Mehr Frauen in Führungspositionen im Landesdienst

Tirol setzt auf Expertise

  • Frauenanteil in Führungsebenen der Tiroler Landesverwaltung von neun (2003) auf 36 Prozent (2025) gestiegen
  • 51 Prozent der ExpertInnen sind Frauen, vier von acht Bezirkshauptmannschaften von Frauen geleitet
  • Umsetzung gezielter Maßnahmen wie Frauenfortbildungen, Teilzeitführung und Mentoring

Mit dem Ziel, mehr Frauen auf ihrem Weg in Führungspositionen zu unterstützen, setzt das Land Tirol auf vielfältige Maßnahmen – darunter spezielle Fortbildungsangebote für Frauen, die Möglichkeit zur Führung in Teilzeit sowie ein verstärktes Mentoring. Die Entwicklung wird laufend mittels statistischer Erhebungen evaluiert. Sie zeigen: Der Frauenanteil in Führungspositionen im Landesdienst nimmt zu. Lag er 2003 noch bei neun Prozent, so beträgt er im Jahr 2025 bereits 36 Prozent – er hat sich somit vervierfacht. Auf Ebene der ExpertInnen – vor allem in Bereich der AkademikerInnen – liegt der Frauenanteil inzwischen bei 51 Prozent. Zudem werden vier der acht Bezirkshauptmannschaften derzeit von Frauen geleitet.

Faire Chancen statt Barrieren

„Tirol ist ein Land der Chancen. Der steigende Frauenanteil in Führungsfunktionen zeigt, dass unsere Maßnahmen greifen. Der öffentliche Dienst soll ein Arbeitsumfeld sein, das allen faire Chancen bietet – frei von Diskriminierung. Gleichstellung bedeutet hohe Qualität und faire Bedingungen, damit sich die besten Köpfe durchsetzen“, betont Personalreferent LH Anton Mattle, dass das Land Tirol hier auch eine Vorreiterrolle einnimmt.

„Gleichzeitig ist klar: Um eine ausgewogene Geschlechterverteilung gemäß dem Landes-Gleichbehandlungsgesetz in allen Bereichen sicherzustellen, müssen wir diesen Weg konsequent fortsetzen und strukturelle Barrieren durch faire Rahmenbedingungen abbauen – etwa durch bessere Vereinbarkeit, transparente Auswahlprozesse und gezielte Vernetzungsangebote“, so Gleichbehandlungsbeauftragte Isolde Kafka.

Von Förderung bis Mentoring

Bereits erfolgreich etabliert sind die Frauenfortbildungsreihen sowie die Verwaltungsakademie „Führungskompetenz“. Darüber hinaus finden jährlich Kompetenzseminare zum Thema „Frauen und Führung“ statt. Auch auf Mentoring als wirkungsvolles Instrument zur Begleitung und Förderung von Nachwuchsführungskräften wird im Landesdienst verstärkt gesetzt. Mit August 2025 startet neben dem Mentoring-Angebot im Rahmen der Verwaltungsakademie ein Mentoring-Pilotprojekt mit gezielten Schulungen für MentorInnen und Mentees.

Ein weiterer Hebel für mehr Chancengleichheit ist die Möglichkeit, Führungsverantwortung auch in Teilzeit auszuüben – mit klaren Regelungen und der Option, weitere Personen ins Führungsteam aufzunehmen. Ebenso weiterentwickelt wurde das Auswahlverfahren bei der Besetzung von Führungsfunktionen: Alle geeigneten BewerberInnen werden mittlerweile zu einer Präsentation eingeladen und erhalten auf Wunsch ein persönliches Feedbackgespräch.

Gleichbehandlungsbericht erscheint im Herbst

Besonders deutlich ist der Anstieg des Frauenanteils bei der höchsten Führungsebene im Landesdienst – also Landesamtsdirektion, GruppenvorständInnen und Bezirkshauptleute –, wo er seit der letzten Erhebung 2023 von 26 auf 42 Prozent stieg. Am höchsten ist der Anteil mit 50 Prozent bei den ReferatsleiterInnen an den Tiroler Bezirkshauptmannschaften. Alle erhobenen Daten fließen in den Gleichbehandlungsbericht ein, der alle zwei Jahre von den Gleichbehandlungsbeauftragten der Tiroler Landesverwaltung und der Tirol Kliniken GmbH erstellt wird. Der nächste Bericht erscheint im Herbst dieses Jahres.