Großer Andrang auf Tiroler MINT-Schecks

177.000 Euro Fördervolumen: Dritte Ausschreibung der Tiroler MINT-Schecks gestartet

  • ARGE MINT unterstützt innovative MINT-Projekte und Ausbau der MINT-Infrastruktur an Schulen, Kindergärten und Horten
  • Förderanträge über die MINT-Koordinationsstelle Tirol möglich
  • Landesweite MINT-Offensive: Tirol wird erstes flächendeckendes MINT-Bundesland 

Ob in der „Forscherwerkstatt“ mit Physik-Experimenten, der „Schulimkerei“ zur Förderung von ökologischem Bewusstsein oder dem Informatik-Lab mit Lego-Robotik-Programmen – Tirols Kinder und Jugendliche forschen, tüfteln und entdecken in allen Bezirken. Der Andrang auf die MINT-Förderschecks zeigt das große Interesse an Tirols Schulen, Horten und Kindergärten. Erstmals wurden heuer Kontingente nach Bezirken vergeben, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten. Bereits wenige Stunden nach dem Start waren in einigen Bezirken einzelne Kontingente ausgeschöpft. Binnen drei Wochen konnten bereits 61 MINT-Projekte genehmigt und die Fördermittel bereitgestellt werden.

Mit der dritten Ausschreibung der MINT-Förderschecks ab 13. Oktober 2025 werden insgesamt 177.000 Euro an Fördermitteln für praxisorientierte Projekte im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) ausgeschüttet. Die MINT-Schecks dienen dazu, Kosten für MINT-Materialien, externe ReferentInnen, außerschulische Angebote und Reisekosten zu fördern. Finanziert werden die Schecks durch die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) „MINT-Bildung Tirol“ – zu dieser hat sich das Land Tirol gemeinsam mit der der Arbeiterkammer Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, Industriellenvereinigung Tirol und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) zusammengeschlossen. 

MINT als Investition in die Zukunft

„Kinder sind von Natur aus neugierig – und genau diese Neugier ist die beste Grundlage für den weiteren Bildungsweg. Mit den bisherigen MINT-Schecks konnten wir diesen Lern- und Wissensdrang bei insgesamt 11.550 Kindern und Jugendlichen weiter entfachen. Die Förderschiene ermöglicht es den Pädagoginnen und Pädagogen nämlich, MINT-Projekte umzusetzen, die über den Schul- und Betreuungsalltag hinausgehen“, freut sich Bildungslandesrätin Cornelia Hagele

Dass Initiativen im MINT-Bereich in weiterer Folge auch den heimischen Wirtschaftsraum stärken, bekräftigt LR Mario Gerber: „MINT-Fächer sind der Schlüssel zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Mit jeder Forscherin und jedem jungen Tüftler, die wir heute für Technik oder Naturwissenschaft begeistern, investieren wir in die Fachkräfte von morgen – und damit in die Stärke des Wirtschaftsstandorts Tirol.“

Mit der im Juli 2025 beschlossenen Umsetzung der MINT-Bildungsregion Außerfern schließt das Land Tirol den letzten weißen Fleck auf der Karte und wird zum ersten flächendeckenden MINT-Bundesland Österreichs. Die MINT-Offensive wird mit EU-, Bundes- und Landesmitteln in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche früh für MINT zu begeistern und langfristig Fachkräfte für heimische Unternehmen zu gewinnen. In diesem Monat wurden auch zwei neue MINT-Labore an der MS Kematen und im Pflichtschulzentrum Wörgl eröffnet (siehe dazu die Pressemeldungen vom 23. Oktober 2025 und vom 1. Oktober 2025). 

Rekordandrang auf MINT-Förderschecks – 61 Projekte in drei Wochen genehmigt

Die bisher eingereichten Projekte decken das gesamte Spektrum der MINT-Fächer ab – von naturwissenschaftlichen Experimenten über Programmierworkshops bis hin zu nachhaltigen Energieprojekten. Gefördert werden:

  • Materialien und Geräte für MINT-Experimente,
  • Honorare für externe ReferentInnen,
  • Exkursionen und außerschulische Angebote,
  • Reisekosten im Rahmen von Projekttagen.

