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Einstimmiger Beschluss im Tiroler Landtag

Norwegisches Volk und norwegische Regierung sollen Friedensnobelpreis erhalten

Einstimmig beschlossen hat der Tiroler Landtag gestern Abend den von Landtagspräsident Herwig van Staa und allen 6 Klubobleuten im Tiroler Landtag eingebrachten Antrag, in dem angeregt wurde, das norwegische Volk und die norwegische Regierung für den Friedensnobelpreis zu nominieren.

Präsident van Staa bedankte sich in seiner Wortmeldung noch einmal ausdrücklich beim Initiator dieses Antrages, dem Innsbrucker Rechtsanwalt Ivo Greiter: „Ivo Greiter ist mit dem Vorschlag an mich herangetreten, dass der Tiroler Landtag eine solche Initiative für Norwegen ergreifen könnte. Seine Argumente haben mich sofort überzeugt und ich habe mich gerne bereit erklärt, diesen Vorschlag aufzugreifen“, so van Staa. „Nachdem nur Mitglieder nationaler Parlamente Nominierungen für den Friedensnobelpreis einreichen können, treten wir an die Mitglieder des Bundesrates heran, um die notwendigen Schritte für die Nominierung der norwegischen Bevölkerung und der norwegischen Regierung für den Friedensnobelpreis in die Wege zu leiten“.

Dem Antrag zugrunde liegt das Verhalten der norwegischen Bevölkerung nach den Anschlägen im Regierungsviertel der Hauptstadt Oslo und in einem Jugendferienlager auf der Insel Utöya, die am 26. Juli diesen Jahres 77 Menschenleben kosteten. „Die Reaktion der Norweger, zu noch mehr Demokratie und zu noch mehr Offenheit aufzurufen, und mit noch mehr Humanität auf diesen terroristischen Akt zu antworten, sehe ich als die einzig wirklich „nachhaltige“ Reaktion. Sie kann vielleicht richtungsweisend für den zukünftigen Umgang mit Gewalt werden“, so Präsident van Staa. Mit der vorgeschlagenen Verleihung des Friedensnobelpreises für ein gesamtes Volk gehe man überhaupt einen völlig neuen Weg. Bisher seien zwar immer wieder neben Einzelpersonen auch Institutionen, wie z.B. Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen oder das UNHCR ausgezeichnet worden, ein ganzes Volk habe allerdings noch nie den Friedensnobelpreis erhalten.

LTP van Staa hat außerdem auch im Europarat bereits eine Initiative zum Start eines Bewusstwerdungsprozesses nach den Geschehnissen in Norwegen eingeleitet. „Ich werde mich sowohl bei der parlamentarischen Versammlung als auch im Kongress der Gemeinden und Regionen für diesen Antrag einsetzen, denn letztlich muss ganz Europa hinter der klaren Botschaft stehen, dass nur der von Norwegen gewählte Weg, um auf Angst, Hass und Gewalt zu reagieren, nämlich mit noch mehr Demokratie und einer offenen Gesellschaft, der richtige sein kann“.