- Ab 2026: Durchfahrtsverbote für den Stauausweichverkehr zwischen der Anschlussstelle Nesselwang (Allgäu) und dem Grenztunnel Füssen
- Tannheimer Tal, Lechtal, Reutte, Raum Vils sollen profitieren
- Fokus auf gemeinsam abgestimmter Strategie statt mehr Ampeln
- Verbesserungen auch bei deutschen Grenzkontrollen in Aussicht gestellt
Die deutsche Bundesautobahn A 7 mündet direkt in den Grenztunnel Füssen und der darauffolgenden B 179 Fernpassstraße im Bezirk Reutte. Für den Großteil des von dort anrollenden Durchreiseverkehrs geht es weiter über den Fernpass in Richtung Süden. Zur Entlastung der entlang der Hauptverkehrsroute lebenden Bevölkerung wurden in Tirol bereits im Jahr 2019 Notmaßnahmen erlassen: Fahrverbote für den Stau-Ausweichverkehr. Das dem Bezirk Reutte benachbarte Allgäu bzw. Ostallgäu in Bayern folgt dem Tiroler Beispiel nun im Kampf gegen den Ausweichverkehr: Von der deutschen Bundesautobahn A 7 auf das untergeordnete Straßennetz nach Pfronten, Nesselwang und Füssen abfahren darf künftig in Fahrtrichtung Süden bei Stau nur noch der Ziel- und Quellverkehr. Der Durchzugsverkehr muss auf der Autobahn bleiben. In Tirol zeigt man sich zuversichtlich, dass in weiterer Folge im Bezirk Reutte allen voran das Tannheimer Tal, Vils und Weißhaus, das Lechtal mit dem Hahntennjoch und Reutte profitieren. Ein Erfolg nach politischen Gesprächen im Vorfeld sowie einem Verkehrstermin im September (siehe dazu Pressemitteilung vom 26. September 2025), bei dem Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann die Interessen Tirols vertrat. Dazu zählten auch dringend notwendige Verbesserungen bei den deutschen Grenzkontrollen, um massive Rückstaus bis nach Reutte zu verhindern.
Tirols Verkehrslandesrat René Zumtobel betont: „Unsere Überzeugungsarbeit zeigt Wirkung und mit den im Allgäu erlassenen Fahrverboten wird Tirols Weg bestätigt – um die örtliche Bevölkerung und Gäste zu entlasten. Die Herausforderung ist in Tirol und dem Allgäu dieselbe, die Verkehrs- und Versorgungssicherheit auf den Gemeindestraßen und Ortsdurchfahrten für die örtliche Bevölkerung sicherzustellen. Wir bleiben am Ball, um im engen Schulterschluss für die Tiroler Bevölkerung die bestmöglichen Entlastungen zu erreichen. Der intensive Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem benachbarten Allgäu stimmt mich zuversichtlich, dass diese Zusammenarbeit auch beim Thema Verkehr weitere Fortschritte macht.“ Als „großen und wichtigen Schritt für mehr Lebensqualität und weniger Ausweichverkehr in unseren Ortschaften diesseits und jenseits der Grenze“ bezeichnet Landtagspräsidentin Ledl-Rossmann die nun umgesetzte Maßnahme.
Große Erwartungen in Fahrverbote auf deutscher Seite
„Wir brauchen nicht mehr Ampeln an den Grenzen, sondern eine gemeinsame, grenzüberschreitende Strategie zur Entlastung der Bevölkerung. Wir sind zuversichtlich, dass sich mit den Fahrverboten auf Allgäuer Seite auch der Ausweichverkehr im Bezirk Reutte reduziert“, setzt LTPin Ledl-Rossmann große Erwartungen in die Fahrverbote auf deutscher Seite. Die Fahrverbote für den Durchzugsverkehr in Füssen, Pfronten und Nesselwang sollen mit Jahresbeginn umgesetzt werden. In Kürze soll nach vorliegenden Informationen auch ein weiteres Fahrverbot für Oy-Mittelberg erlassen werden. Das Land Tirol wird die Situation in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin genau beobachten.
Deutsche Grenzkontrollen: Optimierungen für weniger Rückstau
Bei einer gemeinsamen Sitzung von VertreterInnen aus Politik, Verwaltung und Exekutive im vergangenen September in Füssen berichtete Tirol über seine Erfahrungen mit verkehrslenkenden Maßnahmen wie Fahrverboten und Dosierungen. Bei diesem Treffen wurden von Tiroler Seite auch die deutschen Grenzkontrollen thematisiert. Diese führen im Rückreiseverkehr nach Deutschland teils zu massiven Rückstaus im Füssener Tunnel und auf der B 179 Fernpassstraße. Auch hier könnten sich bald Optimierungen abzeichnen: Die deutsche Exekutive und die Autobahngesellschaft sind bemüht, in Zukunft den Verkehrsfluss trotz Kontrollen zu verbessern. Landtagspräsidentin Ledl-Rossmann betont: „Ich stehe im laufenden Austausch mit Kolleginnen und Kollegen im Allgäu – unter anderem Andreas Kaufmann, der im bayerischen Landtag ebenfalls für die Entlastung der verkehrsgeplagten Bevölkerung im Allgäu einsteht. Wir haben das gleiche Ziel vor Augen: die Bevölkerung entlasten und Verkehr lenken. In einem gemeinsamen Lebens- und Wirtschaftsraum werden wir den Austausch auch weiterhin forcieren.“