Tirols Netzbetreiber praktizieren und intensivieren Zusammenarbeit

Netzbetreiber nutzen Synergien zum Wohle der Tiroler NetzkundInnen

  • Tiroler Verteilnetzkooperation seit 25 Jahren aktiv
  • Kostenersparnis durch Zusammenarbeit: 26 Millionen Euro bei Smart-Meter-Beschaffung
  • LHStv Geisler klar gegen österreichweit einheitliche Netztarife
  • Netztarife in Tirol inflationsbereinigt ein Viertel unter dem Vergleichswert aus dem Jahr 2000

Tirols Netzbetreiber werden ihre bestehende und gute Zusammenarbeit in den Bereichen Beschaffung, Netzmanagement und Kundenservice weiter ausbauen. Das ist das Ergebnis eines Tirol-2050-Dialogs der heimischen Verteilnetzbetreiber auf Einladung von LHStv Josef Geisler. Rund 25 regional oder lokal tätige Verteilnetzbetreiber, vielfach Stadt- oder Gemeindewerke, sorgen in Tirol neben der TINETZ für leistungsfähige Netze und eine sichere Stromversorgung.

Die Energiewende stellt die Stromnetze und damit die Netzbetreiber vor große Herausforderungen. Vor allem die volatile Stromerzeugung aus Photovoltaik belastet die Netze. „Die Tiroler Netzbetreiber sind gefordert, diese Herausforderung so effizient wie möglich zu bewältigen und alle Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zum Wohle der Stromkundinnen und Stromkunden zu nutzen. Ich sehe die Zukunft weiterhin in der Kooperation“, begrüßt Energiereferent LHStv Josef Geisler die Bereitschaft der Verteilnetzbetreiber zur intensiven Zusammenarbeit in Sinne von Tirol 2050 energieautonom. Die regionalen und lokalen Netzbetreiber seien nahe an den KundInnen, kennen die Gegebenheiten vor Ort und bieten persönliche AnsprechpartnerInnen. 

26 Millionen Euro Einsparung bei Smart Metern

Dass die Zusammenarbeit in der Vergangenheit bereits gut funktioniert hat, zeigt sich in vielen Bereichen, so etwa auch bei den Smart Metern, den intelligenten Stromzählern. „Durch die gemeinsame Ausschreibung und Beschaffung konnten wir für die Tiroler Kundinnen und Kunden den beachtlichen Kostenvorteil von in Summe 26 Millionen Euro erzielen“, freuen sich die Vertreter von TINETZ, IKB und Energie West. Diese arbeiten in der Plattform „Tiroler Verteilernetzkooperation“ seit 25 Jahren intensiv zusammen und beschaffen Betriebsmittel wie Kabel, Verteiler, Sicherungen, Trenner, Stahlrohrmaste, Trafos, Stationen und vieles mehr gemeinsam. Zudem gibt es eine gut funktionierende Zusammenarbeit bei der Störungsaushilfe und in Krisensituationen. 

Gemeinsam gegen Cyberangriffe 

Ein Handlungsfeld, in dem man künftig noch intensiver zusammenarbeiten will, um weitere Synergien zu nutzen, ist die Cybersicherheit. Nicht nur in Tirol, auch österreichweit kooperieren die Netzbetreiber bereits intensiv, um sich gegen Cyberangriffe und die Stromnetze als kritische Infrastruktur zu schützen sowie die Kosten für diese Sicherheitsaufwendungen zu minimieren. Die erfolgreiche Zusammenarbeit soll auch bei der Beschaffung der Smart Meter der nächsten Generation fortgesetzt werden. Auch will man künftig stärker gemeinsam über die Aufgaben und Leistungen der Netzbetreiber informieren. 

Tirol profitiert von frühem Netzausbau

Eine Absage erteilt LHStv Geisler den Bestrebungen einzelner Bundesländer, die Netzausbaukosten auf das gesamte Bundesgebiet umzulegen: „Tirol hat seine Hausaufgaben in der Vergangenheit immer gemacht und mit dem Ausbau der Wasserkraft auch früh und kontinuierlich in den Netzausbau und die Netzstabilität investiert. Ein österreichweit einheitlicher Netztarif wäre klar zum Nachteil der Tirolerinnen und Tiroler und ist deshalb nicht zu akzeptieren.“ Inflationsbereinigt und ohne Steuern und Abgaben ist der Netztarif in Tirol heute um ein Viertel niedriger als noch im Jahr 2000. Ein Drittel der Stromrechnung entfällt auf die Netznutzung, 39 Prozent macht die Energie aus. Steuern und Abgaben schlagen sich mit 28 Prozent zu Buche. 

Günstige Strom- und Netztarife

Festgesetzt werden die Netzgebühren von der E-Control, nicht von den Netzbetreibern selbst. Basis für die Tarifkalkulation sind die getätigten Investitionen. Für die Mehrheit der KundInnen in Tirol werden die Netzkosten im kommenden Jahr um 3,77 Euro pro Monat steigen. Damit liegt Tirol bei den Netzgebühren weiterhin deutlich unter dem Österreichschnitt. Zudem bietet der Landesenergieversorger TIWAG aktuell den günstigsten Strom-Energiepreis (Arbeitspreis) aller österreichischen Landesenergieversorger. 

„Tirol ist in einer guten Ausgangsposition, was den Anteil erneuerbarer Energie in der Stromproduktion und die Netzinfrastruktur anlangt. Das heißt aber nicht, dass wir uns ausrasten können. Wir müssen auch in den kommenden Jahren in die Unabhängigkeit unserer Energieversorgung investieren und so auch Wertschöpfung für unser Land generieren. Das wollen wir tun, indem wir eng zusammenarbeiten und alle Synergien nutzen“, fasst Energielandesrat LHStv Geisler das Ergebnis des Netzbetreiber-Dialogs Tirol 2050 energieautonom in den Räumlichkeiten der Energieagentur Tirol zusammen.