- Appell für den Herbst: Wasserbehälter entleeren, gründlich reinigen und trocken lagern
- Einfache Maßnahmen, um die Verbreitung der Tigermücke ganzjährig zu verhindern
- Mit kostenloser App „Mosquito Alert“ Tigermücke und Co. identifizieren
Wenn die Temperaturen sinken, endet bekanntlich die Mückensaison – dennoch ist Vorsorge gefragt: Denn die Eier der Asiatischen Tigermücke können die kalten Monate überstehen und so die Verbreitung des Insekts im nächsten Frühjahr fördern. „Ein einziger vergessener Blumentopfuntersetzer reicht oft aus, um im Frühjahr wieder eine neue Generation von Tigermücken hervorzubringen“, betont Gesundheitsdirektorin Theresa Geley. Das Land Tirol ruft daher auf, im Herbst gezielt vorzubeugen und mitzuhelfen, die weitere Ausbreitung der invasiven Mückenart zu verhindern. Die größte Gefahr lauert nämlich oft im eigenen Garten oder auf dem Balkon: kleine Wasseransammlungen – beispielsweise in Blumentöpfen oder Gießkannen. Auch wenn das Risiko von Krankheitsübertragungen in Tirol derzeit gering ist, bleibt Prävention entscheidend. Denn Tigermücken können tropische Krankheitserreger wie Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Viren übertragen.
Wenige Millimeter reichen: Robuste Eier überwintern in Wasserstellen
„Die ausgewachsenen Tigermücken sterben im Winter ab – ihre Eier überleben allerdings monatelang Trockenheit und Kälte. Wer einige Tipps befolgt, kann verhindern, dass im nächsten Jahr wieder Tigermücken schlüpfen“, erklärt Gesundheitsdirektorin Geley und appelliert: „Wichtig ist: Wasserbehälter im Herbst nicht nur ausleeren, sondern gründlich abwischen und anschließend trocken lagern.“
Die Asiatische Tigermücke bevorzugt kleinste Wasserstellen als Brutplätze – etwa Regentonnen, Blumentopfuntersetzer, Vogeltränken, Gießkannen oder verstopfte Dachrinnen. Die Weibchen legen ihre Eier knapp über der Wasseroberfläche ab, wo sie auch dann haften bleiben, wenn das Wasser verdunstet. Diese Eier können daraufhin überwintern und auf das nächste Frühjahr warten – nach zehn bis 15 Tagen schlüpfen dann die Larven. Trotz ihrer Robustheit sind Tigermückeneier nicht frostresistent und können nach mehreren Tagen mit Minustemperaturen absterben.
Mit einfachen Tipps gegen die Verbreitung
„Die Herbstzeit ist entscheidend für die Eindämmung der Verbreitung von Tigermücken. Wenn wir jetzt etwas tun, verhindern wir, dass sich die Population im nächsten Sommer vergrößert“, erklärt Geley. Im heurigen Sommer wurden 238 Tigermückeneier in den Fallen der AGES (an drei Tiroler Standorten) gefunden.
Fünf wichtige Maßnahmen helfen, die Verbreitung und die Überwinterung der Tigermücke zu verhindern:
- Reinigen statt nur leeren: Wasserbehälter im Herbst nicht nur ausgießen, sondern gründlich auswischen und trocken lagern.
- Kleinstwasserstellen beseitigen: Schirmständer, Zaunrohre, Eimer, Blumentopfuntersetzer oder andere Hohlräume abdecken oder mit Sand füllen.
- Wasseransammlungen vermeiden: Gießkannen, Eimer oder Spielzeug so lagern, dass sich kein Wasser darin sammeln kann.
- Regentonnen verschließen: Wasserbehälter abdichten oder mit feinmaschigem Insektenschutzgitter bedecken.
- Dachrinnen reinigen: Verstopfte Rinnen und Abläufe von Laub und Schmutz befreien, um Wasseransammlungen zu vermeiden.
„Die Tigermücke kann sich nur dort ansiedeln, wo sie geeignete Brutplätze findet“, ergänzt Geley. „Mit wenigen Handgriffen lässt sich viel erreichen – so schützen wir nicht nur unsere eigene Umgebung, sondern tragen auch zur Gesundheitsvorsorge im ganzen Land bei.“
Stechmücken auf der Spur: App „Mosquito Alert“ unterstützt Monitoring
Auch in Tirol wird die Verbreitung der Tigermücke genau beobachtet. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) führt dazu ein österreichweites Gelsenmonitoring durch. Wer eine auffällige Mücke entdeckt, kann über die kostenlose App „Mosquito Alert“ ein Foto hochladen und so zur wissenschaftlichen Erfassung beitragen. Die Tigermücke ist kleiner als eine 1-Cent-Münze und an ihren weißen Streifen auf Beinen und Rücken leicht zu erkennen. ExpertInnen überprüfen verdächtige Funde, die anschließend in eine öffentliche Karte einfließen. Über die App „Mosquito Alert“ können nicht nur Tigermücken gemeldet werden, sondern auch andere eingeschleppte Arten wie die ähnlich aussehende Japanische oder Koreanische Buschmücke sowie die – in Österreich bislang noch nicht nachgewiesene – Gelbfiebermücke. Auch die heimische Gemeine Stechmücke kann erfasst werden. Sie gilt hierzulande als die größte Überträgerin von Krankheitserregern wie dem West-Nil-Virus.
Weitere Informationen zum Gelsenmonitoring der AGES finden sich unter www.ages.at/mensch/krankheit/infos-zu-gelsen-krankheiten.