Widmungsbilanz 2024: historisch niedrigster Bodenverbrauch in Tirol

Neuwidmungen um mehr als ein Drittel gesunken

  • Tirol setzt weiterhin auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Boden
  • Ganzheitlicher Ansatz für nachhaltige Flächennutzung

Tirol hat auch im Jahr 2024 seine Vorreiterrolle im sparsamen Umgang mit Grund und Boden bestätigt. Die neu gewidmeten Flächen sind im Vergleich zum Jahr 2022 von rund 96 Hektar um mehr als ein Drittel auf 60 Hektar gesunken – das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Datensammlung im Jahr 1976 und ein klarer Beleg für den nachhaltigen Kurs des Landes. 

„Wir wissen, dass Boden eine begrenzte und wertvolle Ressource ist, die wir für zukünftige Generationen erhalten müssen“, betont LHStv und Raumordnungsreferent Josef Geisler. „Deshalb setzt Tirol konsequent auf bodensparende Maßnahmen und eine nachhaltige Nutzung der Flächen.“ Die Tiroler Bodenpolitik baut dabei auf vier zentrale Säulen: sparsame Bodennutzung, Nachverdichtung und Sanierung bestehender Gebäude, die Aktivierung von Leerstand sowie der Schutz von Grün- und Freiflächen. 

Deutlicher Rückgang bei Widmungen

Bereits im vergangenen Jahr stellten sowohl die Österreichische Raumordnungskonferenz als auch die Umweltorganisation Greenpeace dem Land Tirol ein gutes Zeugnis in Sachen sorgsamem Umgang mit Grund und Boden aus. Die Widmungszahlen des vergangenen Jahres zeigen: Tirol setzt seine sparsame Bodenpolitik fort – im Jahr 2024 wurden deutlich weniger Flächen neu gewidmet als je zuvor, und der Versiegelungsgrad bleibt mit rund 1,5 Prozent sehr niedrig. 

„Wir erfüllen die Ziele der Österreichischen Bodenstrategie in Tirol zum wiederholten Male“, betont LHStv Geisler und führt weiter aus: „Unser Weg ist pragmatisch und bodenständig. Wir unterstützen Gemeinden und Menschen, die Verantwortung übernehmen. Wir haben die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen, damit eine geordnete und nachhaltige Entwicklung möglich ist – ohne den Boden unnötig zu belasten. Die Gemeinden, die die Widmungskompetenz haben, wenden die gesetzlichen Regelungen konsequent an und tragen die Bemühungen mit. Das bestätigen die aktuellen Zahlen“, spricht LHStv Geisler den Gemeindeverantwortlichen seinen Dank aus. 

Bodenschutz mit Maß und Ziel

Tirol bleibt ein Vorbild beim Bodenschutz – mit dem Ziel, die Balance zwischen Wachstum und Natur zu halten und den Boden als Lebensgrundlage für alle zu bewahren. Das heißt: Boden wird sparsam und effizient genutzt, Nachverdichtung sowie die Sanierung und Aktivierung bestehender Flächen haben Priorität. Die Aktivierung von Leerstand wird durch die Initiative „Sicheres Vermieten“ unterstützt. „Bodenverbrauch ist kein Selbstzweck – sondern immer Teil eines ausgewogenen Entwicklungsprozesses“, betont LHStv Geisler und erklärt weiter: „Wir wissen, dass es bei der Entwicklung von Gemeinden und Regionen unterschiedliche Interessen gibt. Tirol hat klare gesetzliche Vorgaben und Leitlinien, die Gemeinden bei der Raumplanung begleiten“, so LHStv Geisler. Seitens des Landes wird der Dialog mit den Gemeinden und allen Beteiligten gefördert, um bestmögliche Lösungen für Mensch und Natur zu finden. „Denn am Ende wollen wir eine nachhaltige Entwicklung, die sowohl Wirtschaft, Umwelt als auch den sozialen Zusammenhalt stärkt, damit auch kommende Generationen in einer lebenswerten und intakten Heimat wohnen und arbeiten können“, fasst LHStv Geisler abschließend zusammen.