- Klare Orientierung und sichere Routenwahl dank tirolweit einheitlichen Wegweisern und Markierungen
- 63 Bergwege in Tirol tragen derzeit das „Bergwege-Gütesiegel“
- Seit 2014: Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ setzt auf nachhaltige BesucherInnenlenkung
Tirol bietet mit über 15.000 Kilometern Wander- und Bergwegen eines der dichtesten und abwechslungsreichsten Wegenetze Europas. Gut gewartete Wegeinfrastruktur und eine klare Beschilderung sorgen für Sicherheit, Orientierung und ein nachhaltiges Naturerlebnis. Kein Zufall: Das Land Tirol setzt sich seit vielen Jahren für ein gutes Miteinander und für Sicherheit am Berg ein. Dabei kommen zahlreiche Wegweiser und Markierungen in ganz Tirol zum Einsatz, die entlang der Wege eine verlässliche Orientierung sowie eine einfache und sichere Tourenplanung gewährleisten.
Bereits im Jahr 1984 beschloss die Tiroler Landesregierung die erste Richtlinie zur Schwierigkeitseinteilung des alpinen Wegenetzes. Darauf aufbauend wurde im Jahr 2000 das Tiroler Wander- und Bergwegekonzept erlassen mit dem Ziel, die Qualität und Sicherheit beim Wandern in den Bergen zu fördern. Bis heute wird das bewährte Beschilderungssystem weiterentwickelt und an neue Begebenheiten angepasst.
Natur erleben heißt Verantwortung übernehmen
Die zahlreichen Wegweiser und Markierungen in Tirols Bergwelt stehen für eine klare Philosophie: „Natur erleben heißt Verantwortung übernehmen. Nicht querfeldein, sondern in geregelten Bahnen und auf freigegebenen Routen die Tiroler Natur zu genießen, ist der Schlüssel für ein funktionierendes Miteinander am Berg – nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Mensch und Tier“, erklärt LHStv Josef Geisler und ergänzt: „Durch die Kombination von klarer Wegführung und Beschilderung, Informationsangeboten und partnerschaftlicher Zusammenarbeit leistet Tirol einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Nutzung seines wertvollsten Guts – der alpinen Natur- und Kulturlandschaft.“
Neben der Wegeschwierigkeit geben die Wegweiser Auskunft über die Wegnummern, die Gehzeiten und den Zielpunkt. „Entscheidend ist die richtige Standortwahl der Schilder. Das Wegweisungskonzept vermeidet bewusst ‚Schilderwälder‘. Wegweiser werden gezielt an Knotenpunkten, Abzweigungen und wichtigen Orientierungspunkten gesetzt. Standorttafeln bieten dort, wo nötig, ergänzende Informationen zur Ortsbestimmung. Rot-weiß-rote Markierungen an Bäumen, größeren Steinen und an Holzpfählen ergänzen gemeinsam mit Zwischenwegweisern das Orientierungssystem entlang der Wege“, hebt Christoph Höbenreich von der Abteilung Sport des Landes Tirol und zuständig für die Entwicklung des Tiroler Wander- und Bergwegekonzeptes die Vorzüge des klaren Leitsystems für den alpinen Raum Tirols hervor.
Bedürfnisse und Qualität im Vordergrund
Ein Qualitätsnachweis ist das „Tiroler Bergwege-Gütesiegel“, das vom Land Tirol für besonders herausragende Bergwege verliehen wird. „Derzeit tragen 63 Bergwege in Tirol das ‚Tiroler Bergwege-Gütesiegel‘. Sie erfüllen nicht nur die Qualitätskriterien der richtigen Schwierigkeitsklassifikation, Beschilderung, Markierung und Information, sondern bestechen auch durch besondere Merkmale wie herausragende Landschaften und Ausblicke oder vielfältige Flora. Das Gütesiegel ist ein starkes Zeichen für unser qualitativ hochwertiges alpines Wegenetz. Es bietet den Tirolerinnen und Tirolern sowie unseren Gästen unzählige Möglichkeiten für Freizeit, Erholung und Sport“, erklärt der für Sport zuständige Landeshauptmannstellvertreter Philip Wohlgemuth.
Über 20 Millionen Euro in elf Jahren investiert
Um dem steigenden Nutzungsdruck auf den alpinen Naturraum nachhaltig zu begegnen und ein respektvolles Miteinander aller Nutzergruppen – vom Erholungssuchenden über Sporttreibende bis hin zu GrundeigentümerInnen, Jägerschaft, Tourismus sowie Land- und Forstwirtschaft – zu fördern, wurde das Projekt „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ vor elf Jahren aus der Taufe gehoben. Über 20 Millionen Euro wurden alleine über den Landschaftsdienst in den letzten elf Jahren in Projekte zur BesucherInnenlenkung, Infrastrukturverbesserung und in gezielte Kommunikationsmaßnahmen investiert. Das Land Tirol arbeitet gemeinsam mit Partnern wie die Tiroler Landwirtschaftskammer, Wirtschaftskammer, Tirol Werbung, Alpenverein, Naturfreunde, der Tiroler Jägerverband und die Bergrettung Tirol an Lösungen, die auf Dialog statt auf Verbote setzen.
„Es geht uns um Spielregeln, nicht um Verbote. Das Programm soll alle Beteiligten an einen Tisch holen, um gemeinsam Lösungen zu finden und Neues zu bewegen. Dieses Konzept geht in Tirol auf“, resümiert LHStv Geisler.
Factbox
Keine „Schilderwälder“: So funktioniert die Beschilderung in Tirol
Die Wegweisung in Tirol folgt klaren Vorgaben, die aus dem Tiroler Wander- und Bergwegekonzept hervorgehen:
- Die bewährten gelben Schilder sind essenziell für die BesucherInnenlenkung.
- Wanderwege sind für SpaziergeherInnen und erfordern keine alpinen Kenntnisse oder Fertigkeiten.
- Mittelschwere Bergwege sind für trittsichere, geübte Bergwanderer geeignet und mit einem roten Punkt gekennzeichnet.
- Schwierige Bergwege sind für trittsichere, schwindelfreie und alpin erfahrene Bergsteiger und mit einem schwarzen Punkt signalisiert.
- Besonders herausfordernde alpine Routen für hochalpin erfahrene Bergsteiger weisen ein schwarzes Dreieck mit Ausrufezeichen und die Aufschrift „Alpine ROUTE“ aus.