„Reden wir Klartext“: Hepatitis frühzeitig erkennen

Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli unter dem Motto „Let’s break it down“

  • LRin Cornelia Hagele: „Vorsorge ist auch bei Hepatitis der Schlüssel“
  • Aufklärung, Behandlungen und Impfung im Mittelpunkt des Aktionstages
  • Über 300 Millionen Menschen weltweit leben mit Hepatitis – pro Jahr mehr als eine Million Todesfälle
  • Kostenlose Hepatitis-B-Impfung für Kinder und Jugendliche im Rahmen der „Impfaktion Tirol“

Eine schleichende Gefahr: Mehr als 300 Millionen Menschen weltweit leben mit einer chronischen Leberentzündung – oft ohne es zu wissen. Der diesjährige Welt-Hepatitis-Tag am Montag, 28. Juli, steht unter dem Motto „Let’s break it down“ und ruft dazu auf, Klartext zu sprechen. Ziel ist es, über Risiken, Schutzmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten von Hepatitis aufzuklären. Denn: Jährlich sterben weltweit über eine Million Menschen an den Folgen einer Hepatitis-Infektion – mehr als an HIV oder Malaria. In Tirol wurden im Jahr 2024 insgesamt 70 Fälle mit Hepatitis B und 73 mit Hepatitis C gemeldet. 

„Hepatitis ist eine still verlaufende, aber oft lebensbedrohliche Erkrankung. Der effektivste Schutz besteht in Prävention, Früherkennung und der Schutzimpfung“, betont Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele. „Gerade deshalb appelliere ich an alle Tirolerinnen und Tiroler: Nutzen Sie die kostenlose jährliche Gesundenuntersuchung ab dem 18. Lebensjahr. Sie kann entscheidend sein, um eine Infektion rechtzeitig zu erkennen – und kann schwerwiegende Folgen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs zu vermeiden.“ 

Hepatitis – die unterschätzte Gefahr 

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, die durch Viren verursacht wird. Derzeit bekannt sind fünf Hepatitis-Viren: Hepatitis A, B, C, D und E. Infektionen mit Hepatitis-Viren verlaufen häufig unbemerkt – etwa bei verunreinigten Lebensmitteln, bei Geburten oder Kontakt mit infiziertem Blut beziehungsweise Körperflüssigkeiten. Symptome treten oft erst auf, wenn bereits eine Leberschädigung (Leberzirrhose) besteht. „Vorsorge ist auch bei Hepatitis der Schlüssel. Besonders gefährdet sind unter anderem Menschen mit erhöhten Leberwerten“, informiert LRin Hagele. „Wenn man eine Erkrankung rechtzeitig erkennt, ist insbesondere eine Hepatitis-C-Infektion gut behandelbar. Für Hepatitis A und B stehen Impfungen zur Verfügung. Wenn wir Impfung und Vorsorge kombinieren, lassen sich Infektionsketten durchbrechen – und damit Leben retten.“

Die Impfung schützt – und auch Erwachsene können sie nachholen

Ein zentraler Baustein der Prävention ist die Schutzimpfung: Gegen Hepatitis A und B stehen sichere Impfstoffe zur Verfügung, es gibt auch spezielle Kombinationsimpfstoffe. Die Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor dem gefährlichen Hepatitis-D-Virus. Besonders für Kinder, Jugendliche und Risikogruppen ist ein frühzeitiger Schutz entscheidend: „Seit mehr als 25 Jahren bietet das Land Tirol im Rahmen der ‚Impfaktion Tirol‘ die kostenlose Hepatitis-B-Impfung für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre an. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfungen, wird im Säuglingsalter durchgeführt und im Schulalter nochmals aufgefrischt. Diese Impfung schützt zuverlässig – und kann auch im Erwachsenenalter jederzeit nachgeholt werden. Sie ist bis zum 65. Lebensjahr generell empfohlen“, erklärt Gesundheitsdirektorin Theresa Geley. Nach der Grundimmunisierung sind im Normalfall keine weiteren Impfungen notwendig. Wenn Unsicherheiten bestehen, ob man bereits geimpft ist oder eine Infektion durchgemacht hat, kann man beim Hausarzt bzw. der Hausärztin eine Titer-Bestimmung durchführen lassen.

Weitere Informationen zur Hepatitis-Impfung und der kostenlosen „Impfaktion Tirol“ finden sich unter www.tirol.gv.at/impfen.