Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung in den Startlöchern

42.800 Plätze und 940 Einrichtungen in Tirol

  • Kinderbildungsatlas zeigt Kinderbetreuungsangebot in Tirol: Übersicht unter kinderbildung.tirol.gv.at
  • Gesetzesnovelle im Tiroler Landtag: Digitale Plattform FRIDA soll Anmeldung erleichtern
  • Anmeldefenster für Betreuungsjahr 2026/2027 von 1. Dezember 2025 bis 31. Jänner 2026
  • Informationsoffensive für Eltern bzw. Erziehungsberechtigte sowie Einrichtungen und Gemeinden folgt
  • LH Mattle: „Das Beste für unsere Kinder und Familien!“
  • LHStv Wohlgemuth: „Zugang zu leistbarer, qualitätsvoller, bedarfsgerechter Kinderbetreuung!“
  • LRin Hagele: „Faire und transparente Vermittlung!“

Bei der heutigen Regierungssitzung wurde der neue Kinderbildungsatlas als Teil des Gesamtpakets für die Umsetzung des Rechtes auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes vorgestellt. Der Blick auf das in den vergangenen Jahren ausgebaute Kinderbetreuungsangebot zeigt: In Tirol gibt es 940 Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen und es werden aktuell insgesamt 42.800 Kinder unter 15 Jahren in einem Kindergarten, einer Kinderkrippe oder einem Hort sowie in Spielgruppen, Ganztagsschulen und bei Tageseltern gebildet und betreut. Ab sofort gibt es mit dem Kinderbildungsatlas ein neues Tool, das einen Überblick über alle öffentlichen, privaten und betrieblichen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen liefert. Unter kinderbildung.tirol.gv.at können sich Familien ein Bild der Bildungs- und Betreuungslandschaft in Tirol machen – inklusive Angebot und Öffnungszeiten. 

„Im Mittelpunkt stehen die Tiroler Familien und Kinder. In den vergangenen Jahren haben die Gemeinden, die privaten Einrichtungen und das Land Tirol viele Hausaufgaben gemacht und ein Angebot für über 40.000 Kinder geschaffen. Unser gemeinsames Ziel ist eine gute Betreuung, beste Bildung und echte Wahlfreiheit. Jedes Kind ab dem zweiten Geburtstag in Tirol soll einen Bildungs- und Betreuungsplatz bekommen, wenn es einen braucht“, erklärt Landeshauptmann Anton Mattle

Kinderbildungsatlas als Auftakt für einfache und digitale Anmeldung

Der Kinderbildungsatlas ist der Auftakt einer einfachen, transparenten und digitalisierten Anmeldung. Er wird Teil der neuen Tiroler Vermittlungsplattform für Kinderbildung und -betreuung sein, über welche Erziehungsberechtigte heuer erstmalig ihren Bedarf an einem Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatz für das Betreuungsjahr 2026/2027 einmelden und bei der Suche nach einem passenden Kinderbetreuungsplatz unterstützt werden. 

„Unser Ziel ist es, Familien in Tirol bestmöglich zu unterstützen – von der frühen Bildung bis zur verlässlichen Betreuung. Was wir für unsere Kinder schaffen, prägt die Zukunft unseres Landes – und darauf bauen wir weiter auf. Mit dem Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes setzen wir den nächsten wichtigen Schritt. Digitale Lösungen sorgen dabei für einen transparenten und nachvollziehbaren Zugang zur Kinderbetreuung“, unterstreicht Landeshauptmannstellvertreter Philip Wohlgemuth.

