- Praxisorientierte Workshops, Experimentierstationen und Impulse bei „Science-Show“
- Gemeinsamer Aktionstag von MINT Tirol, Bildungsdirektion für Tirol, Pädagogische Hochschule Tirol und Land Tirol
- Drei Jahre MINT-Koordination Tirol: Mehr als 12.000 teilnehmende SchülerInnen und 300 geförderte Projekte
Roboter programmieren, Drohnen durchs Klassenzimmer steuern und kleine Kraftwerke bauen: In Tirols Bildungseinrichtungen sind MINT-Angebote längst im Aufwind. Genau diese Begeisterung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) vermittelte gestern, Montag, der erste MINT-Future-Day an der Pädagogischen Hochschule Tirol (PH Tirol). Die Veranstaltung bot rund 200 ElementarpädagogInnen und Lehrkräften aller Schulstufen eine Plattform, um neue Unterrichtsmöglichkeiten kennenzulernen und bestehende MINT-Angebote weiterzuentwickeln. Das Netzwerk MINT Tirol, das zugleich drei Jahre MINT-Koordinationsstelle feierte, veranstaltete den Aktionstag in Kooperation mit dem Land Tirol, der Bildungsdirektion für Tirol und der PH Tirol.
Startschuss für neue MINT-Angebote an Tirols Kindergärten und Schulen
„Der Future-Day hat gezeigt, dass MINT schon lange kein Zukunftsthema mehr ist. Tirol geht hier voran: In allen Bezirken gibt es bereits flächendeckende Angebote an unseren Schulen und Kindergärten“, verweist Bildungslandesrätin Cornelia Hagele auf die landesweite MINT-Offensive. Der Schwerpunkt liegt neben Workshops auf dem Ausbau von sogenannten Spürnasenecken im Elementarbereich und MINT-Laboren an den Schulen. Dafür stehen 2025 rund 1,3 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung.
Der MINT-Future-Day griff diese Entwicklungen auf: In Workshops zu Themen wie Raumluft und 3D-Druck, Impulsvorträgen, MINT-Messeständen und zahlreichen „MI(N)Tmach“-Programmen erhielten die PädagogInnen Einblicke in unterschiedliche Bildungsangebote. „Upcycling von Plastikmüll bis zur nachhaltigen Bienenzucht – MINT-Themen durchdringen alle Lebensbereiche. Wir wollen unsere Pädagoginnen und Pädagogen ermutigen, diese Themen von der Elementar- bis zur Sekundarstufe lebendig zu vermitteln. Genau das hat der erste MINT-Future-Day geschafft“, zeigt sich LRin Hagele begeistert. Die Veranstalter unterstützten unter dem Titel „Mission MINT“ auch den Weg zum MINT-Gütesiegel, das an besonders engagierte Bildungseinrichtungen vergeben wird. Derzeit gibt es in Tirol 62 MINT-Gütesiegelschulen und vonseiten des Bundes vier zertifizierte MINT-Regionen (Landeck, Osttirol, Kitzbühel und Kufstein).
Doppeljubiläum: Drei Jahre MINT-Koordination Tirol – zehn Jahre Verein „klasse!forschung“
In den vergangenen drei Jahren konnte die MINT-Koordination Tirol eine erfreuliche Bilanz verbuchen: Die Tiroler MINT-Schecks (siehe dazu die Pressemeldung vom 3. November 2025) trugen bei, insgesamt mehr als 300 Projekte in Schulen, Horten und Kindergärten umzusetzen und rund 12.000 Kinder und Jugendliche für MINT zu begeistern. Außerdem wurden elf Spürnasenecken (speziell für die Elementarpädagogik konzipierte MINT-Lernbereiche) in allen Tiroler Bezirken eingerichtet. Operativ ist die MINT-Koordination Tirol beim Verein „klasse!forschung“ angesiedelt, der am MINT-Future-Day zudem sein zehnjähriges Bestehen feierte.
Mit mehr als 1.000 Bildungsaktivitäten seit der Vereinsgründung 2014 und über 25.000 Teilnahmen von SchülerInnen bringt „klasse!forschung“ aktuelle Themen aus Wissenschaft und Technik direkt in Tiroler Schulen und Kindergärten. Elisabeth Lukasser-Vogl, Leiterin der MINT-Koordination Tirol und Geschäftsführerin des Vereins, erklärt dazu: „Mit dem MINT-Future-Day ist es gelungen, Pädagoginnen und Pädagogen von der Elementarstufe bis zur Matura mit wissenschaftlicher Expertise und engagierten Tiroler MINT-Anbieterinnen und -Anbietern zu vernetzen. Das vielfältige Programm bot Raum für Austausch, Inspiration und gegenseitiges Lernen. Dieses Event steht exemplarisch für die interdisziplinäre MINT-Nachwuchsarbeit, die ‚klasse!forschung‘ seit nunmehr zehn Jahren vorantreibt – und die im Rahmen der MINT-Koordination gezielt gebündelt und weiterentwickelt wird.“
MINT-Weiterbildung an der PH Tirol
Über den MINT-Future-Day hinaus bietet auch die PH Tirol für PädagogInnen ein reichhaltiges Programm an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten – dabei wird MINT um das Themenfeld Kunst ergänzt. Angebote sind dabei Vorträge, Workshops oder Lernwerkstätten in den MIN(K)T-Fächern. „Der Code des MINT-Denkens ist für die PH Tirol klar definierbar: problemlösend, vernetzend, kritisch. Selbstverständlich bringen wir auch jenen Teams vollen Respekt entgegen, die das Programm in ihrem pädagogischen Feld als ‚MINKT‘ bezeichnen, wobei das ‚K‘ als eine der K-Schlüsselkompetenzen für ‚Kreativität‘ oder für die inhärente Reflexionsebene ‚Kunst‘ steht“, erklärt der Vizerektor für Studium und Lehre der PH Tirol Gregor Örley.
Außerdem beteiligt sich die PH Tirol an Initiativen wie „Imst – Innovationen Machen Schulen Top“, entwickelt gemeinsam mit der Universität Innsbruck Unterrichtsmaterialien für Mittelschulen im Bereich MIN(K)T, führt internationale Erasmus-Projekte durch, an denen sich LehrerInnen aller Schultypen aus Tirol beteiligen können, und bietet Schulentwicklung zum Thema MINT an. Ein Highlight im Bereich der Fort- und Weiterbildungen ist der neu konzipierte österreichweite Hochschullehrgang „HLG MINT“, für den die PH Tirol u. a. das Modul „Experimente im MINT-Unterricht“ organisiert. Der HLG MINT lädt Lehrpersonen zu einer modernen, praxisnahen Weiterbildung ein, die in sechs spannenden Modulen – von Nachhaltigkeit bis KI – frische Ideen und starke MINT-Kompetenzen für den Unterricht liefert.
MINT-Koordination Tirol
Die MINT-Koordination Tirol ist zentrale Umsetzungsstelle der MINT-Strategie des Landes und wird von der ARGE „MINT-Bildung Tirol“ getragen. In dieser Arbeitsgemeinschaft bündeln das Land Tirol, die Arbeiterkammer Tirol, die Wirtschaftskammer Tirol, die Industriellenvereinigung Tirol und der ÖGB Tirol ihre Kräfte, um MINT-Themen entlang der gesamten Bildungskette – vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung – zu stärken. Die Koordinationsstelle bündelt MINT-Angebote auf der Online-Plattform www.mint-tirol.at und unterstützt Bildungseinrichtungen bei der Umsetzung innovativer MINT-Projekte.




