Herausfordernder Pfingstreiseverkehr

Vergangenes Wochenende mehr als 30.000 Fahrzeuge vom niederrangigen Straßennetz zurückgewiesen

  • Seit 18. April 2025 fast 64.000 Fahrzeuge zurückgewiesen
  • Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen verlief auf Tiroler Seite reibungslos, Staus waren aufgrund des Verkehrsaufkommens unvermeidbar
  • Weitere Verbesserungen zur Verkehrsentlastung und grenzüberschreitender Austausch werden angestrebt

Das zurückliegende Pfingstwochenende brachte erwartungsgemäß ein hohes Verkehrsaufkommen in Tirol mit sich. Sowohl das Land Tirol, die Verkehrspolizei sowie der Autobahnbetreiber Asfinag hatten sich im Vorfeld bestmöglich vorbereitet und abgestimmt. Neben der zweispurigen Verkehrsführung auf der Luegbrücke und dem erhöhten Kontrolleinsatz der Polizei waren auch alle verfügbaren Straßenaufsichtsorgane des Landes im Einsatz. Trotzdem kam es entlang der Brennerroute teilweise zu langen Staus. Grund dafür war neben dem extrem hohen Verkehrsaufkommen unter anderem die unabgestimmte und unangekündigte einspurige Verkehrsführung im italienischen Grenztunnel. Die Notwendigkeit einer verbesserten grenzüberschreitenden Abstimmung wurde einmal mehr deutlich. Mehr als 30.000 Fahrzeuge wurden in Tirol im Rahmen von Kontrollen der aufrechten Fahrverbote auf dem niederrangigen Straßennetz am Pfingstwochenende (Samstag, Sonntag und Montag) zurückgewiesen. Neben dem Hotspot Bezirk Reutte mit 6.400 Zurückweisungen sticht vor allem das Wipptal mit mehr als 17.400 Zurückweisungen hervor. 

„In Tirol wurde alles Mögliche getan, um das hohe Verkehrsaufkommen zu Pfingsten zu bewältigen und die Anrainergemeinden bestmöglich zu schützen. Neben dem Appell an die durchreisenden Pkw, die Hauptverkehrsrouten zu nützen und nicht die Dörfer zu verstopfen, gibt es auch ein enges Kontrollnetz und zahlreiche Zurückweisungen. Dass die mittlerweile rund 40 Fahrverbote im Sommer mehr als notwendig sind, hat sich vergangenes Wochenende wieder einmal gezeigt. Wir müssen alles daran setzen, dass unsere Ortschaften möglichst staufrei bleiben, die Versorgung im Notfall gewährleistet ist und die Mobilität von Tirols Bürgerinnen und Bürgern im eigenen Land aufrechterhalten wird. Insgesamt zeigt sich, dass wir in Tirol was Fahrverbote und Baustellenkoordination anlangt, eng abgestimmt und professionell aufgestellt sind. Es braucht hierzu aber auch unsere Nachbarn“, so LH Anton Mattle. „Unser Dank gilt allen, die entlang der Straßen im Einsatz waren – den Einsatzorganisationen, den engagierten Polizistinnen und Polizisten, den Straßenaufsichtsorganen und vielen mehr. Diese Arbeit bringt mit sich, alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer über die geltenden Fahrverbote aufzuklären und auf das hochrangige Verkehrsnetz zurückzuschicken. Auf Tiroler Seite haben wir alles dafür getan, um den Verkehrsfluss auf den Straßen so gut es geht aufrechtzuerhalten“, sind sich LH Mattle und Verkehrslandesrat René Zumtobel einig. „Leider werden die Reisenden durch die Navigationssysteme bei jeglicher Stauerscheinung auf der Autobahn sofort auf das niederrangige Straßennetz verwiesen. Hier gilt es, eine praxistaugliche Regelung zu finden, die Navi-Anbieter dazu verpflichtet, auch temporäre Fahrverbote am untergeordneten Verkehrsnetz anzuzeigen. Ein entsprechendes Bundesgesetz ist hier bereits in Ausarbeitung, das einen massenhaften Ausweichverkehr auf Gemeindestraßen und Dörfer verhindern soll“, sagt LR Zumtobel.

„Wir mussten dieses Wochenende sehr starken Ausweichverkehr im Großraum Innsbruck feststellen“, sagt Oberst Enrico Leitgeb von der Tiroler Verkehrspolizei und ergänzt: „Wir werden auch weiterhin verstärkt die Fahrverbote kontrollieren und Unberechtigte wieder zurückweisen. Unser Appell geht daher an die Fahrzeuglenkenden, die Autobahn nicht beim ersten Stau zu verlassen und auf Nebenstraßen auszuweichen.“

Seit Beginn der Sommerfahrverbote am 18. April 2025 wurden insgesamt bereits fast 64.000 Fahrzeuge zurückgewiesen. 

Lkw-Fahrverbote am Wochenende alternativlos

Auf der A 13 Brenner Autobahn waren am Sonntag, den 8. Juni rund 2.300 Kfz pro Stunde zu verzeichnen. Die AutofahrerInnen mussten teilweise einen Zeitverlust von bis zu drei Stunden in Kauf nehmen. Am Freitag, Samstag, und Pfingstmontag kam es ebenfalls zu längeren Verzögerungen. Hinzu kamen noch einige Unfälle und Pannen auf der Strecke. Alleine am Samstag mussten 18 Fahrzeuge abgeschleppt werden. Auch abseits der Autobahnen, beispielsweise an der B 179 Fernpassstraße und der B 181 Brenner Straße kam es zu Staus und Verzögerungen. Die Ortskerne wurden durch Fahrverbote und den Einsatz von Dosierampeln so gut wie möglich entlastet. „Kaum vorstellbar, wie sich die Situation ohne das vorgezogene Lkw-Wochenendfahrverbot und die vielen Kontrollposten entwickelt hätte. Das vergangene Wochenende zeigt einmal mehr, dass die Straßeninfrastruktur an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist“, verweist LR Zumtobel auf das Lkw-Fahrverbot, das regulär immer sonn- und feiertags gilt und aufgrund der Bauarbeiten an der Luegbrücke im Zeitraum von 7. Juni bis 27. September 2025 vorausschauend auch auf Samstag ausgedehnt wurde. Auch am Mittwoch, den 18. Juni, dem Tag vor Fronleichnam, gilt das Lkw-Fahrverbot. Die Ereignisse des vergangenen Wochenendes werden nun evaluiert. Zur weiteren Entlastung der Situation könnte ein früherer Beginn der Fahrverbote an bestimmten Verkehrshotspots bereits ab 5 Uhr beitragen. Aktuell gelten diese von 7 bis 19 Uhr. Auch die weitere Verbesserung der Beschilderung der Fahrverbote wird angestrebt. 


 Bilanz Pfingstwochenende – Zurückgewiesene Fahrzeuge von 7. bis 9. Juni 2025

  • Großraum Innsbruck (Bezirk Innsbruck Stadt und Innsbruck-Land): 19.800
  • Bezirk Imst: 110
  • Bezirk Kufstein: 3.800
  • Bezirk Reutte: 6.400

Zwischenbilanz Sommerfahrverbote – Zurückgewiesene Fahrzeuge seit 18. April 2025

  • Großraum Innsbruck (Bezirk Innsbruck Stadt und Innsbruck-Land): 39.700
  • Bezirk Imst: 1.000
  • Bezirk Kufstein: 7.900
  • Bezirk Reutte: 15.200