Die eigene Sicherheit im Fokus: Zivilschutztag am 4. Oktober

Bundesweiter Zivilschutz-Probealarm am Samstag, 4. Oktober 2025

  • Sicherheitslandesrätin Mair appelliert an Eigenverantwortung aller
  • Zwischen 11.45 und 12.45 Uhr: vier verschiedene Sirenensignale und Auslösung von AT-Alert
  • Warn- und Alarmsystem in Tirol mit Notstromversorgung ausgestattet
  • Bevorratung im eigenen Haushalt ist wichtige Vorkehrung für den Ernstfall

Heulende Sirenen, vibrierende Handys: Am Samstag, 4. Oktober, ist wieder Zivilschutztag in ganz Österreich. An diesem Tag werden nicht nur bundesweit die Zivilschutzsirenen und der AT-Alert getestet: Die Bevölkerung soll auch über die Bedeutung der Sirenensignale und AT-Alert informiert und für die Wichtigkeit den Zivilschutz sensibilisiert werden. 

„Im Ernstfall zählt jede Sekunde: In einer Notsituation müssen nicht nur Behörden und Einsatzkräfte gut vorbereitet und alle Systeme funktionsbereit sein, auch die Bevölkerung muss wissen, was zu tun ist. Ich appelliere hier auch an die Eigenverantwortung aller: Jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag für die eigene Sicherheit leisten. Vorsorge ist besser als Nachsorge – dazu zählt die Bevorratung ebenso wie das Wissen über Warnsignale und richtiges Verhalten“, erklärt Sicherheitslandesrätin Astrid Mair und führt weiter aus: „Der Zivilschutztag bzw. die Zivilschutzwoche ist ein Aufruf an uns alle: Rufen wir uns in Erinnerung, welche Bedeutung die Zivilschutzsignale haben, wo wir im Ernstfall Informationen erhalten und prüfen wir, ob die eigene Bevorratung für Zuhause ausreichend ist.“ Diese sollte generell so angelegt sein, dass ein Haushalt zumindest eine Woche ohne Einkäufe auskommen würde.

Warn- und Alarmsysteme auch ohne Strom einsatzbereit

Dank der 1.025 Zivilschutzsirenen kann in Tirol bei einem Zivilschutzalarm flächendeckend gewarnt werden. Rund die Hälfte der Tiroler Sirenen sind außerdem an eine Notstromversorgung angeschlossen. Sie funktionieren also auch bei einem großflächigen Stromausfall. 

Auch die Einsatzkräfte wie Feuerwehr oder Rettungsdienst können bei Stromausfall dank dem Warn- und Alarmierungssystem des Landes Tirol (WAS-Tirol) nach einem Notruf durch die Leitstelle Tirol alarmiert werden. Das WAS-Tirol überträgt dabei eine kurze individuelle Textnachricht mit Erstinformationen der Leitstelle Tirol direkt auf einen von über 16.000 Pagern (Personenrufempfängern) der jeweiligen Einsatzkräfte in Tirol. Das System ist doppelt ausfallgesichert und 48 Stunden mit Notstrombatterien versorgt. Zudem werden keine Fremddienste wie Mobilfunk oder Datenleitungen benötigt.

Zusätzlich verfügt Tirol auch über ein notstromversorgtes Digitalfunknetz (Digitalfunk BOS-Austria). Durch ein österreichweit einzigartiges System, das in Tirol angewendet wird (A-Standort-Konzept) bleibt das Funknetz selbst bei einem Blackout für alle Organisationen nutzbar. Für die direkte Kommunikation unter den Behörden und Einsatzorganisationen im Funknetz stehen rund 14.000 Funkgeräte zur Verfügung.

Die Wartung dieser Sirenenstandorte erfolgt durch die jeweiligen Standortgemeinden sowie den Landes-Feuerwehrverband Tirol. Der Betrieb des Warn- und Alarmierungssystems sowie des Digitalfunknetzes erfolgt durch das Land Tirol.


Factbox: Nähere Informationen zu AT-Alert, richtiger Bevorratung und Ablauf des Zivilschutztages

(weitere Details finden sich in den Medienunterlagen im Downloadbereich)

AT-Alert: Warnungen direkt auf’s Mobiltelefon

Mit AT-Alert erhalten Betroffene im Ernstfall eine Warnung direkt auf das Mobiltelefon – ohne App oder Anmeldung. Der große Vorteil des Systems: Egal ob Einheimische, Gäste oder Durchreisende – alle Mobiltelefone, die im Gefahrengebiet in eine Funkzelle eingebucht sind, erhalten die Warnnachricht. Zusätzlich werden über AT-Alert bereits Handlungsempfehlungen für Betroffene übermittelt. 