Für Kindergärten stehen Pauschalförderungen pro eingereichtes Projekt in der Höhe von 500 Euro, für Schulen und Horte in der Höhe von 1.000 Euro bereit. Ziel ist es, Theorie mit Praxis zu verbinden und so Begeisterung für Forschung, Technik und Naturwissenschaften zu wecken. Best-Practice-Beispiele sind unter News – MINT Tirol zu sehen.

Weiterhin können Tiroler Kindergärten, Schulen und Horte Anträge bei der bei der MINT-Koordinationsstelle Tirol einreichen. Offene Kontingente bestehen derzeit noch für Kindergärten in allen Bezirken und für Schulen und Horte in Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land und Schwaz. Die Förderinitiative ist Teil der umfassenden Tiroler MINT-Strategie, die das Ziel verfolgt, allen Kindern – von der Elementarbildung bis in die Sekundarstufe II – altersgerechte Zugänge zu MINT-Themen zu eröffnen.


Statements der Partner aus der ARGE „MINT-Bildung Tirol“

Michael Mairhofer, Geschäftsführer Industriellenvereinigung Tirol: „Mit den MINT-Schecks gelingt es seit drei Jahren, MINT-Bildung dort zu fördern, wo sie beginnt: in den Klassenzimmern und den Kindergärten des Landes. Sie geben engagierten Pädagoginnen und Pädagogen ​die Möglichkeit, mit kreativen Projekten Neugier zu wecken, Talente zu fördern und jungen Menschen neue Perspektiven zu eröffnen. Jedes umgesetzte Projekt ist nicht nur ein Gewinn für die Kinder und Jugendlichen, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung und Steigerung der Innovationskraft des Industriestandorts Tirol.“

Erwin Zangerl, Präsident der Arbeiterkammer Tirol: „Der Fachkräftemangel zeigt uns, dass wir gerade in den MINT-Fächern enormen Aufholungsbedarf haben – und um dem entgegenzuwirken, bedarf es einer Sensibilisierung für dieses Thema, die bereits sehr früh erfolgen muss. Entscheidend ist zudem, dass wir vor allem bei Mädchen bzw. Frauen das Interesse für MINT-Berufe wecken können, egal ob sie sich für eine Lehr-Ausbildung oder eine weitere schulische bzw. universitäre Ausbildung entschließen. Das würde einen zusätzlichen Schub für den Tiroler Arbeitsmarkt und den Standort Tirol und vielen jungen Arbeitnehmerinnen Perspektiven für die Zukunft bringen – etwas, das gerade angesichts der derzeitigen Situation enorm wichtig ist.“

Barbara Thaler, Präsidentin der Wirtschaftskammer Tirol: „Der enorme Andrang auf die dritte Runde der MINT-Förderschecks zeigt eindrucksvoll, wie groß das Interesse und Engagement in Tirol ist, Kinder und Jugendliche frühzeitig für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern. Das ist ein starkes Signal – sowohl aus den Bildungseinrichtungen als auch von den Initiativen, die mit großem Einsatz innovative Projekte umsetzen. Gerade im frühen Bildungsbereich ist es entscheidend, Neugierde und Entdeckergeist zu fördern. Mit den MINT-Förderschecks unterstützen wir gezielt jene, die mit kreativen Ideen den Grundstein für eine zukunftsorientierte Bildung legen. Diese Investition zahlt sich doppelt aus: Sie stärkt die Chancen der jungen Generation und sichert langfristig die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts Tirol. Der große Zuspruch bestätigt uns darin, diesen Weg konsequent weiterzugehen und MINT-Bildung als zentralen Baustein unserer Fachkräftestrategie auszubauen.“

Sonja Föger-Kalchschmied, geschäftsführende Vorsitzende des ÖGB Tirol: „Dieser gemeinsame Schulterschluss ermöglicht schon den Kleinsten ein spielerisches Kennenlernen von MINT-Bereichen und fördert Neugier und Entdeckungslust. Der MINT-Bereich soll und kann jede und jeden begeistern! Mit der geplanten Aus- und Weiterbildung der Pädagoginnen und Pädagogen ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Qualitätssteigerung in der MINT-Bildung gelungen. Denn MINT-Berufe sind nicht nur Berufe mit Zukunft, sondern auch gut bezahlte und sichere Jobs, von denen Betriebe wie auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entscheidend profitieren!“