- Euregio-Rat der Gemeinden tagte im Vorfeld von Vorstand und Versammlung
- Gremium stärkt überregionale Zusammenarbeit auf Gemeindeebene
- Neues Handbuch für GemeinderätInnen informiert über Wissenswertes rund um Euregio und EU-Förderprogramme
Am 1. Oktober übernimmt das Land Tirol offiziell den Vorsitz der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Bereits gestern, Mittwoch, kam der Euregio-Rat der Gemeinden zu seiner letzten Sitzung unter Südtiroler Präsidentschaft am Euregio-Sitz in Bozen zusammen. Dabei erfolgte auch dort der turnusgemäße Vorsitzwechsel: Der Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, Karl-Josef Schubert, folgt auf Andreas Schatzer, der die vergangenen zwei Jahre den Vorsitz als Vertreter des Südtiroler Gemeindeverbandes innehatte. Der Euregio-Rat der Gemeinden wurde 2021 unter Tiroler Vorsitz ins Leben gerufen, um die kommunale Zusammenarbeit innerhalb der Euregio zu stärken. Im Rahmen der Sitzung wurde nun auch ein neuer Euregio-Leitfaden für GemeinderätInnen vorgestellt, der als praxisnaher Wegweiser für die Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg dienen soll.
Euregio noch näher an die BürgerInnen bringen
„Die Gemeinden haben den direktesten Kontakt zur Bevölkerung. Als Bindeglied zur Euregio haben wir 2021 den Euregio-Rat der Gemeinden geschaffen. Der neue Leitfaden soll dieses Band inhaltlich stärken“, dankte der amtierende Euregio-Präsident, Südtirols LH Arno Kompatscher für die bisherige konstruktive Zusammenarbeit. Tirols LH und Gemeindereferent Anton Mattle betont: „Der Euregio-Rat der Gemeinden stärkt die Zusammenarbeit zwischen Tirol, Südtirol und dem Trentino. Indem die Gemeinden noch enger und vor allem auch langfristig miteinander kooperieren, machen wir die Euregio für die Bürgerinnen und Bürger noch mehr erleb- und spürbar.“
Für den neuen Vorsitzenden Schubert steht vor allem die konkrete Umsetzung im Mittelpunkt: „Wir wollen Projekte greifbar machen – von Förderungen bis zu Vernetzung. Der Euregio-Gedanke soll in jeder Gemeindestube spürbar sein.“ Schatzer blickt auf die Südtiroler Präsidentschaft zurück: „Mit dem Euregio-Handbuch für Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, dem Euregio-Gemeindetag zum Thema Digitalisierung und mit neuen Gemeindepartnerschaften wurde die Rolle der Gemeinden als tragende Säule der Euregio nachhaltig gestärkt.“
Praktische Infos für 9.000 GemeindevertreterInnen
Der Leitfaden geht an rund 9.000 GemeinderätInnen in der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino. Er bietet nicht nur Orientierung über Geschichte, Entwicklung, Strukturen und Aufgaben der Euregio, sondern enthält auch praktische Informationen für die kommunale Arbeit – etwa zu bestehenden EU-Förderprogrammen für Gemeinden.
Das Handbuch entstand im Rahmen des von der EU geförderten Interreg-Projekts „Fit for Cooperation“ unter Leitung des Südtiroler Gemeindeverbandes gemeinsam mit den Gemeindeverbänden von Tirol und Trentino.
Neue Vollmitglieder aus ladinischen Gemeinden
Ein weiterer Punkt der Sitzung des Euregio-Rats der Gemeinden betraf die Aufnahme der ladinischen Gemeinden Fodom/Buchenstein, Col/Verseil und Anpez/Hayden, die außerhalb des Euregio-Gebiets liegen. Mit einer Satzungsänderung sollen sie künftig Vollmitglieder werden.
Zudem wurde das Projekt „Legitimult – legitimate crisis governance in multilevel systems” präsentiert, das von Eurac Research Bozen im Rahmen des Horizon-Europe-Programms entwickelt wurde. Es untersuchte das Corona-Krisenmanagement in 31 europäischen Demokratien und zeigte, dass Legitimität vor allem durch Transparenz, Koordination und BürgerInnenbeteiligung entsteht. Auf Basis dieser Erkenntnisse erarbeitete das Projekt praxisorientierte Empfehlungen für ein zukunftsfähiges Krisenmanagement.