- KuratorInnen-Führungen, großes Kinderprogramm und Buchverkauf von 18 bis 24 Uhr
- Erinnerungskultur erlebbar machen: Bisher mehr als 3.200 BesucherInnen bei der Sonderausstellung gezählt
- Informationen zur Aktionsnacht auf der Website der „ORF-Lange Nacht der Museen“
- Weitere Infos zur Ausstellung im Landhaus und dem Veranstaltungskalender zu „Tirol erinnert“ unter tirol.gv.at/erinnern
Eine Nacht, tausende Geschichten und ein besonderer Erinnerungsort: Wenn am Samstag, 4. Oktober 2025, die „ORF-Lange Nacht der Museen“ ganz Österreich ins Museum lockt, öffnet auch das Innsbrucker Landhaus seine Türen. Die Sonderausstellung „Leokadia Justman. Brechen wir aus! Als polnische Jüdin auf der Flucht in Tirol“ lädt zu einem packenden Programm aus KuratorInnen-Führungen, exklusiven Einblicken und einem abwechslungsreichen Programm für Kinder. Zugleich können Interessierte auch Inhalte der Rahmenausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus. Ein Tiroler NS-Bau und seine Geschichte“ kennenlernen.
Kulturreferent LH Anton Mattle ist es ein persönliches Anliegen, dass das Landhaus auch heuer Teil der „ORF-Lange Nacht der Museen“ wird: „Leokadias Stimme steht für Mut, Menschlichkeit und Zivilcourage in Zeiten der NS-Diktatur. Genau das soll an diesem Abend auch spürbar werden“, erklärt der Landeshauptmann und fährt fort: „Ich bin überzeugt davon, dass die ansprechende Aufbereitung dieser Geschichte einen Beitrag zur lebendigen Erinnerungskultur in Tirol leistet. Jede Besucherin und jeder Besucher kann hier einen Zugang zum Geschehenen finden und daraus für sich etwas mitnehmen. Ich lade alle Tirolerinnen und Tiroler ein: Besuchen Sie die Ausstellung im Landhaus und tauchen Sie ein in die Geschichte einer entschlossenen Frau, die den Holocaust in Tirol überlebte.“
Lebendige Erinnerungskultur – von Führungen bis zum Kinderprogramm
Die KuratorInnen der beiden Ausstellungen laden zu Führungen und einem Blick hinter die Kulissen ein. Auch der Überlebensbericht von Leokadia Justman, den sie unmittelbar nach Kriegsende in Innsbruck niederschrieb, kann vor Ort erworben werden. Ein einzigartiges Zeugnis – denn dabei handelt es sich um den ersten literarischen Text einer Holocaust-Überlebenden aus Tirol.
Auch wenn sich die Ausstellung rund um Leokadia Justman um ein ernstes Thema dreht, gilt auch den jüngsten Gästen ein Augenmerk. „Unser großes Kinderprogramm macht Geschichte schon für die Kleinen greifbar – damit schlagen wir erste Brücken zu einer lebendigen Erinnerungskultur“, so LH Mattle. Bastelstationen, eine Spielecke und ein Gewinnspiel sorgen dafür, dass auch Kinder spielerisch an den ersten Besuch im Museum herangeführt werden.
Mehr als 3.200 BesucherInnen: Geschichte trifft Gegenwart
„Das Landhaus – einst Schaltstelle des NS-Regimes – ist heute ein Ort der Demokratie, der Aufklärung und des Gedenkens. Genau hier gehört diese Ausstellung hin“, erklärt LH Mattle und verweist auf das große Interesse an der Ausstellung: Seit der Eröffnung im Januar 2025 haben bereits mehr als 3.200 Interessierte (Stand: 22. September 2025) die Sonderausstellung besucht, darunter 42 Schulklassen mit mehr als 950 SchülerInnen und 70 Lehrpersonen. Das Begleitprogramm wurde eigens für unterschiedliche Altersgruppen entwickelt und zeigt, wie Erinnerungskultur verständlich, bewegend und altersgerecht vermittelt werden kann. Auch Landesamtsdirektor Herbert Forster unterstreicht die Bedeutung der Ausstellung: „Nach der erfolgreichen Premiere letztes Jahr ist das Landhaus heuer erneut während der ‚ORF-Lange Nacht der Museen‘ geöffnet. Schließlich schlagen unsere Ausstellungen ein Kapitel in Tirols Vergangenheit auf, das wir aktiv aufarbeiten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Auf alle Besucherinnen und Besucher wartet ein berührendes Stück Zeitgeschichte.“
Factbox: Sonderausstellung „Leokadia Justman. Brechen wir aus!“
Die Ausstellung „Leokadia Justman. Brechen wir aus! Als polnische Jüdin auf der Flucht in Tirol“ ergänzt als Sonderpräsentation die Rahmenausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus. Ein Tiroler NS-Bau und seine Geschichte“ und ist von Montag bis Freitag (9 bis 17 Uhr) im Landhaus 1 zu sehen. Das Projekt ist eine Kooperation des Landes Tirol mit der Universität Innsbruck und dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, der Pädagogischen Hochschule Tirol, dem Archiv für Bau.Kunst.Geschichte, dem Programm ERINNERN:AT des OeAD (Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung) zum Lehren und Lernen über Nationalsozialismus und Holocaust sowie dem Verein Wissenschaft und Verantwortlichkeit. Alle Veranstaltungen zum Thema „Tirol erinnert“ anlässlich des Gedenkens „80 Jahre Ende Zweiter Weltkrieg“ sind unter tirol.gv.at/erinnern zu finden – dort steht auch der virtuelle 360°-Rundgang der Ausstellung „Vom Gauhaus zum Landhaus“ zur Verfügung.