- Website www.sozialroutenplan.at/tirol liefert Überblick über soziale Unterstützungsleistungen in Tirol
- Gezielte Suche nach Thema und Region für Hilfesuchende und Fachkräfte
- Unter Leitung von Universität Innsbruck von 22 Einrichtungen aus Forschung, Sozialarbeit und IT sowie mit Beteiligung von NutzerInnen entwickelt
- Verein unicum:mensch betreut Sozialroutenplan, Land Tirol unterstützt im Jahr 2025 mit 35.000 Euro
In Tirol gibt es ein breites Spektrum an sozialen Unterstützungsangeboten – Menschen, die auf der Suche nach dem passenden Angebot sind, können dabei auch schnell den Überblick verlieren. Nun liegt eine Lösung vor: Mit dem Sozialroutenplan Tirol gibt es erstmals eine digitale Informationsplattform, die das tirolweite Hilfsangebot bündelt und Orientierung schafft. Über eine benutzerInnenfreundliche Such- und Filterfunktion können Hilfesuchende, Angehörige und Fachkräfte gezielt themen- und ortsspezifische Unterstützung finden: von den Bereichen Finanzen, Gesundheit, Beziehung und Gewalt über Wohnen und Recht bis hin zu spezifischen Angeboten für Menschen mit Behinderungen oder für Kinder und Jugendliche. Die Informationen sind barrierefrei zugänglich und neben Deutsch in neun Fremdsprachen verfügbar. Damit die Plattform immer aktuell und qualitätsgesichert bleibt, wird sie vom Verein unicum:mensch betreut. Das Land Tirol unterstützt das Projekt im Jahr 2025 mit 35.000 Euro. Heute, Montag, wurde der Sozialroutenplan von Soziallandesrätin Eva Pawlata, Projektleiter Andreas Exenberger von der Universität Innsbruck und Hannes Lichtner, Geschäftsleiter der Interessensvertretung für Menschen mit Behinderungen, ÖZIV Tirol, präsentiert.
„Soziale Sicherheit beginnt mit guter Information. Der Sozialroutenplan ist ein wichtiges Instrument, über das Menschen in ganz Tirol rasch und gezielt die Unterstützung finden können, die sie brauchen. Die zentrale, digitale Plattform ist flexibel, niederschwellig und barrierefrei – und zeigt, dass soziale Teilhabe nur dann gelingt, wenn alle Zugang zu Informationen haben, unabhängig von Sprache, Behinderung oder Lebenssituation“, betont LRin Pawlata.
„Der Sozialroutenplan liefert Informationen zu Beratungsstellen, Angeboten und Voraussetzungen. Er ist damit ein innovatives und nachhaltiges Beispiel für partizipative Forschung und bedarfsorientierte Digitalisierung im Sozialbereich – mit direktem Nutzen für Betroffene, Beratende, Helfende und die Gesellschaft insgesamt“, führt Exenberger aus, der an der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der Universität Innsbruck sowie als Vizepräsident bei unicum:mensch tätig ist.
Forschung trifft Praxis – Sozialroutenplan als Gemeinschaftsprojekt
Der Sozialroutenplan Tirol ist Teil des digitalen Sozialroutenplans für Westösterreich. Dieser wurde unter der Leitung der Universität Innsbruck von insgesamt 22 Einrichtungen aus Tirol, Vorarlberg und Salzburg entwickelt – darunter fünf wissenschaftliche Partner, drei IT-Unternehmen und 14 Sozialeinrichtungen wie der ÖZIV Tirol. Gemeinsam mit potenziellen NutzerInnen wurde eine Plattform entwickelt, die möglichst einfach zugänglich und verständlich ist. „Barrierefreiheit, Usability und Anti-Diskriminierung sind die zentralen Grundprinzipien des Sozialroutenplans und waren auch bei der Entwicklung ein Kernanliegen. Die Plattform wird auch für die Einrichtungen selbst einen großen Mehrwert bringen – durch mehr Sichtbarkeit und die Möglichkeit, sich mit ähnlichen Organisationen zu vernetzen“, sagt Lichtner.
Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren wurde von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Rahmen des Programms „Laura Bassi 4.0“ gefördert. Es basiert auf der gedruckten Broschüre Sozialroutenplan, die seit 2004 für die Stadt Innsbruck angeboten und vom Verein unicum:mensch aktualisiert wird. Der digitale Sozialroutenplan sieht auch die Möglichkeit vor, die Datenbankeinträge in eine Druckvorlage zu übertragen – so können bei Bedarf entsprechende Printprodukte erstellt werden.