Digitale Plattform FRIDA hilft bei der Vermittlung

In den vergangenen Monaten wurde die technische Grundlage für die digitale Anmeldeplattform mit dem Namen „FRIDA“ geschaffen. Diese Woche behandelt der Tiroler Landtag die entsprechende gesetzliche Grundlage. „Die Gesetzesnovelle zum Tiroler Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz ist Teil eines Gesamtpaketes. Um das Recht auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes flächendeckend mit Herbst 2026 umzusetzen, braucht es eine gute, digitale Organisation. Die Anmeldungen werden über FRIDA gesammelt und die Plätze bestmöglich wohnortnah zugeteilt. Die Vermittlung der Plätze erfolgt weiterhin über die Erhalter – sprich über die Hauptwohnsitzgemeinde bzw. private Träger von Betreuungseinrichtungen. Sollte in der gewünschten Einrichtung kein Platz zur Verfügung stehen, unterstützen eigens dafür geschulte Koordinatorinnen und Koordinatoren, um einen Platz in der Nähe des Wohnortes oder des Arbeitsplatzes zu vermitteln“, sieht Bildungslandesrätin Cornelia Hagele einen wichtigen Schritt. 

Die Plattform erleichtere die formale Anmeldung und die Datenerhebung, ermöglicht eine faire und transparente Vermittlung und schafft mehr Zeit für das, was wirklich wichtig ist – das persönliche Gespräch und die gute Zusammenarbeit von Eltern, Gemeinden und Kinderbildungseinrichtungen, damit jedes Kind bestmöglich betreut und gefördert wird, ergänzt LRin Hagele.

Für alle, die erstmalig angemeldet werden oder Einrichtung wechseln

Ob Kinderkrippe, Kindergarten oder Hort – FRIDA ist für alle Kinder, die erstmalig einen Kinderbildungs- oder Kinderbetreuungsplatz in Anspruch nehmen möchten bzw. bei einem Wechsel der Einrichtung. Das heißt: Alle Eltern bzw. Erziehungsberechtigten melden den Betreuungsbedarf über die neue, digitale Plattform ein. „Mit FRIDA schaffen wir ein modernes, digitales Service für Familien, das den Zugang zu Kinderbildung und Kinderbetreuung auch gerechter macht. Mit FRIDA wird nicht nur der organisatorische Aufwand erleichtert, sondern auch die Chancengleichheit verbessert. Jedes Kind in Tirol soll – unabhängig vom Wohnort oder den familiären Umständen – die gleichen Möglichkeiten auf einen guten Start in Bildung und Betreuung haben“, so LRinHagele.

Damit ersetzt FRIDA das bisherige System der Papierformulare, die bei der Gemeinde oder Einrichtung abgegeben werden mussten. Wenn ein Kind bereits eine Einrichtung besucht oder bereits bei einer (privaten) Einrichtung aufgenommen wurde, werden die Daten automatisch übertragen und es bedarf keiner zusätzlichen Anmeldung über FRIDA. 

Anmeldezeitraum startet mit 1. Dezember 2025

Die Anmeldung für das Betreuungsjahr 2026/2027 ist von 1. Dezember 2025 bis 31. Jänner 2026 geöffnet. Für die Anmeldung wird eine ID Austria benötigt. In Ausnahmefällen wird auch eine analoge Einmeldung weiterhin möglich sein. Nähere Informationen dazu folgen. Informationen zur Einrichtung der ID Austria finden sich auf der Website des Landes. Beim Tag der offenen Tür im Landhaus am 26. Oktober 2025 unterstützen zudem MitarbeiterInnen des Landes beim Einrichten der ID Austria und stehen für Fragen zur ID Austria zur Verfügung (1. Stock, Festsaal).

Vonseiten des Landes werden Einrichtungen und Gemeinden in Kürze direkt informiert. Zur Information der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten wird es nicht nur eine breit angelegte Informationskampagne geben: Auch eine eigene Website mit zahlreichen Informationen wird zur Verfügung stehen.

Gesamtpaket in Umsetzung

Bereits bei ihrer Herbstklausur hat die Tiroler Landesregierung den weiteren Fahrplan für die Umsetzung des Rechtes auf Vermittlung eines Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplatzes bis Herbst 2026 festgelegt. Ein empfohlener, landesweiter, leistbarer Elternbeitrag soll die Kinderbetreuung für alle zugänglich machen, das Angebot aber auch finanziell nachhaltig absichern. Um die Gemeinden zu unterstützen, werden die Personalkostenförderung ausgebaut und den Einrichtungen, Eltern und Gemeinden KoordinatorInnen zur Seite gestellt. Für PädagogInnen und Assistenzkräfte wird eine Teampauschale finanzielle Verbesserungen bringen. Durch Verwaltungsvereinfachungen sollen die Einrichtungen flexibler werden und insbesondere Bedarfsspitzen besser abdecken können. 

