die Zukunft und die klimafitte Erneuerung des Waldbestandes wird von der Stadt Innsbruck im Zuge von gezielter Aufforstung laufend investiert. Allein im Jahr 2025 sind es 12.000 Jungbäume, die in Kooperation mit rund 2.000 Kleinwaldbesitzenden gepflanzt werden. Bewusstseinsbildende Maßnahmen wie die ‚Woche des Waldes‘ unterstützen das gemeinsame Interesse des Erhalts des Waldbestandes und bieten zudem ein vielfältiges Hintergrundwissen.“

Waldwissen und Waldgenuss 

Während der gesamten Themenwoche wird der Wald sicht-, erleb- und genießbar. Unter anderem in der Markthalle Innsbruck, wo Holzprodukte, Kräuter, Pilze und nachhaltige Lebensmittel die kulinarische Vielfalt des Waldes bzw. der ländlichen Regionen aufzeigen. Ergänzt wird das Angebot um Informationsstände und Aktionen, die Waldwissen und nachhaltige Kreislaufwirtschaft forcieren. Nachzulesen ist dies auch in zahlreichen Printwerken, die in einer eigens gestalteten Medienauswahl in der Stadtbücherei Innsbruck bereitstehen. Die Tierwelt im Wald rückt im Alpenzoo in den Fokus und SchülerInnen können die Waldschule oder das Schutzwaldmärchen besuchen. Von der Stadt direkt in den Wald heißt es bei den naturkundlichen Wanderungen in den Lechtaler Alpen – eine Anmeldung ist hier notwendig. 

Fest des Waldes: Einblicke in die Waldarbeit als Profiarbeit

Vom forstlichen Schauwettkampf über Informationsstände bis hin zum Familienprogramm im Waltherpark: Das „Fest des Waldes“ bildet das Wochenhighlight. KünstlerInnen aus der Region sorgen für die passende Klangkulisse und professionelle Forst-Maschinen können vor Ort begutachtet werden. „Mit dieser Aktion bringen wir den Wald und die Waldarbeit direkt zu den Menschen. Denn Waldarbeit ist Profiarbeit, die nicht nur körperlich anstrengend ist, sondern ein großes Fachwissen und entsprechend Erfahrung erfordert. Unsere Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag für die Lebensqualität und die Sicherheit in Tirol“, würdigt LHStv Geisler dem gesamten Forstpersonal seinen Respekt. „Ich lade Interessierte ein, sich beim Landesforstdienst ein Bild von der Arbeit für Tirols Wälder zu machen, sich mit Expertinnen und Experten auszutauschen Spannendes über den Wald zu erfahren.“ 

Dem schließt sich auch Innsbrucks Bürgermeister Anzengruber an: „Wald- und Waldarbeit zum Angreifen – hier können sich gerade auch Familien mit Kindern spannende Eindrücke oder auch Anregungen holen. Unser Wald ist ein Eldorado für Kinder und ihren natürlichen Entdecker- und Spieltrieb.“

Vom Partner im Kampf gegen den Klimawandel und Bewahrer des Bodens 

Die „Woche des Waldes“ fußt auf der Tiroler Waldstrategie 2030. „Der Tiroler Bergwald ist unverzichtbarer Schutzraum in den Alpen, wichtiger Partner im Kampf gegen den Klimawandel, Holzlieferant, Reiniger der Luft, Bewahrer des Bodens und Erholungsraum. So vielfältig seine Funktionen sind, so umfassend sind auch die Maßnahmen für die Waldgestaltung. Diese ist in der Waldstrategie 2030 definiert. Es werden 45.000 Hektar an besonders sensibler Waldkulisse unter 1.000 Metern Seehöhe an den Klimawandel angepasst – durch klimafitte Baumarten“, erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs

So wird in tieferen Lagen die Fichte zugunsten von Laubbaumarten wie Buche, Ahorn, Eiche oder Linde zurückgehen. In den mittleren und höheren Lagen verschiebt sich das Verhältnis zugunsten von Lärche, Kiefer und Tanne. In den vergangenen zwei Jahren wurden sechs Millionen klimafitte Bäume aufgeforstet. Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Anteil der Fichte von 57 auf nunmehr 40 Prozent reduziert. Mehr als 2,2 Millionen Lärchen wurden in den vergangenen Jahren neu gesetzt.

„Der Wald muss aktiv bewirtschaftet werden, sodass er auch künftig all seine Funktionen für uns Menschen bestmöglich erfüllen kann. Dafür braucht es auch den Rückhalt der Tiroler Bevölkerung. Und dieser fußt auf Information, Verständnis und Transparenz, weshalb solche Themenwochen und -tage wichtig sind“, fasst LHStv Geisler zusammen. 


Factbox: Tiroler Wald

  • Tirol ist zu 41 Prozent mit Wald bedeckt.
  • Über 75 Prozent des Tiroler Waldes haben vorrangig Schutzfunktion.
  • Der Tiroler Wald wird von 35.000 WaldbesitzerInnen und 30.000 Nutzungsberechtigten bewirtschaftet.
  • 7 Prozent der jährlichen CO2-Emissionen Österreichs sind im Wald und in Holzprodukten gespeichert.

Der Produktionswert der Holzwirtschaft liegt bei rund einer Milliarde Euro pro Jahr.