AT-Alert: Im Ernstfall gut informiert

Jetzt informieren und im Ereignisfall über AT-Alert Bescheid wissen

  • Österreichweites Bevölkerungswarnsystem AT-Alert ermöglicht Warnungen für alle Betroffenen direkt auf das Mobiltelefon
  • App oder Anmeldung werden für AT-Alert nicht benötigt
  • AT-Alert in Tirol bereits bei drei Ereignissen zum Einsatz gekommen
  • Alle Infos zu AT-Alert auf Deutsch, Englisch und in Leichter Sprache: www.tirol.gv.at/at-alert
  • Ergänzung in Tirol: Pushmeldungen über Land Tirol-App

Ob schwerwiegende Unwetterereignisse, Unfälle mit gefährlichen Stoffen oder auch (lebens-)bedrohliche polizeiliche Situationen – im Ernstfall ist es wichtig, schnell informiert zu sein. Dafür gibt es seit Herbst 2024 das neue österreichweite Bevölkerungswarnsystem AT-Alert. In Tirol kam AT-Alert bisher bei drei Ereignissen zum Einsatz – bei starker Rauchentwicklung aufgrund eines Waldbrandes in Latsch/Südtirol im März, dem Großbrand bei einer Recycling-Anlage in Nußdorf-Debant im Juni und den Murenabgängen in Gschnitz im Juli. Sicherheitslandesrätin Astrid Mair will nun nochmals sensibilisieren: „Mit AT-Alert können wir schnell, zielgerichtet und flächendeckend warnen“, hebt LRin Mair die Bedeutung von AT-Alert hervor und fasst Rückmeldungen zusammen: „Eine erste Bilanz zeigt: Das neue Bevölkerungswarnsystem ist eine sehr gute Ergänzung zu den bereits etablierten öffentlichen Warnsystemen wie Sirenensignale.“ 

Mit AT-Alert erhalten Betroffene im Ernstfall eine Warnung direkt auf das Mobiltelefon – ohne App oder Anmeldung. Der große Vorteil des Systems: Egal ob Einheimische, Gäste oder Durchreisende – alle Mobiltelefone, die im Gefahrengebiet in eine Funkzelle eingebucht sind, erhalten die Warnnachricht. Zusätzlich werden über AT-Alert bereits Handlungsempfehlungen für Betroffene übermittelt. 

Eigenverantwortung trotz zunehmender Warnmöglichkeiten wesentlich

Im Ernstfall sei die Eigenverantwortung aller Betroffenen dennoch weiterhin unabdingbar, so LRin Mair: „Wir haben bisher sehr viele positive Rückmeldungen zum neuen System erhalten – die Menschen fühlen sich noch besser informiert. Klar ist aber auch: AT-Alert ist eine Ergänzung und kein Allheilmittel. Wer einen AT-Alert bekommt, muss die Warnung und Handlungsempfehlungen ernst nehmen und sich zudem – wie auch bei einem Zivilschutzalarm – eigenverantwortlich über Medien oder die Website des Landes informieren. Wichtig ist auch: AT-Alert ist kein Ersatz für bewährte Warnsysteme.“ 

AT-Alert wurde federführend vom Bundesministerium für Inneres entwickelt. Alle Informationen zu AT-Alert sowie eine Anleitung zur Aktivierung aller Warnstufen finden sich online unter www.tirol.gv.at/at-alert. Hier finden sich auch Antworten auf die meist gestellten Fragen. Die gesamte Website ist auf Deutsch und Englisch sowie in Leichter Sprache verfügbar. Zudem findet sich auf der Website ein Erklärvideo mit Übersetzung in Gebärdensprache. Auf der Website der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) können zudem alle aktiven aber auch bisherigen AT-Alerts in Österreich eingesehen werden: www.warnung.at-alert.at/de 

So funktioniert AT-Alert

Angefordert wird AT-Alert von den zuständigen Behörden – etwa BürgermeisterInnen oder Bezirkshauptleuten – beispielsweise bei bedrohlichen Naturgefahren wie extremer Hochwassergefahr oder schweren Unwettern, bedrohlichen technischen Gefahren wie nach Unfällen mit chemischen Stoffen und bei bedrohlichen polizeilichen Situationen. Ausgelöst wird AT-Alert nach Anforderung von den jeweiligen Landeswarnzentralen, in Tirol durch das Landes-Warn- und Lagezentrum oder bei polizeilichen Lagen vom Bundesministerium für Inneres. 

