- Land informiert zum Start der Badesaison über den Schutz heimischer Gewässer
- Maßnahmen gegen die Verbreitung invasiver Arten in Tiroler Seen
- Krebspest: Keine Gefahr für Menschen, aber tödlich für heimische Krebse
- Auch Badegäste können zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen
- Weitere Informationen unter www.tirol.gv.at/gewaesseroekologie
Mit den ersten warmen Sommertagen beginnt auch die Badesaison an Tirols Seen. Was vielen nicht bewusst ist: In den Gewässern leben nicht nur eine Vielzahl heimischer Fischarten, sondern auch geschützte Tiere wie der heimische Edelkrebs. Diese gilt es vor allem auch vor gebietsfremden Arten zu schützen, die unter anderem durch Unachtsamkeit von Badegästen und Wassersportlerlnnen eingeschleppt werden können. „Wir wollen, dass unsere heimischen Arten auch künftig in Tirols Seen leben können. Deshalb investieren wir nicht nur in Gewässerüberwachung, sondern setzen auch auf Aufklärung und Bewusstseinsbildung“, so LHStv Josef Geisler. Informationen und Verhaltenstipps gibt eine Broschüre des Landes Tirol.
In den Tiroler Seen wurden bislang nur vereinzelt invasive Arten festgestellt: Mit dem Galizischen Sumpfkrebs im Baggersee Rossau sowie mit der Wandermuschel in sechs Seen im Bezirk Kufstein – wie dem Reintaler See – wurden gebietsfremde Arten entdeckt. Viele Arten verursachen kaum Probleme, andere wiederum sind sehr konkurrenzstark wie etwa die Wander- oder die Quaggamuschel. Sie können sich rasch vermehren und dadurch ökologische sowie wirtschaftliche Schäden verursachen. Zwar wurde die Quaggamuschel in Tirol noch nicht nachgewiesen, sie kann jedoch Leitungen und Seeeinbauten massiv besiedeln, verdrängt heimische Arten und durch ihre scharfkantigen Schalen besteht auch Verletzungsgefahr für den Menschen.
In fünf von 40 Tiroler Seen – darunter der Achensee - kommt der heimische Edelkrebs vor. Im Achensee wurden im vergangenen Jahr auffällig viele tote Edelkrebse gesichtet. Laborergebnisse von Untersuchungen dazu bestätigten vor kurzem den Verdacht: Die Krebspest war der Auslöser. Der Krebspesterreger ist ein parasitischer Pilz, der ursprünglich aus Nordamerika stammt. Heimische Flusskrebse besitzen keine Immunabwehr gegen ihn. Betroffene Tiere zeigen auffälliges Verhalten wie das Verlassen des Wassers und verenden meist innerhalb weniger Tage. Für den Menschen und Vierbeiner ist der Erreger völlig ungefährlich. Auch die ausgezeichnete Badegewässerqualität des Achensees bleibt davon unberührt.
Einfache Maßnahmen – große Wirkung für Tirols Gewässer
Die Auswirkungen der Krebspest auf den Edelkrebsbestand im Achensee kann nach aktuellem Stand weder aufgehalten, noch rückgängig gemacht werden. Das Risiko der Ausbreitung des Erregers auf andere Gewässer lässt sich jedoch reduzieren, wenn einige einfache, aber effektive Schutzmaßnahmen beachtet werden:
- Boote, SUPs, Kanus und Tauchgeräte nach der Nutzung reinigen, vollständig trocknen und idealerweise desinfizieren.
- Badesachen, Schwimmschuhe, Kescher und Kinderspielzeug vor Gewässerwechsel säubern.
- Aquarientiere oder Teichbewohner niemals in die Natur aussetzen – selbst „harmlose“ Arten können Erreger übertragen.
„Sobald gebietsfremde Arten da sind, sind sie kaum mehr einzudämmen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir die Bevölkerung frühzeitig für die möglichen negativen Auswirkungen solcher Arten auf unsere Gewässer sensibilisieren und aufzeigen, wie jede und jeder einen Beitrag leisten kann, damit sie sich bei uns nicht bzw. nicht weiter ausbreiten können“, betont LHStv Geisler.
Alle Informationen und Verhaltenstipps zeigt die Broschüre des Landes „Die Aliens kommen. Gebietsfremde invasive Arten – eine Gefahr für die Tiroler Gewässer“ unter www.tirol.gv.at/gewaesseroekologie auf.