- Übungseinsatz zur Waldbrandbekämpfung mit Löschhubschrauber aus dem Trentino
- Im Fokus: grenzüberschreitende Zusammenarbeit und das Trainieren effizienter Abläufe im Ernstfall
Gestern, Samstag, fand in Anras in Osttirol eine Euregio-Waldbrandübung mit Einsatzkräften aus Tirol, Südtirol und dem Trentino statt. Im Fokus stand der koordinierte Einsatz von Hubschraubern und Bodenkräften über Ländergrenzen hinweg. Insgesamt 75 Einsatzkräfte und behördliche VertreterInnen nahmen an der Übung teil, um Abläufe in der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung zu trainieren. Ziel der Übung war es, vor allem auch Hubschrauber effizient und zielgerichtet für die Unterstützung bei der Brandbekämpfung einzusetzen. „Wald- und Vegetationsbrände kennen keine Grenzen. Gerade im Ost- und Südtiroler Grenzraum ist es entscheidend, dass wir Abläufe gemeinsam trainieren, um im Ernstfall schnell reagieren zu können“, betont Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement.
Flugdienst der Tiroler Feuerwehren im Einsatz
Vonseiten Tirols beteiligten sich 60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Anras, Innervillgraten sowie die Flugdienste der Bezirksfeuerwehrverbände Lienz und Kitzbühel, die Bezirkszentrale Lienz zur Lageführung und die Feuerwehr Prägraten a.G. mit dem mobilen Tankanhänger, unterstützt durch den Landeshubschrauber. „Der Tiroler Feuerwehr-Flugdienst wurde speziell für Einsätze im alpinen und schwierig zugänglichen Gelände aufgebaut und verfügt über langjährige Erfahrung bei der Waldbrandbekämpfung sowie Einsatzunterstützung mit Hubschraubern. In jedem Bezirk stehen acht bis zwölf speziell ausgebildete Flughelfer bereit“, erklärt der Tiroler Landes-Feuerwehrkommandant Jakob Unterladstätter.
Starke Luftunterstützung aus dem Trentino
Sichtbar wurde die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vor allem in der Luft: Ein Hubschrauber aus dem Trentino transportierte Löschwasser- und Material. Die Hubschrauberstaffel des Landes Trentino umfasst zwei Fluggeräte für den Katastrophenschutz sowie drei weitere Hubschrauber für Rettungseinsätze. Laut dem Generaldirektor des Trentiner Zivilschutzes, Stefano Fait, werden die Hubschrauber von äußerst erfahrenen Fachleuten betrieben: „Dank der kurzen Flugzeit von rund 35 Minuten können wir im Ernstfall schnell auch in Osttirol unterstützen. Gerade bei Vegetationsbränden ist eine enge Zusammenarbeit entscheidend, um effizient handeln zu können.“
Südtirol unterstützt mit großem Löschwassercontainer zur Wasserentnahme
Südtirol und Trient unterstützten mit insgesamt 15 Personen der Berufsfeuerwehr Bozen samt Löschwassercontainer zur Wasserentnahme, des Landesforstdienstes sowie der freiwilligen Feuerwehren Winnebach und Vierschach aus dem Oberpustertal und einem Hubschrauber der Provinz Trient mit technischem Personal. Der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Südtirol, Klaus Unterweger sieht in der Übung eine gute Gelegenheit, gemeinsam mit den Tiroler und Trentiner KollegInnen den praktischen Ernstfall vor Ort zu proben: „Nur rasches Eingreifen, funktionierende Abläufe über alle Einsatzorganisationen hinweg und gute Abstimmung können sicherstellen, dass Brände eingedämmt und Schäden so gering wie möglich gehalten werden können.“
Länderübergreifender Austausch erfolgreich – für zukünftige Herausforderungen gerüstet
Schlagkräftig wurden die Übungsszenarien abgearbeitet, Hubschrauber effizient eingesetzt und koordiniert sowie Einsatzerfahrungen ausgetauscht. Diesen Eindruck teilten auch die ÜbungsbeobachterInnen, die sich aus VertreterInnen des Forstdienstes Trient und Bozen, der Berufsfeuerwehr Bozen, dem Landes-Feuerwehrverband Tirol, der Bezirkshauptmannschaft Lienz und der Gemeinde Anras sowie dem Landes-Warn- und Lagezentrum Tirol zusammensetzten. „Ergänzend zu unseren bestehenden Strukturen bei der Anforderung von Luftfahrzeugen können wir zukünftig bei besonderen Ereignissen auch auf die Unterstützung der Trentiner Hubschrauberstaffel zählen. Dies eröffnet uns weitere sinnvolle und effiziente Kooperationsmöglichkeiten“, freut sich Thomas Geiler, Leiter des Landes-Warn- und Lagezentrum Tirol.