„Für Familien bringt das Paket Verlässlichkeit bei der Versorgung mit bedarfsgerechten Plätzen, nachvollziehbare Elternbeiträge und ein transparentes Kinderbildungsangebot. Insgesamt wird das Gesamtpaket einen zweistelligen Millionenbetrag zugunsten der Gemeinden, privaten Einrichtungen und des Personals bringen“, betont LRin Hagele.


Factbox: Kinderbildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen in Tirol

  • Innsbruck-Stadt
    • 42 öffentliche Einrichtungen (30 Kindergärten, eine Kinderkrippe, 11 Horte)
    • 105 private und betriebliche Einrichtungen (31 Kindergärten, 68 Kinderkrippen, 6 Horte)
  • Innsbruck-Land
    • 183 öffentliche Einrichtungen (93 Kindergärten, 62 Kinderkrippen, 28 Horte)
    • 37 private und betriebliche Einrichtungen (14 Kindergärten, 14 Kinderkrippen, 9 Horte)
  • Imst
    • 64 öffentliche Einrichtungen (42 Kindergärten, 19 Kinderkrippen, 3 Horte)
    • 12 private und betriebliche Einrichtungen (4 Kindergärten, 5 Kinderkrippen, 3 Horte)
  • Kitzbühel
    • 33 öffentliche Einrichtungen (23 Kindergärten, 8 Kinderkrippen, 2 Horte)
    • 29 private und betriebliche Einrichtungen (4 Kindergärten, 18 Kinderkrippen, 7 Horte)
  • Kufstein
    • 67 öffentliche Einrichtungen (50 Kindergärten, 12 Kinderkrippen, 5 Horte)
    • 59 private und betriebliche Einrichtungen (12 Kindergärten, 38 Kinderkrippen, 9 Horte)
  • Landeck
    • 59 öffentliche Einrichtungen (40 Kindergärten, 14 Kinderkrippen, 5 Horte)
    • 13 private und betriebliche Einrichtungen (2 Kindergärten, 9 Kinderkrippen, 2 Horte)
  • Lienz
    • 46 öffentliche Einrichtungen (43 Kindergärten, 3 Kinderkrippen)
    • 10 private und betriebliche Einrichtungen (2 Kindergärten, 7 Kinderkrippen, ein Hort)
  • Reutte
    • 43 öffentliche Einrichtungen (33 Kindergärten, 5 Kinderkrippen, 5 Horte)
    • 9 private und betriebliche Einrichtungen (ein Kindergarten, 6 Kinderkrippen, 2 Horte)
  • Schwaz
    • 108 öffentliche Einrichtungen (55 Kindergärten, 31 Kinderkrippen, 22 Horte)
    • 21 private und betriebliche Einrichtungen (9 Kindergärten, 11 Kinderkrippen, ein Hort)


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Wiederstellung Bezirkshauptfrau Imst: Am 20. November 2020 wurde Eva Loidhold zur Bezirkshauptfrau Imst bestellt. Heute, Dienstag, beschloss die Tiroler Landesregierung ihre Wiederbestellung. „Eva Loidhold hat sich in den vergangenen fünf Jahren als eine Führungspersönlichkeit erwiesen, die stets ein Ohr für die Bevölkerung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft hat. Als engagierte Behördenleiterin setzt sie sich für den Bezirk ein. Ich freue mich, dass die BH Imst weiterhin von Eva Loidhold geführt werden wird. Ich wünsche ihr für alle Aufgaben und Herausforderungen, die es zu meistern gilt, alles Gute“, sagt LH Anton Mattle. Die folgende Funktionsperiode dauert bis 31. Dezember 2030 an.