- Aktionstag am 28. September macht auf Rechte gehörloser Menschen aufmerksam
- Live-Untertitel von „Tirol heute“ erfüllt langjährige Forderung von Landesregierung und Tiroler Landtag
- Regelmäßiger Landes-Einsatz von GebärdensprachdolmetscherInnen bei Veranstaltungen, Landtagssitzungen und Filmen – auch beim Tag offenen Tür 2025
- Für Menschen mit Hörbehinderung: Induktionsschleifen und mobile Höranlangen im Landhaus
Am letzten Sonntag im September – heuer am 28. – wird weltweit der Tag der Gehörlosen begangen. Der vom Weltverband der Gehörlosen ins Leben gerufene Aktionstag macht auf die Anliegen, Bedürfnisse und Rechte gehörloser Menschen aufmerksam. Eine zentrale Rolle dabei spielt die Gebärdensprache, die für viele Betroffene Erstsprache und wichtiger Teil ihrer Identität ist. Seitens des Landes begrüßt man die nun startende Live-Untertitelung von „Tirol heute“ des ORF – eine langjährige Forderung auch von LH Anton Mattle und bereits 2020 Gegenstand einer Entschließung des Tiroler Landtags. Auch in seinen eigenen Zuständigkeitsbereichen arbeitet das Land Tirol laufend daran, die Barrierefreiheit und Inklusion zu verbessern und damit Zugang für alle zu schaffen. So sind bei Gesprächen und Veranstaltungen, aber auch bei Teilen der Sitzungen des Tiroler Landtags sowie bei Live-Übertragungen des Landes GebärdensprachdolmetscherInnen im Einsatz. Auch beim diesjährigen Tag der offenen Tür im Landhaus ist die Gebärdensprache wieder ein fester Bestandteil des Programms. Für Menschen mit einer Hörbehinderung wird technische Unterstützung durch Induktionsschleifen und mobile Höranlagen angeboten.
„Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass die öffentlichen Angebote weitestgehend barrierefrei sind. Dazu zählen Nachrichten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk genauso wie Dienstleistungen und Dokumente des Landes. Maßnahmen wie der Einsatz von Gebärdensprache und Hörunterstützungssystemen sind dabei wichtige Schritte, um eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am öffentlichen Leben zu fördern“, betont LH Anton Mattle.
„Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen im Land Tirol, dass über viele Jahren hinweg gemeinsam mit Betroffenen an der Verbesserung der umfassenden Barrierefreiheit gearbeitet wurde und wird. Dies ist auch eine der Maßnahmen des Tirol Konvents“, erklärt Isolde Kafka, Leiterin der Servicestelle Gleichbehandlung und Antidiskriminierung des Landes Tirol.
Gebärdensprache live beim Tag der offenen Tür
Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist seit 2005 in der Verfassung als eigenständige Sprache anerkannt. Bei Bedarf können für Gespräche mit Landesbediensteten GebärdensprachdolmetscherInnen angefordert werden – dasselbe gilt für den Tiroler Landtag. Auch für Veranstaltungen, Sitzungen, Pressekonferenzen mit Live-Übertragungen oder den alljährlichen Tag der offenen Tür wird regelmäßig eine Übersetzung in Gebärdensprache angeboten.
Beim Tag der offenen Tür 2025 werden neben der Eröffnung auch Programmpunkte wie die Vorführung des Einsatzkommandos Cobra und das Kinderprogramm von GebärdendolmetscherInnen begleitet. Zudem stehen insgesamt vier DolmetscherInnen am gesamten Tag unterstützend zur Verfügung. Sie begleiten bei Bedarf beispielsweise bei Führungen oder Gesprächen an Informationsständen.
Eine Auswahl von Filmproduktionen des Landes, die auch als Gebärdensprachvideos umgesetzt wurden, findet sich unter www.tirol.gv.at/gebaerdensprachvideos.
Flexibel unterwegs mit den mobilen Höranlagen
Es gibt unterschiedliche Grade von Hörbeeinträchtigungen – von leichter Schwerhörigkeit bis zu Gehörlosigkeit. Induktionsschleifen und mobile Höranlagen sind insbesondere für Menschen mit Hörgeräten oder Cochlea Implantaten (CI) bedeutsam. Mit handelsüblichen Kopfhörern können die mobilen Höranlagen aber auch von unversorgten schwerhörigen bzw. normalhörenden Menschen verwendet werden.
Bereits 2008 wurden im Großen Saal des Landhauses Induktionsschleifen verbaut, 2019 im Zuge des Umbaus auch im Medienraum. Als Ergänzung dazu wurden vor zwei Jahren fünf mobile Höranlagen angeschafft, die flexibel und einfach handhabbar sind. Sie stehen Landesbediensteten für Gespräche mit Menschen mit Hörschwäche zur Verfügung, können aber auch bei Schulungen oder anderen Veranstaltungen eingesetzt werden. Erstmals zum Einsatz kamen die mobilen Höranlagen erfolgreich beim Tag der offenen Tür 2023 und auch heuer stehen sie wieder zur Verfügung. Bei den Sitzungen des Tiroler Landtags gehören sie mittlerweile bereits zur Standardausstattung.
Wie mobile Höranlagen funktionieren, erklärt ein Landes-Film auf YouTube.
Weitere Maßnahmen für Barrierefreiheit
Zu weiteren Maßnahmen des Landes Tirol zählen auch barrierefreies Planen und Bauen, digitale Barrierefreiheit sowie Inhalte in Leichter Sprache. Alle Informationen dazu finden sich unter www.tirol.gv.at/Selbstbeschreibung-Barrierefreiheit.