40 Jahre Dorferneuerung Tirol – 40 Jahre nachhaltige Entwicklung der Tiroler Gemeinden

Seit 1985 knapp 3.700 Projekte in ganz Tirol durch Geschäftsstelle für Dorferneuerung unterstützt

  • Wertvolle Baulandreserven werden gespart und grüne Wiesen vor Versiegelung bewahrt
  • Sowohl Gemeinden als auch Privatpersonen profitieren von Förderungen und fachliche Beratung
  • Neuestes Format: Dorfoase

Dorfzentren attraktiv gestalten und mit Leben füllen, leerstehende Gebäude renovieren und sie damit wieder einer Nutzung zur Verfügung stellen, historische Gemäuer erhalten und so das baukulturelle Erbe Tirols schützen oder auch klimafitte Grünflächen in den Gemeinden schaffen: Diesen und weiteren Aufgaben hat sich die Geschäftsstelle für Dorferneuerung des Landes Tirol verschrieben – und das mittlerweile seit 40 Jahren. Seit 1985 wurden 3.700 Projekte unterstützt. Anlässlich des Jubiläums fanden kürzlich im Landhaus die Feierlichkeiten statt, bei denen LH Anton Mattle gratulierte.

„Die Tiroler Gemeinden sind die Zentren des Zusammenlebens. Je lebendiger sie sind, desto wohler fühlen sich die Bürgerinnen und Bürger – genau hier setzt die Geschäftsstelle für Dorferneuerung an. Sie fördert und unterstützt Projekte, die Gemeinden beleben und die Dorfzentren aufwerten. Damit steigern wir nicht nur die Lebensqualität unserer Dörfer, sondern schützen auch unsere Baukultur. Gleichzeitig ist es möglich, leistbaren Wohnraum zu schaffen und wertvolle Grünflächen dafür unberührt zu lassen“, betont LH Mattle, dass die Geschäftsstelle für Dorferneuerung ein Erfolgsmodell ist: „Dass in den vergangenen 40 Jahren unzählige Projekte in ganz Tirol durch diese Initiative ermöglicht wurden, zeugt vom Mehrwert der Dorferneuerung.“

Von leerstehenden Häusern bis zur Planung ganzer Ortsteile

Seit 1985 hat die Geschäftsstelle für Dorferneuerung bei der Umsetzung von knapp 3.700 Projekten in allen Tiroler Gemeinden mitgewirkt. Diese reichen etwa von der Sanierung denkmalgeschützter Almensembles, über die Gestaltung öffentlicher Dorfplätze bis hin zur Neubelebung leerstehender Häuser und der nachhaltigen Planung ganzer Ortsteile. Eine Auswahl an Projekten der Geschäftsstelle für Dorferneuerung aus allen Bezirken findet sich im Downloadbereich.

Neben finanziellen Förderungen unterstützt die Geschäftsstelle vor allem durch fachliche Beratungen und hilft bei der Durchführung von Gestaltungswettbewerben. Eine Übersicht über die Themenschwerpunkte und Unterstützungsmöglichkeiten finden sich auf der Website des Landes

Unterstützung von Gemeinden und Privatpersonen

Egal ob die Umgestaltung eines Dorfplatzes oder die Sanierung eines leerstehenden Hauses für den eigenen Wohnbedarf – sowohl Gemeinde als auch Privatpersonen können um eine Förderung sowie fachliche Unterstützung ansuchen. „Wir helfen sowohl bei der Umsetzung von konkreten Projekten, als auch bei der gemeinsamen Ideenfindung. Gerade bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes setzen wir auf Dialog: Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie Verantwortungsträgerinnen und -trägern sehen wir uns vor Ort an, wie beispielsweise Ortszentren nachhaltig gestaltet werden können, um den verschiedenen Bedürfnissen Rechnung zu tragen“, erklärt Diana Ortner, Vorständin der Abteilung Bodenordnung des Landes, wo auch die Dorferneuerung angesiedelt ist.

Wesentlich ist hier auch der Gestaltungsbeirat: Dieser unterstützt bei städtebaulichen, landschaftsgestalterischen und architektonischen Fragen. Die Mitglieder des Beirats – ExpertInnen aus dem Bereich Architektur, Städtebau oder Landschaftsarchitektur – beraten dabei bei der Umsetzung von konkreten Projekten im Bereich Dorfentwicklung, Infrastruktur sowie Sport- und Freizeitanlagen, aber auch bei Bauvorhaben von Privatpersonen wie zum Beispiel Hotelbauten oder Bürogebäuden.

Fokus auf Qualität, Begegnungen und Nachhaltigkeit 

Ein zentraler Schwerpunkt bei der Projektunterstützung ist die architektonische Qualität: Wert wird auf den Erhalt der Tiroler Baukultur gelegt, indem beispielsweise historische Bauten in ihrer Form erhalten, gleichzeitig jedoch einer neuen Nutzung zugeführt werden oder auch transformiert werden. Gleichzeitig spielt auch Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle: Die Geschäftsstelle unterstützt und fördert so insbesondere auch klimafitte Gestaltungen – etwa die Begrünung von Dorfplätzen, neue Konzepte für Bäche und Brunnen oder auch das Anlegen von öffentlichen Grünflächen. Durch die Widerbelebung leerstehender Gebäude wird zudem wichtiges Bauland gespart.

Dorfoasen als Orte der Begegnung

Mit dem neuen Format „Dorfoase“ werden Gemeinden zudem dabei unterstützt, Orte der Begegnung zu schaffen: Ziel ist es, kleine qualitätsvolle Begegnungsräume in den Gemeinden zu schaffen, an denen sich die Menschen aller Generationen treffen können.

Unter fachkundiger externer Begleitung bekommen GemeindebürgerInnen die Möglichkeit, sich einzubringen und an einer nachhaltigen Entwicklung ihres eigenen Lebensumfeldes mitzuarbeiten. „Ob Jung oder Alt, alle Interessierten sind gefragt sich daran zu beteiligen. Verschiedenste Themen können dabei aufgegriffen werden und im Rahmen einer gemeinsamen Umsetzung können auch unterschiedliche Werkzeuge und Materialien zum Einsatz kommen. Gemeinschaftlich agieren, Regionalität, Re- sowie Upcycling sind nur einige Merkmale dieses Formats“, so Ortner.