„AT-Alert ist kein Ersatz für klassische Warnmöglichkeiten, sondern eine Ergänzung. Mit dem System können wir die Bevölkerung noch zielgerichteter und schneller warnen und zugleich Handlungsempfehlungen mitkommunizieren. Das System hat sich bisher sehr bewährt“, so Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement. 

In Tirol kam AT-Alert bisher bei vier Ereignissen zum Einsatz – bei starker Rauchentwicklung aufgrund eines Waldbrandes in Latsch/Südtirol im März, dem Großbrand bei einer Recycling-Anlage in Nußdorf-Debant im Juni, den Murenabgängen in Gschnitz im Juli und dem Brand in der Recycling-Anlage in Pill im August. 

Alle Informationen zu AT-Alert sowie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen finden sich unter www.tirol.gv.at/at-alert

Vorbereitung durch richtige Bevorratung

Haben Geschäfte aufgrund einer Krise geschlossen oder ist es einem selbst nicht möglich, das Haus für längere Zeit zu verlassen, bedarf es eines ausreichenden Vorrats an Lebensmitteln und Getränken. 

  • Lebensmittel wählen, die man im Notfall auch kalt essen kann.
  • Besonders lang haltbare, hochwertige und leicht verdauliche Lebensmittel bevorraten.
  • Lebensmittel möglichst kühl, trocken und lichtgeschützt lagern.
  • Ablaufdatum regelmäßig prüfen.
  • Auf eventuell notwendige Spezialnahrung für Babys, kranke und ältere Menschen sowie auf Tierfutter für Haustiere nicht vergessen.
  • Vorrat an Getränken aufbauen (Mineralwasser und Fruchtsäfte in Verbundpackungen sind aufgrund der langen Haltbarkeit besonders für einen Getränkevorrat geeignet).

„Grundsätzlich sollte jeder Haushalt eine Woche ohne Einkaufen und ohne Strom auskommen. Zur Bevorratung gibt es dabei zwei Möglichkeiten: Entweder man braucht die eingelagerten Lebensmittel regelmäßig auf und kauft dementsprechend regelmäßig nach oder man legt sich einen speziellen Vorrat an“, erklärt Rizzoli.

Neben Lebensmitteln und Getränken besteht eine gute Haushaltsbevorratung zudem aus weiteren wichtigen Dingen für den Notfall: Neben einer Taschenlampe und Reservebatterien sollte für den Notfall ein batteriebetriebenes Radio und Reservebatterien bzw. Kurbelradio bereitstehen. Damit können Informationen rund um Verhaltenshinweise bzw. aktuelle Entwicklungen empfangen werden. Für die medizinische Versorgung sollten wichtige und persönlich verschriebene Medikamente sowie Erste-Hilfe-Utensilien vorrätig sein. Sollte es im Ereignisfall zu einer Evakuierung kommen, sollten wichtige Dokumente zusammengefasst in einer Mappe griffbereit sein. Schlussendlich darf in der Bevorratung nicht auf Körperpflege- und Hygieneartikel vergessen werden.

Weitere Tipps und Details zu einer umfassenden Bevorratung für den Haushalt bietet der Bevorratungsratgeber des Landes Tirol unter www.tirol.gv.at/bevorratungsratgeber

Ablauf am Zivilschutztag 

Zivilschutzsirenen: Samstag, 4. Oktober, von 12 bis 12.45 Uhr. Es werden alle 1.025 Zivilschutzsirenen getestet. Zu hören sind vier Signale: „Sirenenprobe“, „Warnung“, „Alarm“ und „Entwarnung“. Zudem wird in Tirol von der TIWAG bei ihren Speicherkraftwerken in Sellrain-Silz und im Kaunertal der jährliche Flutwellen-Probealarm durchgeführt. Dabei werden die sogenannten Tieftonsirenen (Typhone) in den Gemeinden Silz, Ötz, Sautens, Haiming, Kaunertal, Kauns, Ried, Prutz, Faggen, Fließ, Grins, Landeck und Zams zu hören sein.

AT-Alert: Parallel zu den Sirenen, zwischen 11.45 und 13.15 Uhr. Die österreichweite Testauslösung wird auf höchster Warnstufe durchgeführt. Diese Warnstufe ist bei allen Smartphones automatisch aktiviert und kann nicht deaktiviert werden. Entsprechend wird die Testnachricht von allen mit einer Funkzelle verbundenen und empfangsbereiten Mobiltelefonen in Tirol empfangen. Insbesondere an den Bundeslandgrenzen ist es möglich, dass Testnachrichten mehrfach, auch von anderen Bundesländern, empfangen werden können. 

Überblick Zivilschutzsirenen 

Tirolweit: 1.025 (österreichweit rund 8.300)

  • Kufstein: 123
  • Kitzbühel: 78
  • Schwaz: 131
  • Innsbruck-Land: 215
  • Imst: 109
  • Reutte: 99
  • Landeck: 111
  • Lienz: 119
  • Innsbruck-Stadt: 40