Konkret werden bei AT-Alert Warnmeldungen an alle Mobiltelefone versendet, die sich in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes, einer sogenannten Funkzelle, befinden. Das heißt: Die Warnungen werden an alle Mobiltelefone gesendet, die sich in einem bestimmten Gebiet befinden. Damit können Nachrichten versendet werden, ohne personenbezogene Daten abzufragen oder zu nutzen. Dies geschieht unabhängig davon, aus welchem Land eine Person ist bzw. welchen Mobilfunkanbieter diese Person nutzt. Es zählt nur der aktuelle geografische Aufenthaltsort. Eine App oder eine Anmeldung wird nicht benötigt – im Mobiltelefon muss lediglich der Empfang solcher Nachrichten aktiviert sein und auf dem aktuellen technischen Stand (aktualisiertes Betriebssystem) befinden. 

Bei den Warnungen handelt es sich um kurze Textnachrichten in Deutsch und Englisch, in denen über die Gefahr informiert und Handlungsempfehlungen gegeben werden. Zudem wird ein Link mit weiterführenden Informationen übermittelt. Diese Warninformationen werden laufend aktualisiert bis der Ernstfall zu Ende ist. Es gibt unterschiedliche Stufen von Warnungen, etwa Notfallalarm (höchste Warnstufe) oder Gefahreninformation. Die höchste Warnstufe (Notfallalarm) ist standardmäßig bei allen Mobiltelefonen aktiviert. Meldungen über diese Warnstufe kommen immer mit einem lauten Ton am Mobiltelefon an, auch wenn dieses auf leise bzw. Nicht-Stören-Modus geschaltet ist. Die weiteren Warnstufen können über das Einstellungsmenü am Mobiltelefon ein- oder ausgeschaltet werden.

AT-Alert erhalten? Was nun? 

Erhält man einen AT-Alert mit Handlungsempfehlungen, gilt es diese zu befolgen. Behördliche Warnungen werden auch vom Österreichischen Rundfunk (z.B. Ö3 und ORF Landesradios) bekannt gegeben. Im Radio werden im Bedarfsfall auch weitere Handlungsempfehlungen und Anordnungen der Behörden verkündet. Daher wird empfohlen, nach Auslösung einer AT-Alert-Warnnachricht oder eines Zivilschutzalarms mittels Sirene ein Radiogerät einzuschalten und die behördlichen Handlungsempfehlungen eigenverantwortlich zu beachten. Zudem finden sich im Ereignisfall auch auf den offiziellen Kanälen des Landes Tirol Informationen. Die örtlichen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben können zusätzlich mit Hilfe von Lautsprecherdurchsagen auf die Gefahrenlage aufmerksam machen.

Regelmäßige Updates über Land Tirol-App

Eine Besonderheit in Tirol: Ergänzend zu AT-Alert erhalten Land Tirol-App-NutzerInnen bei aktivierten Pushmeldungen ebenfalls direkt eine Meldung aufs Handy und werden im Anschluss über Updates informiert. Im Unterschied zu AT-Alert ist bei der Land Tirol-App nicht der Standort, sondern die heruntergeladene App am Handy ausschlaggebend. So erhalten NutzerInnen beispielsweise aktive Warnungen in Tirol auch im Urlaub (das wäre bei AT-Alert nicht der Fall) und sind auch dort über Ereignisse zuhause informiert. Informationen zur Land Tirol-App finden sich unter www.tirol.gv.at/landtirolapp