LH Mattle: „Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung macht nächsten Schritt“

Pilotregionen testen in Zusammenarbeit mit Koordinierungsstelle interne Strukturen und Programme rund um FRIDA

  • Eigens geschulte KoordinatorInnen unterstützen bei Platzvermittlung sowie Fragen und Anliegen
  • Leuchtturmprojekt zum Recht auf Vermittlung von Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsplätzen weiter auf Schiene
  • Start der Anmeldeplattform FRIDA mit 1. Dezember 2025
  • Informationsoffensive zur Anmeldeplattform FRIDA läuft
  • Weitere Infos unter www.tirol.gv.at/frida 

Der 1. Dezember markiert heuer jenen Tag, an dem erstmals die neue Anmeldeplattform FRIDA zur Verfügung steht. Von 1. Dezember 2025 bis 31. Jänner 2026 melden Eltern ihren Bedarf an Betreuungsplätzen in Kinderkrippen, Kindergärten und Horte erstmals einfach digital ein. FRIDA ist damit für alle Kinder bis 15 Jahre – für alle Kinder ab dem zweiten Geburtstag besteht das Recht auf Vermittlung eines Platzes. Nach Ende des Anmeldefensters werden die Plätze fair und transparent vonseiten der Erhalter bzw. Einrichtungen zugeteilt. Kann einem Kind trotz der Angabe zweier Wunscheinrichtungen vonseiten der Eltern kein Platz angeboten werden, kommen die KoordinatorInnen der neuen Koordinierungsstelle ins Spiel. Sie unterstützen bei der Vermittlung eines geeigneten und in angemessener Entfernung zum Wohnort bzw. dem Arbeitsplatz liegenden Betreuungsplatzes. Die KoordinatorInnen werden geschult, um bereits im November für Fragen der Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zur Verfügung zu stehen. Damit der Ablauf bestmöglich funktioniert, erproben in den kommenden Tagen sechs Pilotregionen in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle die dazugehörigen internen Strukturen, Programme und Systeme. Die dazu notwendige rechtliche Grundlage in Form einer Verordnung beschloss die Tiroler Landesregierung heute, Dienstag, auf Antrag von Bildungslandesrätin Cornelia Hagele

Zu den sechs Pilotregionen mit insgesamt 48 Gemeinden zählen wie bisher Wattens und Umgebung, das Tannheimer Tal, der Reuttener Talkessel, das Zwischentoren, Schwaz und Vomp und der Lienzer Talboden. LH Anton Mattle hebt die Vorreiterrolle Tirols und die Rolle der Gemeinden als Partner hervor: „Kinder verdienen frühestmöglich beste Bildung. Die Wahlfreiheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind für uns zentral. Zudem wollen wir unseren Kleinsten die Möglichkeit bieten, mit und von Gleichaltrigen zu lernen. Mit dem Recht auf Kinderbildung und Kinderbetreuung ab dem zweiten Geburtstag leisten wir Pionierarbeit. Es entsteht hier aktuell ein in Österreich noch nie dagewesenes modernes, bedarfsgerechtes und zukunftsweisendes Konzept. Mit FRIDA wird der Betreuungsbedarf digital erfasst und die Vermittlung erfolgt nach einem fairen und transparenten Modus. Damit bleibt mehr Zeit für das persönliche Gespräch zwischen Eltern und Einrichtungen.“ 

Es sind bereits wichtige Schritte unternommen worden, um den Zugang zu einem leistbaren, qualitätsvollen und bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangebot auszubauen. „Diesen Weg setzen wir konsequent fort, nehmen Rücksicht auf die verschiedenen Gegebenheiten der Regionen und leisten als Land trotz der aktuellen budgetären Herausforderungen einen wesentlichen Beitrag“, erklärt Landeshauptmannstellvertreter Philip Wohlgemuth. So werden allein im laufenden Kinderbetreuungsjahr die Personalkosten der Gemeinden und Träger mit über 150 Millionen Euro gefördert. 

Finale Abstimmungen laufen 

Bis zum 1. Dezember 2025 wird die Zeit jedenfalls intensiv genutzt, um gemeinsam mit den Pilotregionen die nächsten Schritte zu setzen. Programme zur Platzvermittlung und Strukturen werden in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle „auf Herz und Nieren“ geprüft. Ziel ist es, letzte offene Fragen zu identifizieren, die Verständlichkeit der Inhalte bestmöglich zu gewährleisten und notwendige Adaptierungen final vorzunehmen. „Die Strukturen rund um FRIDA werden nun nochmals im Detail analysiert sowie letzte technische und organisatorische Abstimmungen vorgenommen. Wir befinden uns nun in einer wesentlichen Phase der Projektumsetzung und sind überzeugt davon, dass wir mit vereinten Kräften gemeinsam Großes für die Familien in Tirol schaffen. Tirols Kinder sollen den bestmöglichen Start bekommen – mit leistbarer, wohnortnaher, ganzjähriger und ganztägiger Betreuung“, so LRin Hagele.

