Sanierung des Lermooser Tunnels: Zweite Röhre zur Bewilligung

Tunnelsicherheit und Entlastung vom Ausweichverkehr durch eine zweite Röhre beim Lermooser Tunnel

  • Rückreiseverkehr: Stau auf B 179 durch deutsche Grenzkontrollen erwartet
  • Alle verfügbaren Kräfte im Einsatz; Fahrverbote werden kontrolliert
  • Belagssanierung bei Wengle (Gemeinde Bichlbach) abgeschlossen 

Eines der stärksten Reisewochenenden des Jahres steht bevor. Mit Ende der Pfingstferien in Bayern ist mit massivem Rückreiseverkehr durch ganz Tirol, insbesondere auch auf der Fernpassstrecke, Richtung Norden zu rechnen. Die Grenzkontrollen in Deutschland verschärfen die Situation zusätzlich.

„Im Zuge des Fernpass-Pakets setzen wir eine Reihe von Maßnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Reiseverkehrs und zur Entlastung der Bevölkerung. Ein solch enormes Reisewochenende überfordert die Infrastruktur in Tirol aber jedenfalls, insbesondere in Kombination mit den deutschen Grenzkontrollen. Eine wichtige Maßnahme ist und bleibt die zweite Röhre beim Lermooser Tunnel, um die Anrainergemeinden zu schützen und die Tunnelsicherheit herzustellen“, erklärt LHStv Josef Geisler. Das Bauvorhaben zweite Röhre Lermooser Tunnel mit Kosten von 250 Millionen Euro (Preisbasis 2023) wurde nun bei der Behörde eingereicht. Die straßenrechtliche Verhandlung soll gegen Ende des Sommers stattfinden. 

Dass das bevorstehende Wochenende mit hohem Verkehrsaufkommen, starkem Rückreiseverkehr, gepaart mit deutschen Grenzkontrollen eine enorme Herausforderung wird, stellt auch LR René Zumtobel klar. „Gemeinsam mit der Polizei werden zu den umfangreichen Maßnahmen am Brennerkorridor auch auf der B 179 Fernpassstraße und der B 189 Mieminger Straße wieder alle verfügbaren Kräfte im Einsatz sein und die bestehenden Fahrverbote kontrollieren. So werden in den Bezirken Reutte und Imst acht Straßenaufsichtsorgane ihren Dienst verrichten und die Gemeindestraßen vom Durchzugsverkehr möglichst freihalten. Der Rückreiseverkehr Richtung Norden wird uns definitiv alle fordern.“

Zweite Röhre und Fernpasstunnel bringen Umleitungsmöglichkeiten

Neben den geforderten Standards für die Tunnelsicherheit ist die zweite Röhre beim Lermooser Tunnel vor allem zum Schutz der AnrainerInnen bei Unfällen oder baulich bedingten Sperren einer Röhre unbedingt notwendig. Anstatt einer Umleitung durch das Ortsgebiet von Lermoos und Biberwier kann der Verkehr dann im Gegenverkehr durch die andere Tunnelröhre abgewickelt werden. 

Eine Umleitungsmöglichkeit bei Naturereignissen oder Unfällen entsteht auch am Fernpass. Wenn an einem verkehrsstarken Wochenende wie diesem auf der Passstrecke etwas passiert, führt dies zu zusätzlichen umfangreichen Verkehrsbehinderungen“, ist sich Klaus Gspan, Geschäftsführer der Fernpassgesellschaft, sicher. „Nach Realisierung des Fernpasstunnels haben wir auch hier eine Alternative für diesen wichtigen Streckenabschnitt. Nur mehr bei einer notwendigen Tunnelsperre wird der gesamte Verkehr dann über die Passstraße geleitet.“ 

Welche Auswirkungen Störstellen beispielsweise aufgrund von Belagssanierungsarbeiten haben, hat sich in den letzten Tagen auf der B 179 im Bereich Wengle gezeigt. Aufgrund des schlechten Wetters konnten die finalen Asphaltierungsarbeiten erst im Laufe dieser Woche durchgeführt und am Mittwoch beendet werden. Die Folge waren große Zeitverluste. „Ob geplant oder ungeplant – gerade auf der erhaltungsintensiv und für Naturereignisse anfälligen Passstrecke, ist in Zukunft öfter mit vergleichbaren Situationen zu rechnen. Durch den Fernpasstunnel können wir die Verlässlichkeit und Sicherheit der Anbindung des Außerferns an den Zentralraum erhöhen“, erläutert Gspan. Künftig wird die Fernpassstraße GmbH für die betriebliche und bauliche Erhaltung der B 179 Fernpassstraße verantwortlich sein. 

„Tirol ist ein vom Durchzugsverkehr stark belastetes Land. Das zeigt sich gerade dieser Tage. Wir tun alles, um die negativen Auswirkungen zu begrenzen und die heimische Bevölkerung zu schützen. Das Fernpass-Paket hat jedenfalls das Ziel, den Verkehr verträglich und sicher für die Bevölkerung entlang der Fernpassroute, aber auch für die Verkehrsteilnehmenden abzuwickeln“, bekräftigen LHStv Geisler und LR Zumtobel abschließend.