- Stellvertretend für 16 SchülerInnen stellten Milica Stanic und Peter Sanders die Fragen
- Themen: Wohnen in Tirol, Abwanderung und politische Kommunikation
Für die Aufnahmen der September-Ausgabe war Landeshauptmann Anton Mattle im Bildungszentrum der Tiroler Polizei in Absam zu Gast, dieses Monat bekam er Besuch in Innsbruck: Insgesamt 16 SchülerInnen des BG/BRG Sillgasse nahmen am Treffen im Büro des Landeshauptmanns teil. Das SchülerInnen-Duo Milica Stanic und Peter Sanders stellte stellvertretend für die Klasse 8B die Fragen. Vor allem die Themen leistbares Wohnen, Abwanderung in andere Länder und die Kommunikation mit jungen Menschen standen im Fokus des Gesprächs.
LH Mattle „Mein Ziel ist leistbares Eigentum“
„Tirol ist ein sehr attraktives Bundesland. Deshalb gibt es auch viele Menschen, die zu uns ziehen wollen. Besonders anziehend ist der Großraum Innsbruck, bei dem jeden Herbst um die 25.000 Studierenden zusätzlich zur lokalen Bevölkerung hinzukommen. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist in Tirol aufgrund von Bergen und Tälern wenig Bauland verfügbar. Das führt in manchen Regionen zu Wohnungsknappheit und zu Preissteigerungen“, erklärt LH Mattle auf die Frage zum leistbaren Wohnen. „Um dem entgegenzutreten, werden vonseiten des Landes mehrere Maßnahmen gesetzt: Zwei davon sind die Leerstandsabgabe sowie die Initiative ‚Sicheres Vermieten‘. Mein großes Ziel ist das leistbare Eigentum, um eine langfristige Perspektive zu bieten und dem Wunsch vieler junger Menschen zu entsprechen“, so LH Mattle. Ebenfalls wichtig sei, dass mit dem Auslaufen der KIM-Verordnung es nun auch von Seiten der Banken wieder Kredite mit attraktiven Bedingungen geben muss.
Abwanderung aus Tirol bislang erfolgreich entgegengewirkt
Wie kann die Abwanderung junger Menschen in andere Bundesländer sowie ins Ausland reduziert werden? Das sei für Tirol „kein akutes Thema. In der Regel wollen die Leute gerne nach Tirol ziehen. Dennoch müssen wir unseren Lebensstandard bewahren. Was mir wichtig ist, um die Standortattraktivität Tirols zu erhalten und noch weiter auszubauen: im Bereich Bildung weiterhin Top-Rahmenbedingungen anzubieten, sowie die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas zu reduzieren indem wir unsere eigene, saubere Energie erzeugen. Im Bereich der erneuerbaren Energien haben wir großes Potential, das es zu nutzen gilt.“
„Kommunikation hat sich verändert“
Abschließend stand die politische Kommunikation im Fokus: „Das Thema Kommunikation hat sich in den letzten Jahrzehnten völlig verändert: Es gibt Social Media und dahinterstehende Algorithmen, deren Chancen aber auch Gefahren uns früher nicht so bewusst waren wie heute. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass wir auch als Politik sehr viel tun müssen, damit wir junge Menschen erreichen. Daher gilt es, neue, innovative Kanäle zu bespielen und zu nutzen – auch für uns Politikerinnen und Politiker“, sagt der Landeshauptmann.
Die gesamte Ausgabe von „Frag den LH“ im Oktober ist wie immer auf dem YouTube-Kanal des Landes zu finden.