Informationsoffensive und Kontaktmöglichkeiten für Eltern

Voll angelaufen ist indessen die Informationsoffensive zur neuen Anmeldeplattform FRIDA. In den vergangenen Tagen erhielten Erhalter bzw. Gemeinden sowie Einrichtungen Newsletter und Informationspakete. Für die Erhalter und Einrichtungen werden zudem eigene Schulungen vonseiten des Landes angeboten. Eltern sollen über verschiedene Kanäle bestmöglich erreicht werden: Die Informationen rund um FRIDA wurden nicht nur an KinderärztInnen oder Kinderstationen in Krankenhäusern verteilt – es läuft bereits auch eine breit angelegte Informationsoffensive. Die gesamte Infokampagne wurde/wird hausintern von der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit unter enger fachlicher Einbindung der Abteilung Elementarbildung und allgemeines Bildungswesen erstellt und umgesetzt.

Interessierte finden unter www.tirol.gv.at/frida bereits jetzt zahlreiche Informationen. In Kürze werden weitere Fragen und Antworten rund um die Anmeldeplattform sowie ein Erklärvideo zur Anmeldeplattform bereitgestellt. Ab 1. Dezember 2025 wird auf der Website auch die Anmeldeplattform selbst freigeschaltet. Dann gilt: Es gibt kein „first come, first served“-Prinzip. Ob am 1. Dezember oder am 31. Jänner oder irgendwann dazwischen – der Zeitpunkt der Anmeldung innerhalb der Anmeldefrist spielt keine Rolle. Die Daten können in der Plattform bis zum Ablauf der Frist bearbeitet werden.

Bei Fragen rund um FRIDA können sich Eltern an die FRIDA-Hotline wenden. Diese ist unter 0512 508 7723 von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 16.30 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr erreichbar. Auch per E-Mail können Anliegen und Fragen eingebracht werden: vermittlung.elb@tirol.gv.at


Kurzmeldungen aus der Regierungssitzung

Vereinfachung bei Ernährungsberatung – Wöchentliches Update „Vereinfachung & Entbürokratisierung“: Auch in dieser Woche hat das Amt der Tiroler Landesregierung eine wöchentliche Maßnahme im Rahmen des Tirol-Konvent auf den Weg gebracht. Konkret vereinfacht die Abteilung Öffentliche Gesundheit die Abläufe bei der Ernährungsberatung. Die Abrechnung von Klientenbeiträgen für die Ernährungsberatung wird umgestellt, was eine Verwaltungsvereinfachung für KlientInnen, DiätologInnen und die Fachabteilung selbst zur Folge hat. Damit ist auch die Basis gelegt, um den Abrechnungsprozess komplett zu digitalisieren und die Abrechnungen wesentlich schneller zu erledigen. Das Land Tirol will damit einen niederschwelligen Zugang zur Ernährungsberatung sicherstellen und die Wirkung und Reichweite des Angebotes erhöhen. 

Infrastruktur- und Investitionsförderung: Regionale und multifunktionale Sportanlagen errichten oder Infrastrukturangebote in Kleinst- und Kleinskigebieten verbessern: Mit der Infrastrukturförderung unterstützt das Land Tirol Gemeinden, Tourismusverbände oder Vereine bei ihren Vorhaben. Auf Antrag von LH Anton Mattle werden nun rund 347.000 Euro für weitere Vorhaben bereitgestellt. „Eine moderne und multifunktionale Sportinfrastruktur ist ein zentraler Baustein für die Lebensqualität in unserem Land. Durch gezielte Förderungen ermöglichen wir den Ausbau von Angeboten für den Breitensport, schaffen neue Bewegungsräume für die Bevölkerung und sichern die Attraktivität unserer Regionen“, betont LH Mattle. Auf Antrag von Wirtschaftslandesrat Mario Gerber werden zudem Tiroler Produktionsbetriebe im Rahmen der Investitionsförderung unterstützt – etwa beim Erwerb technischer Anlagen oder beim Bau neuer Produktionsstätten. Dafür stellt das Land weitere rund 933.000 Euro zur Verfügung. „Die Investitionsförderung des Landes ist ein zentraler Motor für die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unserer produzierenden Betriebe. Sie unterstützt heimische Unternehmen dabei, in moderne Technologien und nachhaltige Produktionsprozesse zu investieren. So sichern wir Arbeitsplätze, stärken den Standort Tirol und fördern langfristiges Wachstum in den Regionen“, erklärt LR Gerber.