Welttourismustag: Tirol setzt auf Qualität und Dialog mit der Bevölkerung

Welttourismustag am 27. September unterstreicht jährlich die Bedeutung des Tourismus

  • „Tiroler Weg“ als strategische Leitlinie für verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Tiroler Tourismus
  • Dialogformat „Tourismusforum on tour“ wird 2026 fortgesetzt
  • Mythen vs. Fakten: Kooperationsprojekt „F.acT“ soll Klarheit im Tourismus schaffen
  • Von barrierefreien Angeboten im Tourismus profitieren alle

In Tirol ist der Tourismus weit mehr als eine wirtschaftliche Größe – er ist direkt oder indirekt Arbeitgeber für zehntausende Menschen, von direkt im Tourismus angestellten Menschen bis hin zum bzw. zur örtlichen SpenglerIn oder BäckerIn. Der Tourismus ist Garant für Wertschöpfung in allen Regionen und trägt wesentlich zur hohen Lebensqualität im Land bei. Anlässlich des Welttourismustags am 27. September unterstreicht Tourismuslandesrat Mario Gerber die Bedeutung der Branche für Tirol: „Der Tourismus ist Lebensader und Zukunftsmotor für Tirol. Die touristischen Betriebe sichern nicht nur Arbeitsplätze, sondern schaffen auch Perspektiven für junge Menschen und stärken die regionale Wertschöpfung. Gleichzeitig gilt es, Herausforderungen unserer Zeit – beispielsweise zunehmend kurzfristige und wetterabhängige Buchungen auf der einen Seite sowie die Akzeptanz der Bevölkerung des Tourismus auf der anderen Seite – mit Qualität, Flexibilität und innovativen Konzepten zu begegnen. Unsere Betriebe sind hier gefordert und zeigen gleichzeitig enorme Innovationskraft und Einsatzbereitschaft. Genau das macht den Tiroler Tourismus so stark“, betont LR Gerber.

Tourismusforum on tour: Austausch mit der Bevölkerung

Die Tiroler Tourismusstrategie „Der Tiroler Weg – Perspektiven für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung“ bildet die Grundlage für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Branche. Ziel ist es, Wertschöpfung und Lebensqualität in Einklang zu bringen, Qualität vor Quantität zu stellen und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu stärken. 

Mit dem „Tourismusforum on tour“ wurde heuer eine Veranstaltungsreihe auf den Weg gebracht, die den Austausch in verschiedenen Regionen in den Mittelpunkt stellt. Die offenen Diskussionen mit BürgerInnen in den Bezirken Innsbruck-Land, Landeck, Lienz und Kitzbühel stießen bereits bisher auf große Resonanz. Themen waren dabei unter anderem der Arbeits- und Fachkräftemangel oder Verkehr und Mobilität. Das Format soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

„Wir wollen die Einheimischen zu Partnerinnen und Partner unserer Tourismusstrategie machen. Der Dialog mit der Bevölkerung ist daher ein zentraler Pfeiler. Nur wenn wir die Menschen in Tirol einbinden, wird Tourismus weiterhin eine gemeinsame Erfolgsgeschichte sein – Tourismus in Tirol funktioniert nur mit der Tiroler Bevölkerung“, sagt LR Gerber.

Weiteres Ziel: Transparenz mit Fakten schaffen

Darüber hinaus wurde heuer in Kooperation von Land Tirol, MCI | Die Unternehmerische Hochschule und der Universität Innsbruck „F.acT – Zentrum für Tourismus, Forschung und Medien“ gegründet. Ziel ist es, durch die verständliche Aufbereitung von Daten und Statistiken den faktenbasierten Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis im Tiroler Tourismus zu stärken. Hierbei stehen über verschiedenste touristische Themen hinweg aktuelle Forschungsarbeiten der Hochschulen, Statistiken und Praktiker-Einblicke im Fokus. So sollen Daten stärker ins Bewusstsein gerückt und zentrale Zukunftsthemen wissenschaftlich untersucht werden. „Transparenz und Fakten schaffen Vertrauen. Mit F.acT bringen wir Daten und Fakten auf den Tisch, schaffen Klarheit und fördern eine sachliche Diskussion“, erklärt der Tourismuslandesrat. 

Im Oktober startet F.acT das neue Format „F.acT Talks“. Dieses findet erstmals am 21. Oktober 2025 um 17 Uhr an der Universität Innsbruck (Sowi, Hörsaal 3) statt. Dabei tragen zwei Experten aus der Wissenschaft zum Thema „Mobilität & Tourismus“ vor. Darauf folgt eine offene Diskussion mit wissenschaftlich fundierten Stellungnahmen und interaktiver Teilnahmemöglichkeit. Künftig soll „F.acT Talks“ zweimal jährlich stattfinden. Nähere Informationen und Anmeldung unter www.fact.tirol

Barrierefreie Angebote als Qualitätsmerkmal im Tourismus

Wie im Strategiepapier „Tiroler Weg“ festgehalten, sind auch barrierefreie Angebote ein wesentliches Element von Qualität im Tourismus. Barrierefreiheit geht weit über Rollstuhlrampen hinaus: Sie betrifft unterschiedlichste Arten von Behinderungen – von motorischen Einschränkungen über Seh- und Hörbehinderungen bis hin zu psychosozialen Beeinträchtigungen – und muss speziell bei einem barrierefreien Tourismusangebot breit gedacht werden. 

Das beginnt bereits vor der Anreise mit digital barrierefreien Buchungs- und Hotelwebsites und geht weiter zu barrierefreien Unterkünften und Freizeitangeboten. Wie in sämtlichen Lebensbereichen profitieren alle Menschen von mehr Barrierefreiheit. So ist ein Rolli-tauglicher Wanderweg nicht nur für RollstuhlfahrerInnen attraktiv, sondern auch für Familien mit Kinderwägen, für ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, oder auch für Menschen, die temporär bewegungseingeschränkt sind, etwa nach einer Beinverletzung. 

„Barrierefreiheit stärkt die Qualität und Zukunftsfähigkeit unseres Tourismus. Wir wollen, dass Tirol für alle Menschen erlebbar ist – unabhängig von ihren individuellen Möglichkeiten. Deshalb denken wir Barrierefreiheit umfassend und sehen sie als Chance, neue Zielgruppen zu erschließen und gleichzeitig die Lebensqualität in unseren Regionen nachhaltig zu verbessern“, so LR Gerber abschließend.