Tirols Schulen beeindrucken mit Ideen zur Nachhaltigkeit

Schulprojekte ausgezeichnet: Verleihung des 2. Tiroler Nachhaltigkeitspreises des Netzwerks BiNE Tirol (Bildung für nachhaltige Entwicklung)

  • Engagement für mehr Nachhaltigkeit: VS Josef Schweinester Telfs, Praxismittelschule Zams und PTS Schwaz erhielten den Nachhaltigkeitspreis
  • Innovationsgeist und Verantwortungsbewusstsein – insgesamt 21 Einreichungen von Schulen aus ganz Tirol

Kompostieren, Strom sparen, Müll vermeiden – was nach Herausforderungen der Erwachsenenwelt klingt, beschäftigt längst schon Tirols Klassenzimmer. Mit Begeisterung und Erfindergeist widmeten sich zahlreiche SchülerInnen im vergangenen Schuljahr Themen wie Klimaschutz, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit. Beim 2. Tiroler Nachhaltigkeitspreis, den das Netzwerk BiNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) kürzlich verlieh, haben sich heuer gleich 21 Schulprojekte beworben – knapp doppelt so viele wie bei der Erstauflage im vergangenen Jahr. Drei Initiativen aus Telfs, Zams und Schwaz konnten sich in der Finalrunde durchsetzen und wurden nun mit dem begehrten Nachhaltigkeitspreis an der Universität Innsbruck ausgezeichnet. 

Für mehr Nachhaltigkeit: 21 eingereichte Schulprojekte

„Ob Energieverbrauch, Upcycling oder Lerngruppen – die Tiroler Schulen beeindrucken mit Ideenreichtum, Kreativität und Mut zu eigenen Lösungen. Die Bandbreite der Siegesideen zeigt, mit wie viel Begeisterung unsere Kinder und Jugendlichen sich den drängenden Fragen unserer Zeit stellen“, betont Bildungslandesrätin Cornelia Hagele. „Das große Engagement der Schulen und Lehrkräfte beweist, wie wichtig Bildung für nachhaltige Entwicklung ist – nicht nur für die Klassengemeinschaft, sondern für unsere ganze Gesellschaft.“

Auch Klimaschutzlandesrat René Zumtobel zeigt sich beeindruckt: „Das Netzwerk BiNE bringt 35 Partnerinstitutionen zusammen – das ist gelebte Zusammenarbeit für eine nachhaltige Bildungslandschaft. Die Kinder und Jugendlichen zeigen, dass sie bereit sind, anzupacken – im digitalen Alltag, in der Pause oder bei länderübergreifenden Projekten. Dieses Engagement für Nachhaltigkeit macht Mut!“

Eine Fachjury, bestehend aus VertreterInnen des Landes Tirol, der Universität Innsbruck, der Pädagogischen Hochschule Tirol, der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein sowie der Bildungsdirektion für Tirol, bewertete die 21 eingereichten Schulprojekte. Im Mittelpunkt der Beurteilung standen klar definierte Kriterien – etwa der Beitrag zur Lösung eines konkreten Nachhaltigkeitsproblems, das Aufzeigen globaler Zusammenhänge sowie die Entwicklung eines positiven Zukunftsbildes. 

Drei Siegesprojekte mit Vorbildwirkung

Schon bei den Jüngsten drehte sich alles um das Thema Kompost: In der Volksschule Josef Schweinester in Telfs untersuchten die Kinder den Bioabfall, trennten ihn korrekt und lernten, wie aus Resten wertvoller Humus wird. Besonders schön: Die gesamte Schule arbeitete schlussendlich gemeinschaftlich an dem Vorhaben. 

Wie viel Strom braucht eigentlich ein Smartphone? Und wie hoch ist der Energieverbrauch meines Laptops? An der 2. Klasse der Praxismittelschule Zams der KPH Edith Stein stand das Projekt „Sei Stromschlau!“ ganz im Zeichen der digitalen Nachhaltigkeit. Die SchülerInnen entwickelten eine eigene Website und produzierten Kurzfilme, um über den Stromverbrauch digitaler Medien aufzuklären und einfache Tipps zur Reduktion zu geben – ein gelungenes Beispiel für die Verknüpfung von Schulalltag, Technik und Klimaschutz.

International vernetzt zeigte sich das Projekt „EcoHarmony – Zero Waste Living“ der Polytechnischen Schule Schwaz. Im Rahmen eines Erasmus+-Projekts setzten sich die Jugendlichen mit Müllvermeidung, Upcycling und verantwortungsvollem Konsum auseinander. Ziel des englischsprachigen Projekts war es, Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu schaffen. Workshops, digitale Lernangebote und die Zusammenarbeit mit Schulen aus anderen Ländern machten die Aktion zu einem lebendigen Beispiel für grenzüberschreitende Nachhaltigkeit.

Zweite Plätze mit starkem Zeichen

Auch die drei zweitplatzierten Projekte setzten Maßstäbe: Die 4A-Klasse der Praxisvolksschule der PH Tirol lernte im Unterricht mehr über die „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen. Dabei wollten die Kinder selbst aktiv werden: Sie gestalteten am „FreiDay“ mehrere verschiedene Nachhaltigkeitsaktionen. An der Mittelschule Kettenbrücke verwertete die 3A-Klasse unter dem Motto „Rettet die Jause“ übrige Lebensmittel und verkaufte sie als gesunde Pausenbrote. Den Erlös aus dem Projekt spendeten die SchülerInnen an den Alpenzoo Innsbruck. Und an der BHAK/BHAS Imst begleiteten die Jugendlichen der ersten Klassen im Rahmen des Sozialprojekts „WIKI – Wir für Kinder Imst“ Volksschulkinder bei Hausaufgaben und organisierten ein gemeinsames Freizeitprogramm – ein gelungenes Beispiel für ein nachhaltiges Miteinander.


BiNE Tirol: Nachhaltigkeit als Bildungsschwerpunkt

Das Netzwerk „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BiNE Tirol) hat sich zum Ziel gesetzt, Bildungseinrichtungen bei der Vermittlung von Wissen und der Förderung von Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu unterstützen. Insgesamt sind unter der Leitung von Land Tirol, Universität Innsbruck, Pädagogischer Hochschule Tirol, Kirchlicher Pädagogischer Hochschule Edith Stein und Bildungsdirektion Tirol etwa 35 Institutionen Teil des Netzwerks.